1468 Nachträge. 1893/94–1894/95 5½ bezw. 7 % Div. verteilte. Die Abteilung Rath ist seitdem bedeutend erweitert und auch für die Herstellung von Granaten, Kanonen u. nahtlosen Röhren eingerichtet. Die Ges. hat einen Schiessplatz bei Unterlüss bei Celle (Prov. Hann.) er- worben und plant Errichtung eines grösseren Etablissements in Danzig, woselbst 1899/1900 ein 20 Morgen grosses Grundstück erworben ist. Die Ges. war bezw. ist mit je M. 150 000 Nom.-Kapital beteiligt an A.-G. Munitionsfabrik Dreyse in Sömmerda und dem Press- u. Walzwerk A.-G. in Düsseldorf-Reisholz, weil diese Gesellschaften eine Ergänzung des Düsseldorfer Betriebes bilden. Bezüglich der ersteren vor ca. 3 Jahren mit M. 1 600 000 A.-K. errichteten Ges., die seitdem die früher von der Firma von Dreyse betriebenen Fabriken umgebaut und für die neuen Fabrikations- zweige der Waffenbranche maschinell umgestaltet hat, genehmigte die G.-V. v. 30./3. 1901 den Fusionsvertrag, nach welchem die Ges. als Ganzes gegen Gewährung von M. 1 200 000 ab 1./10. 1901 div.-ber. Aktien auf die Rhein. Metallwaaren- und Maschinenfabrik ohne Liquidation überging. Die Abteilung Sömmerda weist für 1900/1901 einen Gewinn von M. 24 050 auf, wozu noch M. 400 000 Aktiendifferenz beim Erwerb (M. 1 200 000 für M. 1 600 000) kommen, die nach Ablauf des Sperrjahres auf Sömmerda zur Abschreib. gelangen werden. Der Wert der 1900/1901 zur Ablieferung gebrachten Gegenstände blieb um mehr als gegen den des Vorjahres zurück. Die Wertverminderung der Fakturabeträge ist neben dem geringeren Umfang der versandten Erzeugnisse auch auf die Preisrückgänge zurückzuführen. Der grosse Verlust des Jahres resultiert aber hauptsächlich aus den hohen Roh- und Brennmaterialpreisen wie aus der misslichen Lage des Eisen- und Stahlmarktes überhaupt, wozu sich noch die teilweise ungenügende Beschäftigung im Artilleriematerial gesellte. Die Einführung der Geschützfabrikation legte der Ges. schwere, allerdings unbedingt erforderliche Opfer auf. Für noch abzunehmende Roh- materialien wurden M. 90 000. auf Delkrederekto M. 100 000 zurückgestellt. Kapital: M. 9 200 000 in 9200 Aktien (Nr. 1–9200) à M. 1000. Urspr. M. 700 000; Erhöhung 1889 um M. 400 000, 1892 um M. 550 000, 1893 um M. 60 000, 1894 um M. 690 000, diese angeboten den Aktionären zu 130 %; ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 27. Juli 1895 um M. 600 000 (den Aktionären 1:4 zu 210 %), lt. G.-V.-B. v. 11. April 1896 um M. 750 000 (den Aktionären 1:4 zu 192 %), lt. G.-V.-B. vom 12. Mai 1896 um M. 2 100 000 zum Ankauf von 2100 Aktien des Rather Metallwerkes vorm. Ehrhardt & Heye (s. a. unter Zweck). Die G.-V. vom 19. Jan. 1899 beschloss zwecks Erweiterungen und Neuanlagen Erhöhung um M. 2 150 000 (auf M. 8 000 000) in 2150 neuen, für 1898/99 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 3:1 vom 6.–16. Febr. 1899 zu 165 % franko Stück-Zs. Die G.-V. v. 30. März 1901 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 200 000 (auf M. 9 200 000) zwecks Erwerb der Munitions- und Waffenfabriken Sömmerda A.-G. vorm. von Dreyse, deren Aktionäre mit diesen neuen Aktien im Verhältnis 3: 4 abgefunden wurden. Mit Rücksicht auf die Höhe der Bankkreditoren bleibt der im Febr. 1902 abzuhaltenden G.-V. eine Regelung der finanziellen Verhältnisse der Ges. vorbehalten. Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen von 1897, rückzahlbar zu 105 %, 3000 Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, auf Namen des Bankhauses C. G. Trinkaus in Düssel- dorf lautend. Zs. 1./4. und 1./10. Tilg. ab 1900 bis längst. 1929 durch jährl. Ausl. von 1.783 % u. ersparten Zs. im April auf 1. Okt.; kann ab 1900 auch verstärkt oder ganz mit 6 Monaten Frist gekündigt werden. Hypothek ist nicht bestellt. Sicherheit: Die durch Giro legitimierten Inhaber können ihre Rechte selbständig geltend machen. Die Ges. ist nicht berechtigt, vor Tilg. dieser Anleihe eine neue Anleihe aufzunehmen, welche ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. gewährt, auch kann sie vor gänzlicher Tilg. die ihr zugehörigen Liegenschaften nicht verpfänden. Coup.-Verj.: 4 J. n. F., der Stücke in 10 Jahren. Zahlst. wie bei Div. Ende Sept. 1901 noch in Umlauf M. 2 947 000. Kurs Ende 1897–1901: In Berlin: 101, 101.90, 98.40, 94.70, 84 %. Aufgelegt am 25./5. 1897 zu 102.50 %. –— In Frankfurt a. M: 100.80, 100.50, –, 97, 86 %. Aufgelegt am 12./5. 1897 zu 102.50 %. – Auch notiert Düsseldorf. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest nach Beschl. der G.-V. Gesamtabschreib. auf die Anlagewerte bis 30./9. 1901 M. 5 200 436. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Abteilung Düsseldorf: Grundstück Düsseldorf 532 521, do. Danzig 100 502, Gebäude 1 466 739, Maschinen 2 833 393, Specialmaschinen 82 417, Glüh- u. Wärmeöfen 93 004, Schweissöfen 6206, Kupolöfen 6059, Treibriemen 14 528, Modelle 4129, Utensilien 28 568, elektr. Beleucht.-Anlagen 27 450, Anschlussgeleise 88 343, Patente- u. Gebrauchsmusterkto 500 000, Werkzeuge u. Geräte 639 717, Schiessplatz Unter- lüss 142 396. Abteilung Rath: Grundstück 407 105, Gebäude 1 533 747, Maschinen 935 785, Walzwerkanlagen 285 153, Generatoren, Öfen u. Kanäle 459 243, Wassergasanlagen 15 920, Rohr- u. Wasserleitungen 102 721, Treibriemen 20 468, Modelle 650, Utensilien 28 859, elektr. Beleucht.-Anlagen 23 489, Anschlussgeleise 99 777, Werkzeuge u. Geräte 202 717, Fuhrpark 16 965; Abteilung Sömmerda 1 200 000; Bestände: Düsseldorf: Materialien 112 628, Waren 2 284 850, Kohlen, Koks 75 911; Rath: Materialien 116 795, Waren 1 541 120, Kohlen,