1330 Brauereien. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis Ende Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.; die Inhaber der 5 Anteilscheine, aus denen jede Aktie besteht. haben einen von ihnen als Bevollmächtigten zu Abstimmungen zu bestimmen. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. bis 12½ % des A.-K., etwaige Sonderrücklagen, Rest nach G.-V.-B. Der Vorst. erhält eine jährl. Remuneration von M. 1800, der A.-R. eine solche von M. 900. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Immobilien 486 631, Mobilien 19 748, Geschirre 4214, Fässer 14 092, Bestände u. Aussenstände an Bier, Malz, Hopfen etc. 85 726, Waren 1598, Debitoren 277 417, Kassa 7964. Passiva: A.-K. 450 000, R.-F. 50 858, Kreditoren 395 561, Gewinn 974. Sa. M. 897 394. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 18 921, Gewinn 974 (davon R.-F. 500, Vortrag 474). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 400, Bier- u. Mälzerei-Überschuss abzügl. Betriebs- unkosten 19 494. Sa. M. 19 895. Dividenden 1889/90–1900/1901: 3, 4, 1, 3, 1½, 3½, 3½, 3½, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: (3) Dr. Herm. Staute, Freyburg a. U.; Herm. Ruhmer, Gatterstedt; K. F. Roeser, Querfurt. Direktion: Max Behme. Aufsichtsrat: (3) Vors. B. Bernstein, A. Koch, J. Haferburg. Radeberger Exportbierbrauerei zu Dresden, mit Brauereien in Radeberg und Pichelsdorf, Bureaux: Dresden N., Louisenstrasse 63b und Berlin, Alt-Moabit 60. Gegründet: Am 11. Febr. 1885. Letzte Statutenänd. vom 21. Sept. 1899. Zweck: Betrieb der früheren Aktienbierbrauerei zum Bergkeller in Radeberg und der Brauerei Pichelsdorf bei Spandau mit Mälzereien an beiclen Orten. Die pneumatische Mälzerei in Pichelsdorf ist 1899/1900 neu errichtet. Das schlechte Erträgnis des Jahres 1899/1900 rührt hauptsächlich von dem Verlust her, den das Berliner Flaschenbier- geschäft erbracht hat (M. 43 458, denen M. 50 000 Reserve gegenüberstehen) und von grösseren Abschreib. auf Aussenstände (M. 112 980 u. M. 15700 Verlust auf eine auf- gelöste Niederlage). Das Flaschenbiergeschäft ist nunmehr nach Pichelsdorf in ein eigens für diesen Zweck an der Kaiserin Augusta-Allee angekauftes Grundstück verlegt. Bierabsatz 1889/90– 1899/1900 in Radeberg und Pichelsdorf: 45 316, 49 596, 63 226, 77 458, 77 930, 107 709, 118 138, 130 316, 143 746, 155 740, 179 027 hl. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Das urspr. A.-K. in Höhe von M. 730 000 ist It. G.-V.-B. vom 29. Jan. 1887 behufs Beseitigung der Unterbilanz um M. 100 000 durch Umwandlung von 2 Stammaktien à M. 1000 in eine Prioritäts-Stammaktie à M. 1000 auf M. 630 000 reduziert, dagegen 1889 durch Kreierung von M. 150 000 neuer Aktien auf M. 780 000 erhöht worden. Die Erhöhung des Aktienkapitals erfolgte behufs Beschaffung der Mittel zum Erwerb der der Firma Starck & Karger gehörigen Brauerei Pichelsdorf. Die Übernahme dieser Brauerei inkl. ca. M. 100 000 Vorräten und M. 50 000 Aussenständen erfolgte zum Preise von M. 700 000. Zur teilweisen Beseitigung der per 30. Sept. 1892 ausgewiesenen Unterbilanz beider Unternehmungen ist das Aktienkapital von M. 780 000 auf M. 520 000 durch Zusammenlegung von 3 Aktien in 2 reduziert worden. Um die ber 30. Sept. 1894 ausgewiesene Unterbilanz in Höhe von M. 503 892.79 zu beseitigen und das ganze Unternehmen zu rekonstruieren, beschloss die G.-V. vom 17. Mai 1895, das bisherige Aktienkapital von M. 520 000 durch Zusammenlegung von 5 zu je 1 Aktie auf M. 104 000 herabzusetzen und durch Ausgabe von M. 2 000 000 neuer Aktien die von der Weimarischen Bank al pari übernommen wurden, auf M. 2 104 000 zu erhöhen. Die Abstempelung der alten Aktien hatte bis 15. Nov. 1895 zu erfolgen. Der aus der Herabsetzung des Aktienkapitals rechnerisch verbliebene Betrag von M. 416 000 wurde zur teilweisen Tilgung der Unterbilanz verwendet. Den Rest der Unterbilanz in Höhe von M. 87 892 überwies die Weimarische Bank der Ges. ohne Gegenwert, auch leistete sie Verzicht auf eine ihr vertragsmässig zustehende Forderung in Höhe von M. 300 000. Die aus der Aktienausgabe etc. resultierenden Summen dienten in erster Linie zur Be- gleichung der Buchschuld, die dadurch auf M. 1 350000 herabgemindert wurde. Die G.-V. vom 1. März 1898 beschloss Erhöhung um M. 1 000 000 (1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. April 1898), übernommen zum Kurse von 128 % vom Gross- aktionär Aug. Sternberg zu Charlottenburg, welcher sich bereit erklärt hat, diese neuen Aktien von M. 1 000 000 gegen Einwerfung eines Teiles seiner ihm gegen die Radeberger Exportbierbrauerei zustehenden Kontokorrentforderung von M. 1 280 000 nebst Zs. seit I. April 1898 zu zeichnen. Das A.-K. betrug nun M. 3 104 000. Die G.-V. vom 21. Sept. 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 896 000, von denen zunächst M. 1 396 000 in 1396 Aktien à M. 1000 (div.-ber. ab 1. Okt. 1899) zum Kurse von 145 % ausgegeben wurden, sodass das A.-K. jetzt M. 4 500 000 beträgt. Diese Em. diente zur Abstossung der Kontokorrentschuld eines Grossaktionärs, welche durch Neubauten eine beträchtliche Höhe angenommen hatte.