Brauereien. 1169 Brauerei Gottlieb Büchner Aktiengesellschaft in Erfurt. Gegründet: 19./2. u. 16./6. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1899; handelsger. eingetr. am 27./6. 1900. Letzte Statutänd. v. 30./12. 1901. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Übernahme der Firma Gottlieb Büchner samt Bierbrauerei, Mälzerei, Grundstücken, Gebäuden, Anlagen und allem Zubehör erfolgte für M. 2 550 000, wofür die Vorbesitzer Wilh. Büchner u. Otto Büchner M. 1 970000 in 1970 Aktien der Ges. à M. 1000, M. 30000 bar erhalten haben, während M. 550 000 als Restkaufgeld auf den gesamten Grundbesitz der Ges. haften blieben (siehe unter Hypothek). Zweck: Fortbetrieb der von der Ges. erworbenen Brauerei Gottlieb Büchner in Erfurt. Im Okt. 1900 erwarb die Ges. in der Subhastation das Konzertlokal Schwanenteich in Mühl- hausen i. Th. für M. 90 000. In anbetracht, dass die inzwischen vergrösserten Anlagen infolge der wirtschaftlichen Krisis für die nächste Zeit nicht ganz ausgenutzt werden können, wurde von Verteilung einer Div. für 1900/1901 abgesehen. – Bierabsatz 1898/99 bis 1900/1901: 54 904, 59 710, 52 057 hl. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Hypothek: (Am 30./9. 1901) M. 950 000, wovon M. 550 000 zu 4½ % verzinsl., eingetragen zu gunsten der Vorbesitzer; ferner M. 20 000, verzinsl. zu 4 %, auf Grundstück Nordhausen, M. 90 000, verzinsl. zu 4 %, auf Grundstück Mühlhausen i. Th. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Areal 381 311, Gebäude 978 950, Neubau, Verwaltungs- gebäude 30 210, Wasserleitung 460, Grundstück Nordhausen 23 740, do. Mühlhausen i. Th. 95 040, Maschinen 204 850, elektr. Licht- u. Kraftanlage 83 850, Eismaschinenanlage 117 780, Fastagen 100 800, Pferde u. Wagen 20 600, Brauereiinventar 17 600, Wirtschaftsinventar 2120, Kontorutensilien 2550, Inventar Mühlhausen i. Th. 2240, Flaschenkto do. 1800, Vorräte 189 431, Kassa 10.355, Bankguthaben 40 510, Wechsel 2760, Darlehen 916 329, Debitoren 122 509. Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 1 061 997, R.-F. 10 314, Spec.-R.-F. 20 000, Unterst.-F. 3000, Delkr.-Kto 30 000, Kreditoren 133 798, Interimskto 1497, Gewinn 85189. Sa. M. 3 345 795. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bau u. Besserung, Steuern, Löhne, Spesen, Gehälter, Assekuranz, Betriebs-, Fabrikations- u. Handlungsunkosten 653 222, Abschreib. 93 655, do. auf Debitoren 28 535, do. auf Darlehen 8614, Gewinn 85 189 (davon R.-F. 2959, Spec.- R.-F. 20 000, Delkrederekto 30 000, Tant. 3858, Vortrag 28 372). – Kredit: Vortrag a. 1899/1 900 26 015, Bier 819 020, Malzkeime 2617, Treber 18 441, Zs. 3123. Sa. M. 869 216. Dividenden 1899/1900 –1900/1901: 7, 0 %. Direktion: Georg Krinitz, Paul Staroste. Prokurist: Rich. Hartung. Aufsichtsrat: Vors. Wilh. Büchner, Stellv. Hugo Mossdorf, Otto Büchner, Erfurt; Gust. Prössdorf, Leipzig. Zahlstelle: Gesellschaftskasse. Aktienbrauerei Erlangen vorm. Gebrüder Reif in Erlangen. Gegründet: Am 16. April 1896. Letzte Statutenänd. vom 16. Jan. 1900. Die Vorbesitzer, Gebrüder Jean, Zacharias u. Joh. G. Reif brachten in die Ges. ein ihre Exportbierbrauerei, und zwar Immobilien zu M. 713 105.63, Mobilien, Vorräte und Aussenstände zu M. 77 920.21, zus. M. 1 114 972.84 gegen 860 Aktien. Die restlichen M. 254 972.84 hat die Ges. als Selbst- schuldnerin übernommen durch Übernahme des auf dem Brauereianwesen an I. Stelle eingetragenen Annuitätenkapitals der Bayer. Hypotheken- u. Wechsel-Bank von urspr. M. 300 000 zur Verzinsung und Heimzahlung. Zweck: Herstellung von und Handel mit Bier, Malz und den bei deren Bereitung sich ergebenden Nebenprodukten. Bierabsatz 1895/96–1900/1901: 30 013, 27 313, 24 766, 25 377, 26 234, 27 230 hl. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Die G.-V. v. 19./11. 1901 be- schloss, das A.-K. durch Zus. legung von Aktien 2:1 um höchstens M. 500 000 herab- zusetzen, ferner aber auch den Aktionären anheim zu stellen, auf ihre Aktien 40 % ihres Nominalbetrages, also M. 400 pro Aktie, nebst 5 % Zs. vom 1./10. 1901 mit der Wirkung bar zuzuzahlen, dass die fristgemäss zugezahlten Aktien von der Zus. legung ausgeschlossen bleiben und dass die betr. Aktionäre gegen die gedachten je M. 400 samt Zs. eine vom 1./10. 1901 mit 5 % verzinsl. Teilschuldverschreib. über M. 400 der nach dem nämlichen G.-V.-B. aufzunehmenden Anleihe von M. 400 000 erhalten. Frist zur Einreichung der Aktien und der anheimgestellten Zuzahlung vom 5.–24./12. 1901. Aktien, auf welche die Zuzahlung geleistet, werden mit dem Stempelaufdruck „Zuzahlung zufolge G.-V.-B. vom 19./11. 1901 geleistet“ zurückgegeben und auf je eine zugezahlte Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1901/1902, 1I. 74