146 Zwi 4 Nachträge. Unternehmungen teilte die Dir. mit, dass die Entwicklung der alten Linien darauf schliessen lasse, dass das Unternehmen ein sehr aussichtsvolles sei. Die Einnahmen der nunmehr elektrisch betriebenen oberschles. Linien haben sich stetig vermehrt und seien von M. 11 800 pro km im Jahre 1895 auf M. 15 200 im Jahre 1900 trotz des Hinzutretens neuer Linien gewachsen. Auf der ältesten Linie (Gleiwitz-Deutsch-Piekar) wurden im Jahre 1900 M. 18 500 (1895 M. 11 800), auf der Linie Kattowitz-Laurahütte M. 18 500 (1895 M. 12 000) pro km vereinnahmt. Es sei anzunehmen, dass die Entwicklung der übrigen Linien in gleicher Weise wie bei anderen weitgebauten Städten fortschreiten werde. Im Jahre 1902 würden alle Linien dieses Unternehmens im Betriebe sein. Es sei die Hoffnung berechtigt, dass im Jahre 1906 eine Div. von 4½–5 % zur Verteilung gelangen werde. Die Dir. erklärte, dass die Ges. berechtigt gewesen sei, für 1900 6 % Div. zu verteilen, und die gesamte Verwaltung zur Zeit der ordentl. G.-V. geglaubt habe, dass für das Jahr 1901 die Verteilung einer Div. von 3–4 % möglich sein würde. Eine Verschlechterung der Verhältnisse, wie sie seitdem eingetreten, habe niemand voraussehen können. Schliess- lich gab die Dir. die dem Gesetz entsprechende Erklärung ab, dass infolge des Kurs- rückganges der Aktien der Schles. Kleinbahn-Ges., sowie der Aktien der Elektr. Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier die Hälfte des A.-K. der Ges. als verloren betrachtet werden müsse. Sanierungsvorschläge wurden nicht gemacht. In die Revisionskommission wurden gewählt Jul. Alexander (Dir. des Maklervereins), Bankier W. A. Hansen, Stadtverordneten- Vorsteher Ströhler, Bankier Max Richter (i. F. Ebeling & Co.) und Justizrat Dorn. Zum 5./10. 1901 war eine Vers. der Obligationäre der Ges. einberufen; Tagesordnung: Mitteilung über die geschäftliche Lage der Ges. Die Vers. wählte 6 Revisionsmitglieder, nämlich Justizrat Kempner, Bank-Dir. Werner, Justizrat Gesse, Dir. Feldmann, Berlin; Eisenbahn-Dir. Bandekow, Nauen; Bankier Moritz Ellissen, Frankfurt a. M. Diese sollen an den Arbeiten der am 19./9. 1901 gewählten Revisionskommission der Aktionäre teilnehmen. Auf Veranlassung des Ausschusses der Obligationenbesitzer ist am 30./11. 1901 eine Vereinigung zum Schutze der Inhaber von Schuldverschreibungen der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. gebildet worden. Dieselbe hat in den Vorstand folg. Herren gewählt: Vors. Justizrat Maximilian Kempner, Stellv. Rechtsanwalt Reinh. Gesse, Berlin; Bauinspektor Bandekow, Nauen; Bankier Mor. Ellissen, Frankfurt a. M.; Dir. Cuno Feldmann, Bank-Dir. Franz Werner, ferner Reg.-Rat Hoppenstedt, Reg.-Rat a. D. G. Kemmann, Berlin; Bankier M. A. Philippi, Hamburg. Kosten für den Beitritt oder die Verwaltung der Schutzvereinigung entstehen für die bis 31./1. 1902 beitretenden Oblig.-Inh. nicht. Zweck der Vereinigung ist die Geltendmachung aller Rechte und Interessen, welche mit dem Besitz der Mitglieder der Vereinigung an Schuldverschreib. der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. zus.hängen. Die Vereinigung beabsichtigt keinen Gewinn. Die Beitretenden haben die Schuldverschreib. mit Coup. per 1./4 u. 1./7. 1902 und folgende einzuliefern. Gegen die eingelieferten Schuldverschreib. werden nach Fertigstellung Certifikate, auf den Inhaber lautend, zur Ausreichung gelangen, deren Notiz an der Berliner, Hamburger und Frankfurter Börse beantragt werden wird. In Berlin bereits seit 9./1. 1902 notiert; Kurs an diesem Tage für 4½ 0% Certifikate 57.40 %, für 4 % Certifikate 54.40 %. Jedes Certifikat berechtigt für je M. 500 des Nennbetrages der auf demselben als hinterlegt beurkundeten Schuldverschreibung. Die Deutsche Treuhand-Gesellschaft in Berlin, Französische Strasse 66/68 übernahm die Führung der Sekretariatsgeschäfte der Schutzvereinigung. Die Revisionskommission der Aktionäre hatte Mitte Jan. 1902 die Revisionsarbeiten noch nicht zum Abschluss gebracht; die G.-V., in welcher das Ergebnis der Revision Lorgetragen wird, dürfte erst gegen Ende Febr. 1902 stattfinden. Die am 2./1. 1902 fälligen Oblig.-Coupons kamen noch voll zur Einlösung. schen-Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Kassa 14 410, eigene Bahnen u. Beteiligungen an Bahnen 6 316 928, Effekten 25 650 985, Geschäftshaus Linkstr. 250 000, Forderungen 17 004 597, Inventar 3520, Disagiokto für Oblig. 142 500, diverse transitorische Debet- posten 1 253 255, Verlust 1 469 182. Passiva: A.-K. 7 500 000, R.-F. 750 000, Betriebs-R.-F. 116 972, Ern.-F. 59 675, Bahn- körper-Amort.-F. 104 263, Oblig.-Tilg.-F. u. Oblig.-Sicherungs-F. 40 702, Betriebsgarantie-F. 500 000, Oblig. 39 421 000, abzügl. 828 500 als im Besitz der Ges. befindlich und abzügl. 2 000 000 lt. Beschluss des A.-R. v. 20./6. 1901 vernichteter Oblig., bleiben Oblig. 36 592 500, Oblig.-Einlös.-Kto 36 720, Hypoth. 215 000, Oblig.-Zs. u. rückst. inkl. per 1./7. 1901 fällige 327 373, Oblig.-Zs. v. 1./4.–30./6. 1901 auf die zum 1./10. 1901 fälligen Coup. 209 638, alte Div. 17 475, Kreditoren 3 969 334, verschiedene transitorische Kreditposten 1 665 725. Sa. M. 52 105 378. Kurs der Aktien Ende 1901: 15.75 %. Kurs der Oblig. Ende 1901: 4½ %: 59.25 %; 4 %: 55.50 %.