974 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. die Fabrik abzuführen. Das Quantum ist auf 80 Ctr. pro Morgen festgesetzt, und der Aktionär hat für jeden daran fehlenden Ctr. 50 Pfg. Konventionalstrafe zu zahlen. Falls ein Aktionär eine grössere Fläche mit Rüben bebaut, als er nach vorstehendem ver. pflichtet ist, so hat er der Fabrik bei M. 1.50 pro Ctr. Konventionalstrafe das Vorkaufs. recht zu lassen. Aktionäre, die mehrere Wirtschaften betreiben, sind jedoch zu letzterem nur für diejenigen Wirtschaften verpflichtet, für welche sie der Ges. beigetreten sind. Anleihe: M. 300 000 in 4½ % Oblig., Stücke à M. 500. Tilg. ab 1902 durch jährl. Ausl. von mindestens 5 % im Antonitermin auf den Johannitermin. Hypotheken: M. 162 585. (Stand am 30. April 1901),. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April (früher 1. Juli bis 30. Juni). Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zur Reserve, vertragsm. Tant., Rest Div. Die Verwaltung ist ver- bpflichtet, in der zweiten Nov.-Hälfte einen Etat über die zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben des laufenden Jahres aufzustellen und je nach dem Ergebnis bis zu höchstens M. 1 pro Ctr. gelieferter oder zu liefernder Rüben Abschlagszahlungen zu leisten. Bilanz am 30. April 1901: Aktiva: Grundbesitz u. Gebäude 286 092, Eisenbahnstrang 19 168, Maschinen u. Geräte 258 909, Feldbahn 5702, Kassa 16 065, Effekten 57 731, Rossbahn 132 744, Zucker 29 329, Melasse 37 738, Melassefutter 1827, Kautionseffekten 10 200, Brenn- materialien 18 235, Beleuchtung 2289, Rübensamen 35 694, Rübenfeld 487, Düngemittel 116 625, Säcke 4936, Rüben 6750, Reparaturen 24 163, Unkosten 42 340, Zs. 685, Umbau der Kalkstation 491, Debitoren 613 700. Passiva: A.-K. 600 000, Hypoth. 162 585, Rossbahn-Amort.-Kto 87 415, Oblig. 300 000, R.-F. 60 000, Kautionseffekten 16 000, Accepte 116 288, Disp.-F. 22 142, Unkosten 2751, Zs. 366, Kreditoren 126 735, Gewinn 227 618. Sa. M. 1 721 900. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Brennmaterialien 123 643, Beleuchtung 4045, Reparaturen 33 241, Fracht- u. Fuhrlöhne 11 155, Gehälter 30 700, Löhne 122 178, Provision 18 992, Rüben 1 234 603, Rübensamen 14 030, Rübenfeld 16 521, Säcke 12 447, Zs. u. Diskont 12 713, Oblig.-Zs. 13 500, Betriebssteuer 10 612, Unkosten 93 931, Abschreib. 23 367, Ge- winn 227 618. – Kredit: Zucker u. Melasse einschl. Bestand 2 002 133, Gewinn a. Effekten 730. Sa M. 2 002 863. Gewinn-Ertrag 1897/98–1900/1901: M. 73 678, 69 435, 108 417, 227 618. Vorstand: Vors. Ökonomierat O. Kirchner, Stellv. Dir. Otto von Kalm (zugl. Betriebs-Dir.), M. Politz, Chr. Hoffmann, M. Krüger. Aufsichtsrat: (3) Vors. V. Deichmann, von Hobe, Bobsien. Zahlstelle: Rostock: Rostocker Bank. Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation in Mannheim mit Fabriken in Waghäusel (Baden) und in Züttlingen (Württ.). Gegründet: Am 20. Juli 1851. Letzte Statutenänderung vom 28. Nov. 1899. Zweck: Fabrikation von Brod-, Würfel-, gemischtem u. Kristallzucker u. Farinen. Betrieb von Landwirtschaft. Die Rohzuckerfabrik Waghäusel, welche nach dem Patent Langen arbeitet, wurde 1900/1901 auf 15 700 Ctr. Tagesleistung gebracht, die Züttlinger Fabrik wurde einem umfassenden Umbau unterzogen. Eine daselbst im Sommer 1901 erbaute Schnitzeltrockenanlage ist seit Herbst 1901 im Betrieb. Die Ges. betreibt eigene Land- wirtschaft, hat 20 Güter erpachtet und baut einen grossen Teil der benötigten Zucker- rüben selbst. Die früher im Besitz der Ges. gewesene Fabrik in Altshausen ist im Dez. 1898 mit M. 14 500 Verlust verkauft. Rübenverarbeitung 1895/96–1900/1901: 1 009 620, 1 257 258, 1 082 754, 1 284 684, 1 306 120, 1 726 532 Ctr. Zur Raffination gelangten ausser dem Melassezucker 1893/94–1900/1901: 224 520, 158 520, 258 520, ca. 258 520, 332 000, 343 600, 362 664, 312 942 Ctr. Rohzucker. Die Melasse-Entzuckerung wurde 1901 aufgegeben. Das günstige Ergebnis des Jahres 1900/1901 ist auf den guten Ertrag der eigenen Land- wirtschaft, die höhere Rübenverarbeitung und die besseren Zuckerpreise zurückzuführen. Die Ges. gehört dem deutschen Zuckerkartell an. Kapital: M. 4 714 285.72 bezw. fl. 2 750 000 in 5500 Aktien (Nr. 1–5500) à fl. 500 = M. 857.14. Urspr. fl. 1 330 000, erhöht 1872 auf fl. 2 000 000 und 1874 auf fl. 2 750 000. Anleihe: M. 1 028 571.43 (fl. 600 000) in 4½ % Obligationen. Am 31. Aug. 1901 noch in Umlauf M. 157 714 (sind als Kaution deponiert). Kurs Ende 1896–1901: 101, –, –, –, –, – %. Notiert in Mannheim. Geschäftsjahr: 1. Sept. bis 31. Aug. Gen.-Vers.: Spät. Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 8000), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Über den R.-F. u. Spec.-R.-F. wird besondere Rechnung geführt. Bilanz am 31. Aug. 1901: Aktiva: Güter 146 104, Gebäude 839 256, Maschinen 1 362 741, Waren, Fabrikate u. Halbfabrikate 1 367 848, Steinkohlen, Strontian, Beinschwarz u. Materialien 602 408, Kassa 59 478, Wechsel 366 811, Kautionen 165 155, Bankguthaben 542 759, Kautionen in eigenen Oblig. 157 714, Avale 116 750, Debitoren 517 181, landwirt-