948 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Zuckerfabrik Frankenthal in Frankenthal, Rheinpfalz. Gegründet: 6./10. 1873. Letzte Statutänd. v. 16./12. 1899 u. 21./12. 1901. Zweck: Fabrikation von Zucker aus Rüben. Fabrik in Friedensau. Rübenverarbeitung ca. 1 500 000 Ctr. pro Campagne. Anfang 1901 kaufte die Ges. die in Konkurs geratene Rheinische Zuckerfabrik Gernsheim für M. 1 350 000; dieselbe wird als Filiale weitergeführt. Rübenverarbeitung daselbst ca. 1 000 000 Ctr. Kapital: M. 7 200 000 in 6000 Aktien à M. 1200. Das urspr. A.-K. von M. 1 200 000 wurde 1881 auf M. 2 400 000, 1884 auf M. 4 800 000 und lt. G.-V.-B. vom 20. Dez. 1897 auf M. 6 000 000 erhöht. Die neuen Aktien wurden vom Bankhaus Böcking, Karcher & Cie. in Kaiserslautern al pari übernommen. Die G.-V. v. 21./12. 1901 beschloss weitere Er- höhung des A.-K. um M. 1 200 000 (auf M. 7 200 000) in 1000 Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären 27./12. 1901 bis 30./1. 1902 zu pari. Geschäftsjahr: 1. OÖkt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Liegenschaften 100 000, Maschinen u. Geräte 324 928, Baukto 250 000, Beamten- u. Arbeiterwohnungen 578 900, Mobilien 500, Eisenbahn 5000, Lagerhaus 14 000, Mühle 19 000, Eisenbahn-Kesselwagen 380, Fabrik Friedensau Anlage 479 248, do. Betriebskto 237 422, Landwirtschaft 12 056. Vorräte 1 413 634, Kassa 18 843, Wechsel 673 577, Effekten 3 866 415, Debitoren 9 771 190. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 600 000, Spec.-R.-F. 1 000 000, Delkrederekto 120 000, Karcher Stiftungs-F.-Kto 200 000, R.-F. für Arbeiter-Unterstützung 350 000, Pensionskasse 750 000, R.-F. für Gebühren- äquivalente 16 320, Kreditoren 7 358 795, Div. 1 300 000, Vortrag 69 981. Sa. M. 17 765 097. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Spec.- R.-F. 180 000, Div. 1 300 000, Disp.-F. 100 000, Pensionskasse 50 000, Vortrag pro 1900/1901 69 981. – Kredit: Vortrag 59 527, Miete 18 205, Landwirtschaft 1679, Fabrikationskto 1 620 569. Sa. M. 1 699 981. Dividenden 1889/90–1900/1901: 16 %, 16 ¼, 16 , 16 %, 17, 16 %, 16 , 16 ¾, 20, 16 %, 21, 25 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Karl Karcher, Friedr. Fanck, Stellv. C. A. Mahla. Aufsichtsrat: Vors. Ferd. Scipio, Mannheim. Prokuristen: W. Klumpp, C. Neikert. Norddeutsche Zucker-Raffinerie in Frellstedt, Braunschweig. Domizil Hamburg, Sitz der Direktion in Frellstedt. Gegründet: Am 19. Okt. 1883. Letzte Statutenänd. vom 30. April 1900 u. 23. April 1901. Zweck: Fabrikation von Würfel- und Melassezucker (Melasse-Entzuckerungsanstalt mittels des Strontianitverfahrens). Verarbeitet wurden 1895–1900: 516 800, 537 900, 566 000, 615 550, 2, 758 328 Ctr. Die Fabrik wurde im Nov. 1898 von einem grossen Brande heimgesucht, welcher das Zuckerlager und die Raffinerieabteilung zerstörte; letztere wurde bis Ende 1899 vollständig feuersicher wieder aufgebaut und in Betrieb gesetzt. Der Feuerschaden wurde seitens der Assekuranz mit M. 1 269 232 anerkannt. Die Grundstücke der Ges. in Frellstedt u. Süpplingen umfassen 10 ha 77 a 28 qm. Arbeiterzahl ca. 450. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 30. März 1889 um M. 250 000, lt. G.-V.-B. vom 30. April 1900 um M. 750 000 (auf M. 2 000 000) in 750 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, über- nommen von einem Konsortium zu 115 %, angeboten den Aktionären M. 625 000 23. Mai bis 9. Juni 1900 zu 118 % zuzügl. 4 % Zs. ab I. Jan. 1900, voll einzuzahlen bis 30. Juni 1900; auf 2 alte Aktien konnte 1 neue bezogen werden. Genussscheine: 50 Stück. Die Zeichner der zuerst ausgegebenen 1000 Aktien erhielten für je 20 derselben einen auf Namen lautenden, übertragungsfähigen Genussschein. Die- selben haben keine Aktionärrechte, nehmen aber am Reingewinn nach Verteilung von 10 % Div. an Aktien mit 35 % am Überschuss teil. Im Falle der Liquidation der Ges. erhalten die Genussscheinbesitzer 35 % des das eingezahlte A.-K. übersteigenden Liqui- dationserlöses. Im Falle Verschmelzung der Ges. mit einer anderen muss die über- nehmende Ges. die Rechte der Genussscheinbesitzer anerkennen oder die letzteren sofort nach der Vereinigung mit dem 15 fachen Betrage des durchschnittlichen Genussschein- ertrages der abgelaufenen Jahre abfinden. Die Genussscheinbesitzer sind verpflichtet, sich der einen oder anderen dieser beiden Befriedigungsarten zu unterwerfen. Die Ein- lösung der Genussscheine hat nach erfolgter Aufforderung binnen Jahresfrist zu ge- schehen, widrigenfalls die Scheine wertlos und ungiltig werden. Anleihen: (I. M. 675 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1889, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000 Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. lt. Plan innerhalb 20 Jahren durch halbjährl. Ausl. anfangs März und Sept. auf bezw. 1. Juni und 1. Dez.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 6 Monaten Frist auf den nächsten Tilg.-Termin statthaft. Sicherheit: I. Hypothek auf den Grundstücken der Ges. Pfandhalter: Commerz- und Disconto-Bank in Ham- burg. Der Rest dieser Anleihe M. 555 000 wurde am 30. Aug. 1900 zur Rückzahlung auf 1. Dez. 1900 gekündigt, bezw. konnten die Oblig. bis 15. Sept. 1900 gegen Schuld- verschreib. der Anleihe von 1900 umgetauscht werden.)