988 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Kapital: M. 301 500 in 201 Aktien à M. 1500. Anleihe: M. 195 350 (wird amortisiert). Geschäftsjahr: 1. Juni bis 31. Mai. Gen.-Vers.: Juni-Nov. Bilanz am 31. Mai 1901: Aktiva: Grundbesitz 53 221, Immobilien 142 081, Utensilien 239 104, Mobilien 600, Rieselwiesen 4899, Bestände 79 291, Debitoren 103 903, Kassa 1308. Passiva: A.-K. 301 500, R.-F. 30 150, Anleihen 195 350, Kreditoren 10 531, noch zu be- zahlendes Rübengeld 84 351, Tant. 2525. Sa. M. 624 407. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations- u. Betriebsunkosten 209 377, Rüben 509 313, Abschreib. 57 556, Tant. 2525. Sa. M. 778 771. – Kredit: Zucker M. 778 771. Gewinn-Ertrag 1897/98–1900/1901: M. 5486, –, 639, –—. Direktion: F. Curland, Aug. Voss, H. Lüddecke, O. Grieffenhagen, A. Loos. Aufsichtsrat: Vors. H. Stieghan. Fabrik-Direktor: W. Niedschlag. Bayerische Zuckerfabrik in Regensburg. Gegründet: 24./3. 1898. Letzte Statutänd. v. 24./10. 1899 u. 5./5. 1900. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Errichtung und Betrieb von Zuckerfabriken behufs Förderung der Landwirtschaft samt allen damit zusammenhängenden Fabrikations- u. kaufmännischen u. sonstigen Geschäften; eintretenden Falles kann auch der Betrieb der Landwirtschaft auf zu er- werbenden eigenen oder erpachteten Gütern ausgeübt werden. Die Ges. besitzt das Pürkelgut. Rübenverarbeitung 1899/1900–1900/1901: 302 540, 360 230 Ctr. Das un- günstige Betriebsergebnis der beiden Betriebsjahre ist vornehmlich in dem geringen Quantum der zur Verarbeitung gelangten Rüben zu suchen, das in keinem Verhältnis zu der Leistungsfähigkeit der Anlage (bis 1 500 000 Ctr. pro Campagne) und den hohen Betriebsunkosten steht. Dieser Zustand verspricht aber eine allmähliche Besserung. Im Nov. 1901 wurde die erbaute Würfelzuckerraffinerie in Betrieb gesetzt. Produziert wurden 1900/1901 an 1 946 176 kg verschiedene Sorten Zucker und 629 839 kg Nach- produkte und Melasse. Arbeiterzahl 140 Personen. Kapital: M. 2 100 000 in 2100 Aktien (Nr. 1–2100) à M. 1000. Hiervon sind 800 Vorz.-Aktien. Dieselben haben Anrecht auf 6 % Vorz.-Div. und werden im Falle Liquidation der Ges. vorab befriedigt. Diese Vorrechte kommen vom Geschäftsjahr 1901/1902 ab in Wegfall, wenn die G.-V. der St.-Aktionäre beschliesst, aus dem erzielten Reingewinn den Prior.- Besitzern 10 % des Aktiennennwertes als einmalige Abfindung auszubezahlen. Urspr. A.-K. M. 1 300 000 in 1300 St.-Aktien, erhöht lt. G.-V.-B. vom 5. Mai 1900 um die ab 1. Juli 1900 div.-ber. Vorz.-Aktien, angeboten den Aktionären 13:8 vom 12.–31. Mai 1900 zu 103 % abzügl. 4 % Zs. bis 1./7. 1900. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni, das 1. Geschäftsjahr endete am 30. Juni 1900. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie == 1 . Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann bis 6 % Vorz.-Div. an Vorz.-Aktien, 4 % an St.- Aktien, vom verbleib. Betrage, nach Bestreitung sämtlicher Abschreib. und Rücklagen, sowie nach Verteilung von 4 % Div. an das ganze A.-K., vertragsm. Tant. an Dir. und Angestellte, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 11 000), bis 20 % zum Spec.-R.-F., Rest wird unter alle Aktionäre und die Pflichtrübenbauer derart verteilt, dass jeweils vom A.-R. die betreffende Quote festgesetzt wird, welche auf den Pflicht- rübenbauer zu entfallen hat. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundbesitz 174 808, Gebäude 767 988, Maschinen, Apparate u. Gefässe 1 442 090, Wasseranlage 47 944, Geleiseanschluss 22 815, Inventar 41 997, Kohlen- haus 110 652, Wasserleitungsanschluss 420, Strassenbaukautionskto 302, Pachtkaution 1876, Bestände: Zucker 259 191, Melassefutter 2061, Melasse 49 208, Betriebsmaterialien 69 942, Rübensamen 2196, Pürkelgut-Ökonomie 114 291, Wechsel 33 434, Kassa 4285, Debitoren 608 044, Verlust 710 092. Passiva: St.-Aktien 1 300 000, Prior.-Aktien 880 000, Accepte 78 000, Kreditoren 2 250 637, Kautionswechsel 35 000. Sa. M. 4 463 637. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1899/1900 451 579, Fabrikationsunkosten 1735 265, Zs. 81 237, Abschreib, 114 066. – Kredit: Zucker, Melasse, Melassefutter, Rübenschnitzel 1671 938, Pürkelgut-Ökonomie 116, Verlust 710 093. Sa. M. 2 382 147. Dividenden: 1898/99: 0 % (Baujahr); 1899/1900–1900/1901: 0, 0 %. (Verlustsaldo 30./6. 1901: M. 710 093.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Reinh. Scheller, Hugo Kohlberg. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Kgl. Kämmerer u. Chef d. Fürstl. Thurn u. Taxis'schen Gesamtverwalt. Karl Freih. von Aretin, Regensburg; 1. Stellv. Komm.-Rat Gen.-Dir. Carl Eswein, Ludwigs- hafen a. Rh.; 2. Stellv. Max Weinschenk, Regensburg; Jul. Goldschmit, Ludwigshafen a. Rh.; Bank-Dir. Jacob Krapp, München; Alfred von Hermskerk, Lerchenfeld; Fürstl. Thurn u. Taxis'scher Wirtschafts-Dir. Georg Steinsberger, Hellkofen; Fürstl. Thurn u. Taxis'scher Justiz- u. Domänenrat Herrm. Vogl, Dr. Hugo Thalmessinger, Regensburg; Ökonomierat Karl Roderich Sodan, Hohengebraching.