Brauereien. 1181 Direktion: Carl Müller. Prokuristen: F. Bauer, H. Meyer, J. Stein. Aufsichtsrat: (3– 7) Vors. Geh. Komm.-Rat A. Freih. von Mayer, Bank-Dir. Carl Eberhard Klotz, Geh. dustizrat Dr. C. Hamburger, Konsul C. Lauteren, W. Pohlmann, Ernst Flersheim, Frankfurt a. M. Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Eigene Kasse, Mitteldeutsche Creditbank; Berlin: Mitteldeutsche Creditbank, Jud. Samelson. Frankfurter Bürgerbrauerei Akt.-Ges. in Frankfurt a. M. mit Zweigniederlassung in Limburg. Gegründet: 13./4. 1887 unter der Firma Brauerei Essighaus vorm. Fritz Eurich; handelsger. eingetr. am 1./6. 1887. Vom 15./1. 1900 bis 9./1. 1902 ohne den Zusatz „vorm. Fritz Eurich“. Jetzige Firma seit 9./1. 1902. Letzte Statutänd. v. 15./1. u. 25./5. 1900 u. 15./1. 1902. Zweck: Fortbetrieb der von der Firma Fritz Eurich übernommenen und der 1889 von Lesch- horns Nachfolger angekauften Brauereien in Frankfurt a. M. Erstere Brauerei wurde für M. 706 111 übernommen, wogegen die Leschhornsche Brauerei M. 1 086 320 kostete. 1893 wurde eine neue Mälzerei mit einer Produktionsfähigkeit von ca. 20 000 Ctr. Malz erbaut, 1898 wurde die Limburger Brauerei Greifenberg erworben, wogegen 3 Wirtschafts- anwesen in Zahlung gegeben wurden. Die Limburger Brauthätigkeit wurde 1899 auf- gegeben und auf den Frankfurter Betrieb übertragen; der Limburger Mälzereibetrieb wurde dagegen vergrössert. Für Neuanlagen und Anschaffungen, besonders auch zur Hebung des Flaschenbiergeschäfts wurden 1900/1901 M. 349 564 verausgabt. Bierabsatz 1886/87–1900/1901: 30 918, 36 040, 50 062, 53 573, 48 612, 49 241, 46 496, 41 789, 46 063, 49 687, 49 011, 59 913, 60983, 59 215, 71 296 hl. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 abgestempelten Aktien (Nr. zwischen 1–1600) à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht im Dez. 1888 um M. 600 000 zu 112½ % auf M. 1 600 000; Bezugsrecht der Aktionäre zu 125 %. Nachdem der Fusionsvertrag der Ges. mit den Vereinigten Brauereien J. H. Bauer jr., Gräff & Seeger in Frankfurt a. M. in der G.-V. der letzteren am 7. Febr. 1900 zurückgezogen worden, beschloss die G.-V. vom 25. Mai 1900 die Re- organisation der Ges. durch Herabsetzung des A.-K. auf M. 1 200 000 durch Zusammen- legung der Aktien von 4: 3. Frist vom 20./7. bis 15./8. 1900. Für 32 Aktien (darunter 5 für kraftlos erklärte) wurden 24 abgest. Aktien verkauft. Aus dem Erlös entfiel für jede der 32 Aktien M. 639.55, und ferner als Div. pro 1899/1900 noch auf jede M. 30. Der Buchgewinn von M. 400 000 wurde zu Extra-Abschreib. verwendet. Die zusammen- gelegten Aktien sind ab 1./10. 1899 div.-ber. Hypothekar-Anleihe: M. 750 000 in 4 % auf Namen lautenden Partial-Oblig. von 1895, rückzahlbar zu 105 %, 400 Stücke Lit. A à M. 1000 und 700 Stücke Lit. B à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1897 in 41 Jahren durch jährl. Ausl. im Mai auf 1./10.; kann event. verstärkt oder mit 3 monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: In Vertretung der Rechte der Anteils- eigner wurde dem Hypotheken-Kreditverein in Frankfurt a. M. eine Hypothek in Höhe von M. 787 500 auf verschiedene Immobilien der Ges. bestellt. Zahlstellen: Gesellschafts- kasse; Frankfurt a. M. u. Darmstadt: Ferd. Sander. Aufgelegt 31./5. 1895 im Umtausch gegen frühere 4½ % Anleihe oder gegen bar zu 102.75 %. In Umlauf Ende Sept. 1901 noch M. 717 000. Kurs Ende 1896–1901: 100.30, 100, 99, 97.50, 94, 94.70 %. Notiert Frankf. a. M. Hypotheken (nach dem Stande vom 30./9. 1901): M. 214 000 auf dem Limburger und Lesch- hornschen Anwesen, wovon M. 100 000 zu 4¾ % verzinslich und mit 6 monat. Frist kündbar sind. M. 459 893 auf 8 Wirtschaftsanwesen, verzinslich zu 4¼, 4½, 4¾ und 5 % mit verschiedenen Kündigungsfristen. Geschäftsjahr: 1./10. bis 30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, alsdann bis 4 % erste Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahres- vergütung von zus. M. 7000), vertragm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Brauereiimmobilien 1 500 819, Wirtschaftsimmobilien 178 308, Maschinen u. Einrichtungen 139 997, elektr. Anlage 26 607, Lagerfässer 30 441, Transportfässer 21 675, Fuhrpark 66 356, Brauereigeräte 13 535, Wirtschaftsinventar 146 149, Flaschenbiergeschäft 47 360, Wechsel 24 126, Kassa 16 195, vorausbez. Versich. 5133, Hypoth. u. Darlehen 372 343, Bierausstände 166 947, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 261 980. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 717 000, Hypoth. 214 000, R.-F. 22 155, Spec.- R.-F. 722, Delkrederekto 10 000, alte Div. 315, rückständige Oblig.-Zs. 14 570, Accepte 227 170, Kreditoren 539 691, Hypoth.-Zs. u. Mieten 34 372, Gewinn 37 979. Sa. M. 3 017 977. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Braumaterialien 445 034, Betriebskosten 99 206, Brenn- materialien 39 342, Löhne u. Salär 181 204, Reparaturen 78 560, Steuern 69 055, Mieten u. Zs. 108 356, Handl.-Unk. 63 083, Abschreib. 85 610, Gewinn (zum Delkrederekto) 39 979. —– Kredit: Vortrag 803, Bier u. Brauereiabfälle 1 216 631. Sa. M. 1 217 434. Kurs: In Frankfurt a. M.: Aktien Ende 1888–1899: 141, 124.40, 97, 64, 63, 60, 73.50, 78, 66.20, 66, 61, 77 %; abgest. Aktien Ende 1900–1901: 91, 92 %. Aufgelegt am 6./6. 1887 zu 130 %. – In Dresden: Aktien Ende 1889–1899: 117, 100, –, 65, 70, 70, –, 66, –,