Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 921 Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Etablissement Neumühl 419 841, totes Inventar 3585, lebendes Inventar 4421, Effekten 10 342, Kohlen 600, Assekuranz 3677, Materialien 2575, Landwirtschaft 3785, Debitoren 124 672, Kassa 9758, Warenvorräte 80 105, Einfuhrscheine 3752, Wechsel 22 459, Dubiose 2. Passiva: A.-K. 450 000, Hypoth. 138 000, Accepte 40 000, Hypoth.-Zs. 1576, Kreditoren 26 458, Delkrederekto 5100, R.-F. 9000, alte Div. 30, Gewinn 19 412. Sa. M. 689 577. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparaturen 807, Maschinenerneuerung 885, Abgaben 1094, Assekuranz 3791, Kohlen 5650, Zs. 4426 Materialien 1617, Handl.-Unkosten 32 768, Hypoth.-Zs. 4794, Abschreib. 10 150, Gewinn 19 412 (davon R.-F. 2000, Delkrederekto 5900, Tant. an Vorst. 345, Div. 10 125, Vortrag 1042). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 493, Warengewinn 84 905. Sa. M. 85 398. Dividenden 1886/87–1900/1901: 0, 3, 3, 0, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 3, 2 % (für 9 Mon.). Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: E. Trosiener. Prokurist: Max Lepsien. Aufsichtsrat: (5 u. 2 Ersatzmänner) Vors. Louis Schlesinger, Stellv. Rechtsanwalt Bernh. Lapp, Rud. Schlegelberger, Rud. Lengenick, Königsberg i. Pr.; Rittergutsbes. C. von Bohlen, Muhlack. Ersatzmänner: Rentier L. Kolmar, Rastenburg; Konsul Edw. Hay, Königs- berg i. Pr. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Königsberg i. Pr.: Rud. Schlegelberger. Baltische Mühlen-Gesellschaft in Neumühlen bei Kiel. Gegründet: Am 28. Mai 1881. Besteht seit 1866. Letzte Statutenänd. vom 3. Febr. 1900. Zweck: Betrieb des Mühlengeschäftes und aller damit in Verbindung stehenden Getreide- etc. Geschäfte. Die Ges. besitzt eine zum Vermahlen von Roggen und Weizen eingerichtete Mühle. Da die Einrichtungen derselben veraltet waren, wurde, um das Etablissement wieder leistungs- und konkurrenzfähig zu machen, 1899 ein vollständiger Umbau des- selben für den automatischen Mühlenbetrieb beschlossen. Derselbe wurde in der Zeit von Mitte Aug. 1899 bis Mitte Jan. 1900 von der Luther'schen Mühlenbaufirma in Braun- schweig ausgeführt. Der Betrieb auf der Roggenseite wurde Ende Nov. 1899, auf der Weizenseite Mitte Jan. 1900 wieder aufgenommen, doch wurde derselbe erst im Febr./März 1900 wieder zu einem normalen. Die Roggenmühle kann nunmehr bis zu 100 t, die Weizenmühle mehr als 120 t täglich verarbeiten. Der Umbau erforderte einen Aufwand von im ganzen M. 601 958; die Mittel hierzu wurden durch die nachstehend erwähnte Kapitalumwandlung auf Grund des Beschlusses der G.-V. am 29. Nov. 1898 gewonnen. Störend auf das Geschäft wirkt nach wie vor das neue Zollregulativ, das den Export sehr erschwert; dazu kamen 1900/1901 noch die erhöhten Ausgaben für Kohlen, Frachten u. Schlepplöhne, wodurch der Verdienst ungemein geschmälert wurde. Der Mehlabsatz nach dem Auslande ist gegen 1897/98 um 17 700, gegen 1898/99 um 9600 t zu- rückgegangen. Vermahlen wurde 1894/95–1900/1901: 53 535, 61 126, 48 532, 52 582, 46 580, 20 361, 35 335 t Weizen und Roggen. (Der Ausfall 1899/1900 infolge Umbau der Mühle, während dessen der Betrieb zeitweilig ganz eingestellt wurde.) Kapital: M. 2 500 000, und zwar M. 1 500 000 in 1500 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000 und M. 1 000 000 in 2000 St.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 500. Die seit 1. Juli 1899 vollgezahlten Vorz.-Aktien geniessen 6 % Vorrechts-Div. mit event. Nachzahlungsverpflichtung und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Urspr. A.-K. M. 3 500 000, hiervon wurden lt. G.-V.-B. v. 13. Juni 1891 M. 500 000 zu 76 % und lt. G.-V.-B. v. 26. Mai 1894 weitere M. 100 000 zu 72.50 % zurückgekauft, die verbliebenen M. 2 900 000 St.-Aktien wurden lt. G.-V.-B. v. 29. Nov. 1898 in der Weise herabgesetzt, dass M. 1 500 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 geschaffen, bei deren Bezug die vor- handenen St.-Aktien zu 60 % ihres Wertes in Zahlung genommen wurden und eine Zu- zahlung von 40 % in bar zu erfolgen hatte, die dann noch vorhandenen M. 2000 000 St.-Aktien wurden auf 50 % ihres Wertes abgestempelt. (Frist hierzu 11. Jan. bis Ende Febr. 1900, für restliche ausstehende 36 St.-Aktien wurde die Frist bis 5./4. 1902 verlängert. Die St.-Aktien tragen in roter Farbe den Aufdruck: „Von 2 in Gemässheit des Be- schlusses der G.-V. vom 28. Nov. 1898 behufs Zus. legung eingereichter St.-Aktien behält diese St.-Aktie ihre Giltigkeit.“ Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % (bis 1. April 1895 5 %) Prior.-Oblig., Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. al pari in 20 Jahren durch jährl. Ausl. am 2. Jan. auf 1. April; frühere Tilg. vorbehalten. Sicherheit: I. Hypothek auf dem Etablissement. Pfandhalter: Norddeutsche Bank in Hamburg. Verj. der Coup.: 4 J. n. F. In Umlauf Ende 1901 noch M. 501 000. Kurs Ende 1896–1901: 100, 100.25, 99.50, 97.50, 92, 95 %. Notiert in Hamburg. Die Ausgabe einer neuen Prior.-Anleihe von M. 1 000 000 ist in der G.-V. v. 28. Nov. 1898 beschlossen, aber noch nicht ausgeführt. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Spät. Juni in Neumühlen, Kiel oder Hamburg. Stimmrecht: Jede Vorz.-Aktie à M. 1000 = 2 – , jede St.-Aktie à M. 500 = 1 St.