Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1415 Brennspiritus-Actiengesellschaft in Berlin O., Warschauerstrasse 44. Gegründet: 1895. Letzte Statutänd. v. 16./11. 1899. Zweck: Vertrieb von Brennspiritus, sowie Herstellung von Spiritus. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000, wovon 25 % = M. 75 000 eingezahlt. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R., mind. jedoch M. 250 für jedes Mitglied, Überrest Div. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Kassa 275, Debitoren 50 624, Waren 21 200, Pferde u. Wagen 4600, Utensilien 5665, Gefässe 2600. Passiva: A.-K. 75 000, R.-F. 1372, Gewinn 8592. Sa. M. 84 964. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 15 636, Fourage 3323, Löhne 8678, Provis. 2096, Abschreib. 6160, Gewinn 8592. – Kredit: Vortrag 439, Interessen 195, Waren 43 852. Sa. M. 44 487. Dividenden 1895/96–1900/1901: 0, 1½, 4, 11½, 6, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Leopold Guttmann. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Oscar Jolles. Deutsche Hartspiritus- und Chemikalien-Fabrik Actiengesellschaft in Berlin-Grünau W., Mauerstr. 2. Gegründet: 3./3. 1900; handelsger. eingetr. 18./5. 1900. Letzte Statutänd. v. 28./9. 1901. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Ing. Hch. Hempel zu Berlin brachte auf das Grundkapital in die Ges. ein: seine erteilten bezw. angemeldeten Patente und Musterschutzrechte betr. das Verfahren zur Herstellung von konsistentem Spiritus, sowie von Apparaten Zur Herstellung, Verpackung und Vorrichtungen zum Formen desselben etc., sowie das Recht, auf diese Erfindungen im In- und Auslande weitere Patente und Schutzrechte nachzusuchen. Für diese Einlage sind dem Ing. Hch. Hempel M. 650 000 in 650 Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt worden. Ferner brachte die Firma: Majert & Ebers, G. m. b. H. auf das Grundkapital in die Ges. ein: Ihr zu Grünau belegenes Grundstück nebst Baulichkeiten, ihre sämtlichen Maschinen, Dampfkessel, Apparate, Laboratoriumseinrichtungen, Werkzeuge, Inventar, Rohmaterialien, Fabrikate, Emballagen etc., ihre in- und ausländischen Patente auf chemisch-pharmaceutische Artikel, ihre Verträge mit ihren Vertretern in London. New Vork und Wien. Für diese Einlage ist der genannten Inferentin M. 480 000 in 480 Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt worden. Zweck: Herstellung und Verwertung von Hartspiritus und sonstigen Spiritusprodukten, sowie von chem. Fabrikaten aller Art und Betrieb aller damit zusammenhängenden Geschäfte. Abteil. I: Hartspiritus-Fabrikate; II: Guajacetin, Eucasin, Migrol; III: Chemische Produkte für Pharmacie und Technik. Das erste Geschöftsjahr konnte verschiedener Umstände u. Verzögerungen halber nicht voll ausgenützt werden; der Beginn des Hartspiritus- u. Alkoholprodukte-Verkaufes verzögerte sich bis zum Sept. 1900. Eine Beeinträchtigung des kaum aufgenommenen Betriebes wurde durch das am 12./12. 1900 im Laboratorium durch Überkochen von Benzol ausgebrochene Schadenfeuer verursacht. Durch dasselbe wurde ein Teil des Fabrik- gebäudes, sowie das ganze Hartspiritus-Warenlager vernichtet. Ende März 1901 ent- stand durch Kurzschluss ein zweites Schadenfeuer. Beide Brandschäden waren durch Versicherung gedeckt, hatten aber Störungen und Verluste im Gefolge. Das Ergebnis des ersten Geschäftsjahres brachte einen Fehlbetrag von M. 158 655; um diesen Verlust zu decken, haben einige Hauptaktionäre M. 170 000 in Aktien der Ges., der Ges. als freies Eigentum zur Verfügung gestellt. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien (Nr. 1–1300) à M. 1000. Die ord. G.-V. v. 16./1. 1902 beschloss Erhöhung des A.-K. um einen Betrag bis zu M. 1 300 000 durch Ausgabe von höchstens 1300 auf den Inhaber lautende Vorrechtsaktien über je M. 1000; dieselben sollen 6 % Vorz.-Div. (mit Nachzahlungsanspruch) ab 1./4. 1902, sowie Vorbefriedigung im Falle einer Liquidation geniessen. Die Einräumung eines Bezugsrechtes an die Aktionäre fand in der Weise statt, dass dieselben auf je M. 1000 alter Aktien eine Vor- rechtsaktie beziehen und dabei die alten Aktien zum Kurse von 85 % in Zahlung geben konnten; (Frist 16./1.–5./2. 1902). Diejenigen alten Aktien, die nicht beim Bezuge von Vorrechtsaktien in Zahlung gegeben sind, werden im Verhältnis von 2:1 zus. gelegt. Hypotheken: M. 145 000. Geschäftsjahr: 1. Aprilbis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, hierauf 6 % an Vorz.-Aktien, dann event. rückst. Vorz.-Div., hierauf 6 % an St.-Aktien, 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 5000 jährlich), Rest Super-Div. an beide Aktienarten. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Patentkto 714 727, Grundstückskto 283 720, Gebäude 100 711, Maschinen u. Apparate 122 446, Utensilien 4520, Waren 32 462, Emballagen 2405, Kohlen