Nachträge. 1463 möglich ist, so ist in den Erträgnissen in diesem Jahre eine Schmälerung zu erwarten, welche jedenfalls einen erheblichen Rückgang der Div. herbeiführen wird.“ Dann ferner am 29./7. 1901: „Für das Jahr 1901 stehen ausser unseren sonstigen Einnahmen Unternehmer-Kautionen aus inzwischen aufgelösten Betriebspachtverträgen zur Verfügung, welche für Fehlbeträge an der früheren vertragsmässigen Betriebsabgabe haften. Bei voller Inanspruchnahme dieser Kautionen würde sich, soweit nicht Kurs- verluste bei den in unserem Besitz befindlichen Effekten zu berücksichtigen sein werden, nach unserer Schätzung für das laufende Jahr ein geringer Gewinn ergeben. Der Betriebsgarantiefond von M. 500 000 muss für andere Zwecke reserviert bleiben. Unsere laufenden Einnahmen erreichen zur Zeit für sich allein nicht die Höhe unserer Schuldenzinsen. Dies hat seinen Grund hauptsächlich darin, dass verschiedene Betriebspachtverträge, welche uns bezw. den Gesellschaften, an denen wir be- teiligt sind, eine feste Mindestabgabe sicherten, zur Auflösung gelangt sind, und dass die Erträgnisse, welche die betr. Bahnen aus sich erbringen, zur Zeit noch nicht genügen. Bei elektrischen Bahnen, an welchen wir erheblich beteiligt sind, ist die erwartete günstige Gestaltung des Nettoerträgnisses noch nicht eingetreten. Zwar haben die Einnahmen in erfreulicher Weise zugenommen, aber die angestrebte Herabminderung der durch den elektr. Betrieb bedingten, verhältnismässig hohen Ausgaben ist bis jetzt nicht erreicht. Aus diesem Grunde liefern die Bahnen einstweilen nicht denjenigen Ertrag, welchen wir von diesen zu den besten Aussichten berechtigenden Unternehmungen in Zukunft erwarten. Bis die Bahnen, namentlich diejenigen, welche sich noch im ersten Entwickelungs- stadium befinden, eine auskömmliche Rente abwerfen, muss unser Geldbedarf, soweit er die Einnahmen aus den Unternehmungen übersteigt, anderweit gedeckt werden. Ausserdem sind die Mittel zur Durchführung der noch nicht völlig abgewickelten Geschäfte im Gesamtbetrage von rund M. 3 500 000 zu beschaffen. Neue Geschäfte haben wir ausser unserer Beteiligung an der Schles. Kleinbahn-A.-G. seit Mitte 1898 nicht mehr gemacht; diejenigen, welche unser Jahresbericht pro 1899 erwähnt, waren schon durch frühere Verhandlungen und Verträge festgelegt. Von einigen älteren Engagements haben wir uns, soweit es anging, noch im vorigen Jahre frei gemacht. Den in unserem letzten Oblig.-Prospekt aufgeführten Vermögensstücken sind in- zwischen weitere Aktiva aus Beleihung und Guthaben an Bahngesellschaften hinzu- getreten. Nach unserer Berechnung genügen die in unserem Besitz befindlichen ver- fügbaren Werte, uns die Gelder zu verschaffen, sowohl für die Abwickelung der schwebenden Geschäfte als auch zur Aufrechterhaltung des Oblig.-Dienstes bis dahin, wo nach unserer Schätzung die laufenden Einnahmen bei allmählicher Steigerung zur Verzinsung bezw. Tilgung unserer Schulden ausreichen. Wir haben uns zunächst die Gelder für unseren voraussichtlichen Bedarf bis zum Frühjahr nächsten Jahres gesichert und werden für Deckung des weiteren Bedarfs rechtzeitig Vorsorge treffen. Bezüglich des definitiven Resultates der Jahresbilanz ist eine Schätzung um so weniger möglich, als wir börsenmässig notierte Aktien wie Schles. Kleinbahn-Aktien und Aktien der Elektr. Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier, zu den Kursen des 31./12. in die Bilanz einzustellen verpflichtet sein werden.“ Eine Semestralbilanz per 30./6. 1901 (siehe unten) wurde der für den 19./9. 1901 ein- berufenen ausserord. G.-V. der Aktionäre vorgelegt. In derselben G.-V. wurde seitens der Direktion u. a. bemerkt, dass die Verwaltung die Ausdehnungsfähigkeit u. Rentabilität einzelner Betriebe überschätzt habe. Auch könne man heute die Ausgabe von Oblig. in einem Betrage, der zum A.-K. in keinem Verhältnisse stehe, als einen Fehler be- zeichnen. Da verschiedene Unternehmer sich nicht als verlässlich erwiesen, mussten die Pachtverträge mit diesen gelöst werden. Als Zeitpunkt, an dem die Einnahmen der Ges. ausreichen würden, um den Dienst der Obligationen und die Verwaltungskosten zu decken, sei das Jahr 1906 anzunehmen. Bis dahin seien M. 2 600 000 als Zuschuss für die laufenden Ausgaben notwendig. Der Überschuss der Aktiva über die Passiva betrage nach der Semestralbilanz v. 30./6. 1901 M. 7 500 000, der sich allerdings später infolge des Kursrückganges um ca. M. 5 000 000 habe. Im Juni 1901 sei die Ges. noch vollkommen zu der Erklärung berechtigt gewesen, dass ihre Mittel zur Aufrechterhaltung des Obligationendienstes und zur Erfüllung der schwebenden Forderungen genügten. Erst die weitere Verschlechterung der allg. Börsenlage habe die Notwendigkeit ergeben, mit den Aktionären in Verbindung zu treten, um über die vorzunehmenden Massregeln zu beraten. Die für die Weiterführung der Geschäfte bis zum nächsten Frühjahr not- wendigen Mittel seien vorhanden, allerdings nicht in barem Gelde, doch sei Vorsorge getroffen, dass der Ges. bis dahin keine Verlegenheit erwachsen werde. Uber den Wert der einzelnen Beteiligungen könne nur die zu wählende Revisionskommission auf Grund eingehender Prüfungen urteilen. Die Dir. teilte indessen mit, dass die Lokalbahnen Nag aykarolv-somkut und Gyulafehervar-Zalatna, sowie die Muranythalbahn sich durch- schnittlich auf 3½ %% des investierten Kapitals ohne „„ verzinsen und dass die Tiszapolgar-Niregyhaza-Lokalbahn ein Erträgnis von 2.16 % aufweise. Bei den übrigen ungar. Beteiligungen sei der Ges. von den Verkäufer neine Div.-Garantie von 4/ % gewährt. Öber die Aussichten der für die Ges. zur Hauptsache ins Gewicht fallenden schlesischen