Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 937 Direktion: J. B. Knussmann. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Stadtrat C. A. Keddig, Stettin; Stellv. Oscar Heimann, Justizrat A. Goldstein, Berlin; Rentier Rob. Dalcke, Finken- walde b. Stettin; Hugo v. d. Beck, Stettin. Zahlstellen: Bredow: Eigene Kasse; Berlin- Gebr. Schickler. Bremer Zucker- Raffinerie in Bremen mit Fabrik in Hameln. Gegründet: Im Jahre 1889. Letzte Statutenänd. vom 11. März 1899. Zweck: Ankauf, Verkauf und Verarbeitung zuckerhaltiger Waren, Handel mit allen Er- zeugnissen, welche durch den Betrieb einer Zuckerbereitungsanstalt gewonnen werden können, sowie alle sonstigen fabrikativen Unternehmungen. Fabrikation von weissem Zucker aller Art, sowie Entzuckerung von Melasse nach Steffens für 3 600 000 erwor benen Patenten. Die Fabrik ist ausser Betrieb. Grösse des Terrains ca. 8 ha 19 a. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 gleichartigen Vorz.-Aktien à M. 100. Urspr. ebenfalls M. 2 000 000, lt. G.-V.-B. vom 21. Dez. 1891 reduziert auf M. 1 000 000 St.-Aktien und erhöht um M. 2 000 000 in Vorz.-Aktien. Lt. G.-V.-B. vom 9. Dez. 1893 wurden die St.-Aktien annulliert und an deren Stelle an die Besitzer Genussscheine ausgegeben, das Kapital beträgt somit wieder M. 2 000 000. Genussscheine: Ausgegeben lt. G.-V.-B. vom 9. Dez. 1893. Dieselben nehmen am Reingewinn teil (s. unten) und erhalten im Falle der Liquidation nach Befriedigung der Gläubiger und Aktionäre des Überschusses. Hypothekar-Anleihe: M. 1 500 000 in 3 % (bis April 1900 4½ %) Anteilscheinen von 1890, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10, Tilg. zu pari von 1895––1926 durch jährl. Ausl. im Juni auf 1./10.; Versbärkte Tilg. event. Rückzahlung des Restes ab 1900 zulässig. Als Sicherheit I. Hypothek von M. 1 700 000 auf das Fabrikgrundstück. Zahlst. s. unten. Am 31./12. 1900 noch in Umlauf M. 1 242 700. Kurs Ende 1896–1901: 75, 85, 81, 72, –, – %. Notiert in Bremen. In der Versammlung der Inhaber von Anteilscheinen vom 27. März 1900 sind folgende Beschlüsse gefasst worden: 1) Der Zinsfuss der Anleihe wird von 4½ auf 3 % herabgesetzt. Diese Herabsetzung gilt auch für den April-Coup. 1900. Für die restlichen Zs. von 1½ % jährlich wird ein Gutschein ausgegeben, der nach vollständiger Tilg. der Anleihe aus den dann noch vorhandenen Mitteln, unter Hinzurechnung von 4 % Zs., eingelöst wird. 2) Die in den Anleihebedingungen vorgesehene planmässige Amortisation wird ausgesetzt, bis seitens des Ausschusses (siehe unter 3) die Vornahme aller oder einzelner der ausgesetzten planmässigen Amortisation gefordert wird. 3) Es wird ein Ausschuss von 5 Personen als Vertreter der Gläubiger gewählt, welcher bevollmächtigt wird, alle den Gläubigern zustehenden Rechte auszuüben und die Gläubiger gerichtlich und aussergerichtlich zu vertreten mit der Massgabe, dass die Befugnis der einzelnen Gläubiger zur selbständigen Geltendmachung ihrer Rechte ausgeschlossen wird. Der Ausschuss ist insbesondere auch bevollmächtigt, den Verkauf der Einrichtung der Fabrik Hameln sowie der Grundstücke und der Gebäude daselbst im ganzen oder in Teilen zu genehmigen. 4) Der Ausschuss hat dahin zu wirken, dass der aus dem Verkauf von Pfand stücken und aus dem jeweiligen Jahresabschlusse sich ergebende Überschuss unter Rück- haltung eines zur Deckung der Ausgaben ausreichenden Betrages gleichmässig unter die Anteilscheininhaber verteilt wird. Ausschuss: Dr. jur. Albrecht Bulle, Dr. jur. Th. Henschen, W. Oelze, R. Hirschfeld, Bremen. Am 1./10. 1900 wurden 10 % = M. 100 Pro Anteilschein zurückgezahlt, wonach sich der oben angegebene Umlauf ergiebt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Ver S.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmr echt: 1 Aktie = 1 86 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div., vom Überschuss 10 % Tant., bei deren Be- rechnung besondere Abschreib. ausser Berechnung bleiben, vom Rest / an die Genuss- scheine, % Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstück 94 441, Maschinen, Apparate, Utensilien 742 755, Gebäude 1 627 262, Eisenbahnanschluss 48 550, Wegebau 20 311, Kanal 45 954, Feuer- versich. 4675, Debitoren 94 280, Kassa 830, Verlust 623 997. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypothek- Anleihe 1 242 700, rückst. Coup. 9375, Ergänz.-F. 8012, Kreditoren 42 970. Sa. M. 3 303 057. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunkosten 75 796, Amortisationen 68 518, Ab- schreibung f. Abgang v. Masch. 348 5 i i iligung 75 627, Zs. 2901, Haus- u. Lagermiete 6169, Verlust 408 125. Sa. M. 492 823. Kurs Ende 1896.–1901: –, –, – %. Notiert in Bremen. Dividenden 1890–1900: 0 %. „„ am 31./12. 1899–1900: M. 215 871, 408 125.) Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: O. Schoch, A. Siegert. Prokurist: A. Wolf. Aufsichtsrat: Vors. Amtsrat A. Strandes, Zehringen; Ökonomierat A. Funck, Hannover; Kaufm. Emil Plate, Bremen; Dir. E. Venator, Dessau. Zahlstellen: Bremen: J. Schultze & St. Lürman & Sohn.