Brauereien. 11 11 Aktiengesellschaft für Biervertrieb in Berlin, Lehrterstrasse 42. Gegründet: Am 5. März/4. Mai 1900; handelsger. eingetragen am 17. Mai 1900. Gründer: Max Stein, Max Geis, Maximilian Stein, Anton Stein, Bank-Dir. Herm. Mansbacher, Berlin. Max Stein und Maximilian Stein zu Berlin brachten ihr gesamtes aktives Handlungs- vermögen, das bisher von ihnen unter der Firma „Generalvertretung der Pilsener Ge- nossenschaftsbrauerei in Pilsen M. Stein & Comp.“, in Berlin betriebene Handelsgeschäft mit Inventar, Pferden, Wagen, Schildern, Gläsern, Apparaten, Biersyphons, einem Grundstück in Pankow, Wechseln, Vorräten, Debitoren, Effekten, barer Kasse in die A.-G. ein. Für diese Einlage wurden den Inferenten M. 269 000 in 269 Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt. Ferner übernahm die Ges. die oben bezeichnete Firma, die Kund- schaft und den Vertrag mit der Genossenschaftsbrauerei in Pilsen und gewährte dafür zur Ausgleichung 100 Genussscheine der Ges. Zweck: Verkauf von Bier jeder Art. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien (Nr. 1–500) à M. 1000. Genussscheine: 100 Stück an Ordre. Dieselben nehmen, wie unten angegeben, am Rein- gewinn teil und werden mit à M. 1000 durch Auslos. getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., hiernach 4 % Div. an Aktien, vom verbleib. Be- trage vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer auf Handlungsun- kostenkto zu verbuchenden festen, Jahresvergütung von zus. M. 3000), vom Rest bis weitere 6 % Div. an Aktien, vom Überrest erhalten die eine Hälfte die Genussscheine derart, dass auf jeden Schein M. 60 entfallen, während der Rest dieser Hälfte zur Ausl. von Genussscheinen mit je M. 1000 verwendet und etwaige Spitzen zu gunsten der Ge- nussscheine vorgetragen werden, die andere Hälfte Super- Div. an die Aktien bezw. Vortrag. Nach Ausl. sämtlicher Genussscheine steht der Gesamtrestgewinn zur Verf. der G.-V. der Aktionäre. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstück 9342, Pferde u. Wagen 8588, Inventar, Schilder u. Apparate 37 003, Effekten 109 826, Wechsel 51 677, Depot für Zoll 25 000, Kassa 9565, Bankguthaben 202 248, Debitoren 170 843, Vorräte 18 675. Passiva: A.-K. 500 000, Avalkto 25 000, Kreditoren 70 065, Gewinn 47 705. Sa. M. 642 771. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 122 826, Abschreib. 30 033, Reingewinn 47 705 (davon R.-F. 2385, Div. 35 000, Delkrederekto 5000, Tant. an A.-R. u. Vorst. 3657, Vortrag 1662). – Kredit: Bierkto 199 542, Zs. 1024. Sa. M. 200 566. Dividende 1900: 7 %. Zahlbar spät. 30./6. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Stein, Maximilian Stein. Prokurist: Herm. Stein. Aufsichtsrat: (3–7) Reg.-Rat a. D. u. Dir. Rich. Chrzescinski, Ant. Stein, Gg. Hagelweide, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Eigene Kasse, Bank für Brau-Industrie. Kannenbier-Aktien-Gesellschaft in Berlin NW., Spenerstrasse 23. (In Liquidation.) Gegründet: Am 29. Nov. 1897 unter der Firma Kannenbier-Versand-Akt.-Ges.; Firma wie oben geändert lt. G.-V.-B. v. 7. März 1900. Letzte Statutenänd. vom 7. März u. 22. Sept. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die G.-V. v. 7./12. 1901 beschloss Liquidation der Ges. behufs Vereinigung des Betriebes derselben mit der Berliner Kannenbier-Versand- Ges. m. b. H. Die Ges. übernahm s. Z. die Kannenbier-Versand-Gesellschaft m. b. H. gegen Ge- währung von 675 als voll eingezahlt geltenden Aktien à M. 1000; sie ist bei verschiedenen von ihr ins Leben gerufenen Gesellschaften beteiligt, unter andern auch bei der Berliner Kannenbier-Versand-Ges. m. b. H. mit M. 263 000, sowie bei der Rhein.-Westf. Kannen- bier-Versand-Ges. m. b. H. in Elberfeld. Die unter Mitwirkung der Ges. gegründete Kannenbeer Lim. in London konnte erst 1901 in Betrieb gesetzt werden. Ein Lieferungs- geschäft auf einen grossen Posten patent. Kannen u. Syphons mit der genannten Ges. hatte bis zur G.-V. 1901 seine Erledigung durch Barregulierung nicht gefunden, ebenso waren sonst noch fragliche Aussenstände nicht reguliert worden, weshalb die G.-V. vom 20./6. 1901 beschloss, den Gewinn pro 1900 M. 349 614 dem Delkrederekto zu überweisen. Zweck: Erwerb, Ausbeutung und Verwertung von Patenten aller Art, sowie Betrieb des Brauereigewerbes. Die G.-V. v. 22./9. 1900 erteilte die Genehmigung zum Erwerb der Grünauer Exportbier-Brauerei H. Siemens & Co. in Grünau. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Inh.-Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Hypotheken: M. 190 000. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Betrage 7 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstückskto 102 757, Gebäude 223 012, Maschinen 49 743, Patente 100 747, Debitoren 883 526, Kassa 6383, Wechsel 9148, Effekten 305 500, Berliner Kannenbier-Versand-Ges. (Beteiligung) 263 000, Beteiligungen an auswärt. Ge-