Brauereien. 1261 zu setzender Frist auf ihre Aktien 35 % des Nom.-Betrages derselben = M. 350 pro Aktie mit der Wirkung bar zuzuzahlen, dass die fristgemäss zugezahlten Aktien von der Zus. legung ausgeschlossen bleiben und die Inhaber dieser zugezahlten Aktien überdies auf je 3 derselben einen Genussschein und die Inhaber von weniger als 3 zugezahlten Aktien eine Anweisung auf den entsprechenden Teil eines Genussscheines erhalten. (Näheres über die Genussscheine s. unten.) Die besagte Zuzahlung hatte in 2 Raten à M. 175 bis 10./12. 1901 bezw. 10./1. 1902 zu erfolgen (Vollzahlung bis 31./12. 1901 wurde bis 10./1. 1902 mit 5 % verzinst). Die Einreichung zur Zus. legung der Aktien, auf die keine Zuzahlung geleistet werden sollte, hatte ebenfalls bis zum 10./12. 1901 zu geschehen. Schlussnotenstempel zu Lasten der Aktionäre. Aktien, auf die keine Zuzahlung geleistet ist, die auch nicht zur Zus. legung eingereicht sind, wurden für kraftlos erklärt. Die zus.gelegten und die Aktien, auf welche zugezahlt ist, sind mit bezügl. Stempelaufdruck versehen „zusammengelegt“ bezw. „Zuzahlung geleistet lt. G.-V.-B. v. 9./11. 19014. Genussscheine: Bezügl. dieser lt. G.-V.-B. v. 9./11. 1901 auszugebenden Scheine ist bestimmt. dass dieselben vom jeweiligen Jahresgewinn nach Abschreib. und Rücklagen zunächst bis M. 70 pro Stück erhalten und dass aus dem nach Zahlung dieser M. 70 pro Stück und nach Zahlung einer Div. von 5 % auf das A.-K. noch verbleibenden Reingewinn die Hälfte zur Tilg. der Genussscheine durch Ausl. zu M. 1750 pro Stück oder durch Rückkauf nicht über M. 1750 pro Stück zu verwenden ist. Auch steht der Ges. frei, je zu demselben Preise einen durch das Los zu bestimmenden Teil oder sämtliche noch ausstehende Genussscheine jederzeit einzuziehen, doch ist hierzu ein Beschluss der G.-V. der Aktionäre erforderlich, welche mit Stimmenmajorität zu beschlicssen hat. Ein Stimmrecht in der G.-V. der Aktionäre haben die Genussscheininhaber nicht. Die Bank für Brauindustrie in Berlin-Dresden garantierte der Ges. gegen Aushändigung von 60 Genussscheinen franko Valuta Zuzahlungen auf die Aktien in unter Kapital ge- nannter Weise bis zur Mindesthöhe von M.2 750 000, welche dieselben am letzten Zuzahlungstage der Ges. zur Verfügung zu stellen hatte; ebenso erhielten die Hypoth.- Gläubiger II 60 Genussscheine franko Valuta. Anleihen: I. M. 1 400 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898, 1000 Stücke (Nr. 1–1000) à M. 1000, 800 Stücke (Nr. 1001–1800) à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1905 bis längstens 1937 durch jährl. Ausl. von 2 %; ab 1905 verstärkte oder gänzl. Tilg. zulässig. Die Anleihe ist hypoth. an I. Stelle eingetragen auf das Brauereigrundstück in der Sutte zu Kulmbach und auf die Brauerei u. Pichanlage an der Kronacherstrasse zu Kulmbach. Gesamtwert der verpfändeten Objekte: M. 2 448 610. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Zahlst. wie Div.-Scheine. Kurs Ende 1898–1901: 101.25, 98.50, 95, – %. Aufgelegt am 14. Juli 1898 zu 101.50 %. Notiert in Dresden. II. M. 450 000 in 5 % Schuldverschreib. lt. G.-V.-B. v. 9./11. 1901, rückzahlbar zu 103 %. Die Anleihe ist zur teilweisen Abstossung der M. 900 000 betragenden Hypotheken II (s. unten) bestimmt. Hypothek-Schuldbrief: M. 900 000 zu 5 % auf die Kulmbacher Grundstücke an 2. Stelle für 20 verschiedene Gläubiger. Diese Hypothek soll durch die Anleihe II (s. oben) und die der Ges. durch die Kapitalreorganisation zufliessenden Gelder getilgt werden. Geschäftsjahr: 1. Aug. bis 31. Juli. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. in Kulmbach oder Dresden. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, vom Rest erhalten zunächst die Genussscheine bis M. 70 pro Stück, sodann die Aktien Lit. A eine Vorz.-Div. bis 5 %, danach die Aktien Lit. B eine Div. bis 5 %, vom Ubrigen ist die Hälfte zur Tilg. der Genussscheine mittels Rückkauf zu nicht über M. 1750 oder durch Ausl. und Einlösung mit der letztgenannten Summe pro Stück zu verwenden, die andere Hälfte und der nach Tilg. sämtlicher Genussscheine verbleibende Rest des Reingewinns wird als Super-Div. gleichmässig auf sämtliche Aktien verteilt, falls nicht die G.-V. anders beschliesst. Der A.-R. erhält 10 % Tant. nach Vornahme aller Abschreib. und Rücklagen sowie nach Abzug von 4 % Div. für alle Aktien, ausserdem eine feste Jahresvergütung von je M. 2500 für jedes Mitglied. Gesamtabschreibungen Kulmbach 1886/87–1900/1901 M. 1 135 422, Pilsenetz 1896/97–1900/1901 M. 345 903. Haupt-Bilanz am 31. Juli 1901: Aktiva: Gebäude u. Grundstücke Kulmbach: Brauerei- anlage in der Sutte 482 839, Pichanlage an der Kronacherstrasse 148 360, diverse ältere Gebäulichkeiten 58 022, Wiesengrundstücke 66 255, neue Brauereianlage mit Verwaltungs- gebäude nebst Industriegeleise 784 661; Maschinen Kulmbach: Brauerei 125 800, Pich- anlage 36 500, Neuanlage Bahnhof 466 119; Inventar Kulmbach: Gefässe I 70 203, do. II 126 863, Fuhrpark 4232, Eisenbahnwaggons 26 962, Werkzeuge 1547, Inventar 178 610; Vorräte Kulmbach: Bier 85 800, Malz, Hopfen 43 460, Kohlen 5540, Fuhrwerk, Fassholz, Utensilien 12 470; Betriebsmittel Kulmbach: Kassa, Wechsel, Bankguthaben 108 723, eigene Hypoth. u. Wertpapiere 364 997, Debitoren 318 725, auswärtige Grundstücke 529 822, Alt-Pilsenetzer Bräuhaus in Pilsenetz bei Pilsen: Anlagekapital 2 651 712. Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 350 000, Spec.-R.-F. 70 000, alte Div. 700, Arbeiter- Unterst.-F. 22 943, Schuldverschreib. I 1 400 000, do. rückst. Zs. 10 230, Hypothekschuldbrief 900 000, Kreditoren Kulmbach 276 364, Gewinn 167 986. Sa. M. 6 698 223.