1208 Brauereien. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mindestens M. 10 000), vom weiteren Überschuss mind. 5 % zum Spec.-R.-F., Rest Super-Div. Die Firma Haller, Söhle & Co. in Hamburg hat ab 1. Okt. 1899 auf 4 Jahre eine Div. von 4 % P.. garantiert und einen diesbezügl. Verpflichtungsschein ausgestellt. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Grundstück 1 500 000, Gebäude 2 902 916, auswärtige Grundstücke 46 220, Maschinen u. Kühlanlage 753 418, elektrische Anlage 103 946, Tiefbrunnen 61 988, Treber-Trockenanlage 11 413, Pferdestall 5310, Wasserleitung 1227, Lagerfässer u. Bottiche 208 001, Transportfastage 85 475, Brauereiinventar 17 093, Werk- zeuge 3803, Pferde 51 748, Wagen u. Stallutensilien 48 933, Flaschengeschäftsinventar 86 993, div. Inventar 54 762, Vorräte 460 311, laufende Mieten 15 957, Darlehensdebitoren 337 834, Warendebitoren 157 036, Bankguthaben, Wechsel u. Kassa 100 078, vorausbez. Versich. 4072, Gründungskosten (Vortrag) 24 133, Verlustsaldo 12 231. Passiva: A.-K. 2 500 000, Vorrechtsanleihe 2 500 000, do. Aufgeld-Tilg.-Rücklage 3837, do. fällige Zs. 56 250, nicht abgehobene Beträge 3312, Kreditoren 1991 509. Sa. M. 7054 910. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gründungskosten (Vortrag) 24 133, Verlustvortrag 14 852, Abschreib. 211 483, Betriebsmaterialien, Kosten, Zs., Steuern u. Abgaben 1 514 641, Feuer- u. Seeversich. 8779. – Kredit: Betriebserträge 1737 925, Gründungskosten (Vortrag) 24 133, Verlustsaldo 12 231. Sa. M. 1 773 890. Kurs: Aktien nicht notiert. Dividenden: 1897/98–1898/99: 4, 4 % (Bau-Zs.); 1899/1900–1900/1901: je garant. 4 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Aug. Erichsen. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Rud. Crasemann, Hamburg; Stellv. Senator Emil Possehl, Lübeck; Rechtsanwalt Dr. jur. Fr. Sthamer, Otto Hch. Hansing, Bank-Dir. Viktor Koch, Oskar Lübbers, Hamburg; Brauerei-Dir. Peter Bohland, Alteburg-Köln; Joh. Blab, Blankenese. Zahlstellen: Berlin, Hamburg, Bremen, Frankfurt a. M. u. München: Deutsche Bank. Bierbrauerei Puertocabello und Valencia, Aktiengesellschaft in Hamburg, Poststrasse 2. (In Liquidation.) Gegründet: Am 5. Sept. 1895 bezw. 31. März 1896. Die G.-V. v. 3. Nov. 1900 beschloss die Liquid. Zweck: Errichtung einer Brauerei in Puertocabello und Valencia, die Biererzeugung an diesen beiden Plätzen und der Vertrieb des erzeugten Bieres, sowie der Nebenprodukte. Die Ges. übernahm von Agustin Hellmund in Caräcas diejenigen Koncessionen und Privilegien, welche die Gemeinderäte der Distrikte Puertocabello und Valencia ihm mittels der Verträge vom 9. resp. 10. Nov. 1894 bewilligt haben. Es ist danach ein zehn- resp. zwölfjähriges Alleinrecht für die Herstellung von Bier in den genannten Distrikten, sowie die Befreiung von Zöllen auf sämtliche für die Errichtung und den Betrieb der Brauereien erforderlichen Maschinen, Materialien und Produkte, Fässer und Flaschen gewährt worden. Für die Übertragung dieser sämtlichen Rechte, Koncessionen und Privilegien erhielt Agustin Hellmund 200 Aktien der Ges., also M. 200 000. Ferner von A. F. Neubauer & Co. ein ihnen gehörendes Terrain, belegen in Puerto- cabello an der Calle Elaya, 37½ m breit und 80 m tief, auf welchem die Errichtung der Brauerei Puertocabello in Aussicht genommen ist. A. F. Neubauer & Co. erhielten eine bare Vergütung aus Gesellschaftsmitteln in Höhe des von ihnen gezahlten Kaufpreises, im ganzen M. 9787.10. Kapital: M. 1 250 000 in 350 St.-Aktien und 900 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien à M. 1000; die G.-V. vom 28. März 1899 beschloss Herabsetzung um M. 650 000 auf M. 350 000 durch Zusammenlegung von 20 Aktien in 7 neue abgestempelte St.-Aktien (die Einreichung zur Abstempelung hatte bis zum 8S. April 1899 zu geschehen). Die gleiche G.-V. beschloss Erhöhung um M. 900 000 in Vorz.-Aktien, zu begeben nicht unter 101 %. Die Ausführung erfolgte derart, dass M. 394 000 durch Zeichnung von 394 Vorz.-Aktien à M. 1000 zum Kurse von 101 % aufgebracht wurden. Bezüglich der restlichen 506 Vorz.-Aktien à M. 1000 ist die Ausführung in der Art erfolgt, dass die Firma A. F. Neubauer & Co., Hamburg, von der ihr gegen die Ges. zustehenden Forderung den Betrag von M. 460 560 einbrachte und dafür 456 Vorz.-Aktien à M. 1000 erhielt, welche mit 101 % als voll eingezahlt gelten; des ferneren hat Gustav Adolf Neubauer, Hamburg, von einer ihm gegen die Ges. zustehenden Forderung den Betrag von M. 50 500 eingebracht, und es sind demselben für diese Einlage 50 Stück Vorz.-Aktien à M. 1000 gewährt worden, welche ebenfalls mit 101 % als voll eingezahlt gelten. Die Vorz.-Aktien sollten vom 1. Okt. 1898 an vorweg 5 % Div. erhalten, dann sollen zunächst den St.-Aktien 5 % zufliessen; nach Verwendung weiterer M. 50 000 zur Ausl. und Pari-Rückzahlung von Vorz.-Aktien, wird die Div. beider Aktienarten auf 8 % erhöht, dor etwa noch bleibende Gewinnsaldo soll zur Ausl. und Rückzahlung von Vorz.-Aktien Ver- wendung finden. Im Falle der Liquidation sollen die Vorz.-Aktien vorweg befriedigt werden.