1266 Brauereien. Bierbrauerei Gebr. Müser, Actiengesellschaft in Langendreer. Gegründet: Am 26. Okt. 1891. Letzte Statutenänd. vom 30. Sept. 1899. Zweck: Fortbetrieb der von der Kommandit-Ges. Gebr. Müser in Langendreer betriebenen Bierbrauerei. Das Etablissement ist inzwischen bedeutend erweitert und ist die Pro- duktionsfähigkeit auf 200 000 hl jährlich gebracht. Der Grundbesitz in Langendreer nimmt einen Flächenraum von 2 ha 68 a 75 qm ein, auch sind daselbst 18 Lagerkeller für 70 000 hl. Die vorhandenen nach neuesten Erfahrungen gebauten 4 Dampfmaschinen haben ca. 600 PS. Auswärtige Besitzungen existieren in Jülich (12 ha 85 qm gross) und Odenkirchen (3 ha 75 qm gross), die letztere ist 1899/1900 in ein Hotel-Restaurant umgebaut. Bierabsatz 1893/94–1900/1901: 79 940, 84 780, 95 799, 108 261, 121 405, 136 383, 150 282, 147 943 hl. Kapital: M. 2 400 000 in 2400 Aktien (Nr. 1–2400) à M. 1000. Urspr. M. 756 000, wurde das Kapital erhöht lt. G.-V.-B. v. 22. Febr. 1892 um M. 244 000, lt. G.-V.-B. v. 7. Mai 1894 um M. 100 000, lt. G.-V.-B. v. 8. April 1896 um M. 220 000, lt. G.-V.-B. v. 28. Sept. 1897 um M. 680 000, div.-ber. ab 1. Juli 1897, angeboten den Aktionären zu pari, und lt. G.-V.-B. v. 7. Juni 1899 um M. 400 000 auf jetzigen Stand, div.-ber. ab 1. Juli 1899, über- nommen von einem Konsortium zu 175 %. Sämtliche Erhöhungen erfolgten zur Aus- dehnung des Betriebes und Verstärkung der Betriebsmittel. Hypotheken: M. 350 000 4% Grundschuld auf die Brauerei in Langendreer, wovon M. 335 000 von Aktionären übernommen und mit einjähriger Frist kündbar sind, während der Rest von M. 15 000 eine halbjährig kündbare Sparkassenhypothek ist. – M. 10 000 auf das Jülicher Besitztum, zu 4 % verzinslich und halbjährlich kündbar. – M. 60 000 auf das Odenkirchener Besitztum, zu 4½ % verzinslich und halbjährlich kündbar. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R. (höchstens M. 30 000), vertragsm. Tant. an Beamte, Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundstücke 114 192, Gebäude 1 185 914, auswärtige Be- sitzungen: Jülich 22 797, Odenkirchen 78 753, Mobiliar Odenkirchen 9766. do. Aachen 8100, Maschinen, Kessel u. Kühlanlagen 439 366, elektr. Beleuchtungsanlage 44 040, Be- triebsmobiliar u. Utensilien 42 866, Pferde, Wagen u. Geschirre 83 570, Lagerfastagen 184 030, Versandfastagen 78 350, Flaschenbierutensilien 55 157, auswärtige Eiskeller 30 510, Eisenbahnbiertransportwagen 46 329, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 791 526, Debitoren: Bürgschaften 10 000, Kautionen 17 000, Bankierguthaben 145 740, in lauf. Rechnung u. Darfehen 602 229, Kassa 37 008, Wechsel 32 603, Effekten 11 684, vorausbez. Versich. 8547. Passiva: A.-K. 2 400 000, R.-F. 510 000, freier R.-F. 30 000, Delkrederekto 30 000, Hypoth. Langendreer 350 000, Hypoth. auf auswärtige Besitzungen 70 000, Darlehen 6750, Kautionen 17 000, Bürgschaften 10 000, alte Div. u. Zs. 44 617, Kreditoren 225 469, Ge- winn 386 249. Sa. M. 4 080 086. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz 953 707, Hopfen 122 404, Betriebsunkosten, Provis., Löhne, Gehälter, Brau- u. Kommunalsteuern, Reparaturen, Frachten, Heizungs- u. Küh- lungskosten, Anleihe u. Hypoth. etc. 986 414, Abschreib. 185 228, do. auf üfskean 1134, Dubiose 32 049, Gewinn 386 249 (davon freier R.-F. 10 000, Delkrederekto 15 000, Div. 300 000, Tant. an A.-R. 19 038, Grat. 9250, Vortrag 32 961). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 27 272, Einnahmen aus Bier 2 504 602, Nebenprodukte, Zs., Mieten, Entschädigung für Wasserentziehung etc. 135 311. Sa. M. 2 667 186. Kurs Ende 1899–1901: 214, 178.75, 178 %. Eingeführt im Juli 1899 durch den A. Schaaffh. Bankverein. Voranmeldekurs vom 1.–19./7. 1899: 195 %; erster Kurs am 24./7. 1899: 225 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1891/92–1900/1901: 7, 7, 7, 8, 11, 12, 12, 12½, 12½, 12½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: A. L. Kötter. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Landgerichtsrat und Landtagsabgeordneter Th. Schmieding, Dort- mund; Stellv. IR. Müllensiefen, Crengeldanz b. Witten; Jul. Brand, Dortmund. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Disconto- Ges.; Berlin, Köln u. Essen: A. Schaaffh. Bank- verein; Dortahling Dortmunder Bank-Verein; Essen, bortmund, Bochum, Mülheim a. d. R. und Gelsenkirchen: Essener Credit-Anstalt. Sickingerbräu Landstuhl Aktiengesellschaft vorm. August Schirber in Landstuhl, Pfalz. Gegründet: Am 17. Juli 1897. Letzte Statutenänd. v. 2. März 1900. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. August Schirber und seine Ehefrau legten in die Ges. ein: Unmobilien, Mobilien, Maschinen etc., Vorräte an Bier etc., vor ausbez. Mieten, angelegtes Kapital auf Wirts- häuser und Bierdepots, Aussenstände bei Wirten, zusammen für M. 1 513 696; diese Gegenstände wurden zum Preise von M. 1 400 000 von der Ges. gegen 796 Aktien und M. 604 000 bar übernommen.