1338 Brauereien. Vereinsbrauerei Rixdorf in Rixdorf, Jägerstrasse 16/40, mit Zweigniederlassung in Potsdam. Gegründet: Am 1. Febr. 1872 unter dem Namen: „Vereinsbrauerei Berliner Gastwirte“. Jetzige Firma seit 6. April 1879. Letzte Statutenänd. vom 17. Dez. 1898 u. 16. Dez. 1899. Die G.-V. v. 17. Dez. 1898 beschloss Verlegung des bis dahin in Berlin befindlich gewesenen Sitzes nach Rixdorf. Ab 1./4. 1896 wurde die Brauerei Gebr. Hoffmann in Potsdam für M. 1 258 833 angekauft und zu diesem Zweck das Kapital um M. 1 000 000 erhöht. Zweck: Brauereibetrieb mit eigener Mälzerei. Das Grundstück in Rixdorf umfasste 62 749 qm, wovon 24 296 qm als Garten des Ausschankes benutzt werden. 1900/1901 wurde an die Gemeinde Rixdorf für M. 20 235 Strassenland abgetreten. Die Ges. gewann dadurch einerseits Raum für eine Mälzerei von ca. 40 000 Ctr. Jahresproduktion, auf der anderen Seite Strassenfront von 100 m Länge. Bierabsatz 1885/86–1900/1901: 84 879, 84 145, 86 590, 91 599, 105 537, 111 164, 114 006, 117 427, 102 145, 100 828, 134 378, 171 000, 182 183, 189 502, 194 923, 204 433 hl. Kapital: M. 4 000 000 in 3332 St.-Aktien (Nr. 1–3332) à M. 300, einer Aktie (Nr. 3333) zu M. 400 und 3000 Prior.-St.-Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000 mit 5 % Div.-Vorrecht und, nachdem die St.-Aktien 3 % erhalten haben, verhältnismässigem Anteil an dem Uberschuss. Die St.-Aktien betrugen urspr. M. 3 000 000, die Prior.-St.-Aktien (begeben 1886) M. 2 000 000, erstere reduziert 1878 um M. 2 000 000, letztere erhöht lt. G.-V.-B. vom 18. Mai 1896 um M. 1 000 000, begeben an die Dresdner Bank zu 130 % – 5 % für das Div.-Anrecht ab 1. Okt. 1895. Hypotheken: M. 1 800 000, davon M. 1 500 000 verzinslich zu 4¼ %, beiderseits unkündbar bis 1. Juli 1906, M. 300 000 zu 4½ % verzinslich. Das Potsdamer Grundstück ist ohne Hypotheken. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: Jede Prior.-St.-Aktie = 3 St., jede St.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F. (ist erfüllt), dann 5 % Tant. an Dir., 7½ % Tant. an A.-R. von demjenigen Restbetrage, welcher sich nach Absetzung von 4 % Div. für das gesamte A.-K. ergiebt; es erhalten vorerst bis 5 %, Div. die Prior.-St.-Aktien, dann bis 3 % die St.-Aktien, verbleib. Überschuss Super-Div. an beide Aktienarten gleichmässig. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Grundstücke 1 828 938, Bauten u. baul. Anlagen 3 179 711, maschinelle Anlagen, Apparate etc. 84 425, Kühlanlage 34 090, Lagerfastagen 87 670, Transportfastagen 19 164, Pferde u. Wagen 29 431, Inventar 13 869, Fourage 6272, Pech 858, Bier 341 048, Hopfen 91 397, Malz u. Gerste 262 241, Kohlen 8640, Debitoren 194 582, Anzahlungen auf Bauten u. Gerstenkonnossamente 66 452, Effekten 892 213, Hypoth. 27 000, Kassa 27 086, Wechsel 2410. Passiva: A.-K. 4 000 000, Hypoth. 1 800 000, R.-F. 653 612, Guthaben der Kundschaft 11 585, Kreditoren 9400, Reserve für Unfallversich. 8000, Beamten- u. Arbeiterunterst.-F. 32 355, alte Div. 3331, Gewinn 679 214. Sa. M. 7 197 497. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparaturen 168 269, Zs. 55 570, Gespannunterhaltung 42 246, Betriebs- u. Handlungsunkosten 141 292, Abgaben u. Versich. 81 134, Arbeiter- wohlfahrt 15 423, Abschreib. 178 902, Dubiose 25 000, Kursverlust 5776, Gewinn 679 214 (davon Div. 540 000, Tant. 60 653, Unterst.-F. 15 000, Bau-R.-F. 50 000, Vortrag 13 561). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 15 008, verfallene Div. 632, Bier 1 370 286, Mietertrag 6900. Sa. M. 1 392 826. Kurs Ende 1887–1901: Konv. St.-Aktien: –, 85.50, –—, 83. 90.50, 88.75, 99.50, 110, 122.50, 150, 170.10, 206.75, 229.75, 212.50, 204.75 %; Prior.-St.-Aktien: 110.75, 113, 114.50, 113.25, 113.50, 113.60, 121, 134.60, 144.25, 172.50, 200.50, 232.25, 247.10, 227.50, 223.50 %; eingeführt letztere am 16./4. 1887 zu 112 %. Notiert in Berlin. Die Prior.-St.-Aktien auch in Dresden, u. zwar Ende 1887–1901: 112, 113, 123, 113, –, –, 118.50, 137, –, –, –, –, –, –, – %. Dividenden 1886/87–1900/1901: St.-Aktien: 4, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 5½, 3½, 5½, 8, 10, 10½, 12, 12, 12 %; Prior.-St.-Aktien: 6. 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 7½, 5½, 7½, 10, 12, 12½, 14, 14, 14 %. Zahlbar spät. am 1. April. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: O. Spielhagen, Hugo Ziegra, Herm. Schultze. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Munckel, Berlin; Stellv. Konsul Max Arnhold, Carl Spielhagen, Dresden; Ad. Aschkinass, Heinr. Schnegelsberg, Gust. Feuerstein, Dr. Schütz, Berlin. Prokuristen: Rob. Unruh, Hans Martens, Wilh. Zahn. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Dresdner Bank; Dresden: Dresdner Bank, Gebr. Arnhold. Klosterbrauerei Roederhof Actien-Gesellschaft in Röderhof bei Halberstadt. Gegründet: Am 22. Nov. 1888. Letzte Statutenänd. vom 6. Dez. 1899. Erwerb der Geschwister Hahn'schen Brauerei auf Rittergut Röderhof b. Halber- stadt ab 1. Okt. 1888. Der Übernahmepreis stellte sich auf M. 900 000 in Aktien, die Vorräte wurden für M. 206 691, die Forderungen für M. 33 671 bar übernommen. Zweck: Brauereibetrieb. Die Ges. besitzt Grundstücke in Halberstadt (Saal- und Garten- wirtschaft Stadtpark, 1897 für M. 169 365 erworben; dieselbe ist verpachtet); Niederlagen