Brauereien. 1109 Süddeutsche Brauerei Carl Kintz & Co., Aktiengesellschaft in Berlin N., Anklamerstrasse 29. Gegründet: 27./11. 1897 mit Nachtrag vom 14./1. 1898. Letgte Statutenänd. v. 14./12. 1900 u. 16./12. 1901. Gründer siehe Jahrg. 1899/1900. Die Übernahme der früheren Firma Süddeutsche Brauerei Carl Kintz & Co., vordem Süddeutsche Malzbierbrauerei, erfolgte für M. 885 000 gegen Gewährung von 885 Aktien der Ges. à M. 1000. Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes und der dazu gehörigen Nebengewerbe; insbes. der Ausschank des von der Ges. herzustellenden Bieres und der Betrieb von Ausschank- lokalen, z. Z. 52. Nachdem der A.-R. nach vorgenommener Revision in der G.-V. vom 24./8. 1901 eine bedeutende Unterbilanz pro 1900/1901 konstatiert hatte, stellte sich die- selbe Ende Sept. 1901 ziffernmässig auf M. 244 352. Auf der Tagesordnung der G.-V. v. 16./12. 1901 stand u. a. auch: Beschlussfassung über Vergleichsvorschläge des A.-R. mit Regresspflichtigen. Bierabsatz ca. 30–40 000 hl. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1––1000) à M. 1000. Hypotheken: M. 564 000. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % erste Div., dann 5 % Tant. an A.-R., 5 % an Vorst., Rest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Grundstück 558 000, Gebäude 507 684, Maschinen 152 068, Brauereiutensilien 14 043, Fastagen 54 540, Pferde u. Wagen 17 139, Restaurations-Ein- richtungen 63 433, Bureauutensilien 1016, Brunnen 8937, vorausbez. Mieten 225, Darlehen 1403, Wechsel 250, Bankguthaben 13 898, Kassa 1897, Debitoren 12 941, Effekten 1000, Kto Dubio 26, Vorräte 50 863, Verlust 244 352. Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 564 000, Kautionen 2851, Pfandkto 663, R.-F. 7842, Kreditoren 105 100, Richard Bachstein 17 000, noch nicht fällige Hypoth.-Zs. 6262. Sa. M. 1 703 719. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth.-Zs. 25 050, Hausverwaltung 183, Abschreib. 48 780, Verlust an Bier 178 399, Pferde u. Wagen 500. Kautionenkto 18. – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 5129, Effekten 415, Kto nuovo 3000, Kautionenkto 9, Kto Dubio 26, Ver- lust 244 352. Sa. M. 252 9322 Dividenden 1897/98–1900/1901: 6, 4, 3, 0 %. Direktion: Wilh. Klinger. Prokurist: Karl Krohn. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Rechnungsrat Rich. Bochalli, Potsdam: Stellv. Rentier Jos. Kreyer, Charlottenburg; Rentier Carl Kintz, Louis Schorstein, Rentier W. A. Martin, Gg. Gruzewsky, Berlin. Victoria-Brauerei, Aktiengesellschaft in Berlin, Lützowstrasse 111/112, mit Zweigniederlassung in Stralau. Gegründet: Am 21. Febr. 1886. Letzte Statutenänderung vom 30. Dez. 1899. Zweck: Fortbetrieb der von Aug. von der Heyden übernommenen, mit M. 674 000 belastet ge- wesenen Victoria-Brauerei für M. 556 000 in Aktien, sowie der Vorräte und Forderungen von M. 170 827 für M. 144 000 in Aktien und M. 26 827 bar ab 1. Febr. 1886. Die G.-V. vom 2. Juni 1888 genehmigte die Bebauung des Gartenterrains an der Lützowstr. mit Wohnhäusern, die G.-V. v. 15. Dez. 1897 den Ankauf der Stralauer Brauerei des Dr. Frentzel ohne Passiva für M. 1 433 830 in M. 700 000 Hypoth., M. 700 000 in Aktien und M. 33 000 bar. Auf dem 15 270 qm grossen Terrain dieser Brauerei ist eine neue, zunächst für 50 000 Ctr. Jahresproduktion berechnete Mälzerei errichtet, welche Mitte März 1899 in Betrieb genommen ist. Die Stralauer Brauerei wird unter der Bezeichnung Victoria- Brauerei Abteilung II fortgeführt. Bierabsatz 1888/89–1900/1901: 41 483, 46 010, 44 319, 46 233, 49 137, 46 557, 51 830, 55 761, 55 668, 93 577, 103 453, 102 262, 101 245 hl. Kapital: M. 2 700 000 in 2700 Aktien (Nr. 1–2700) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 100 000, erhöht 1888 um M. 220 000, 1890 um M. 100 000, 1892 um M. 180 000 und lt. G.-V.-B. v. 15. Dez. 1897 um M. 1 100 000 (auf M. 2 700 000), div.-ber. ab 1. Okt. 1898. Hiervon dienten M. 700 000 zu pari als Teilzahlung zum Ankauf der Stralauer Brauerei. Das Bezugsrecht auf die übrigen M. 400 000, welche vom Bankhause L. S. Rothschild in Berlin zu 130 % übernommen waren, war vom 22.–29. Jan. 1898 zu 135 %, für die an Dr. Frentzel ge- währten, gleichfalls an genannte Bankfirma übergegangenen M. 700 000 zu 145 % geltend zu machen. Hypotheken: M. 1 795 000, wovon M. 650 000 auf dem Stralauer Etablissement, der Rest auf der Berliner Brauerei, verzinslich zu bezw. 3½, 4, 4½ %; hiervon wurden M. 373 000 in 3½ % Pfandbr. 1898/99 aufgenommen. (Stand am 30. Sept. 1901 zus. M. 1 570 540.) Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., alsdann vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 1500 fester Jahresvergütung für jedes Mitgl.), Rest Super-Div.