Nachträge. 1471 Artikel auf S. 1651 des I. Bandes 1901/1902 verwiesen. Anfang 1899 wurde die neu- erbaute Fabrik in Mögeldorf, Tullnauerstrasse, bezogen. Dieselbe umfasst eine Grund- fläche von ca. 200 000 dF. und soll jetzt mit allem Zubehör verkauft werden. Das umfang- reiche Warenlager ist nach Taxwert grösstenteils bereits realisiert. Kapital: M. 550 000 in 550 Aktien à M. 1000, wovon inzwischen 191 Stück der Ges. von dem früheren Dir. Chr. Hilpert gemäss eingegangener Verpflichtung unentgeltlich über- lassen sind. Hypotheken: M. 128 848. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidations-Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Fabrikgebäude Mögeldorf, Ostendstr. inkl. Fabrikterrain u. 2 Wohnhäuser Keplerstrasse 658 114, Kassa 4342. Effekten 84 282, Wechsel 1550, Maschinen 113 377, Werkzeuge 41 530, Bureaueinrichtung 4208, Modelle 14 810, Patente 1875, Fuhrpark 2125, Kautionen 32 451, Projekte u. Gutachten 10 165, Warenvorräte 59 469, Debitoren 97 377, Unternehmungskto 310 640, Aktienkto (zurückgegebene Aktien) 191 000, Verlust 353 841. – Passiva: A.-K. 550 000, Hypoth. 128 848, Kredit. 1 302 312. Sa. M. 1 981 160. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 74 827, Unkosten 69 617, Verlust an Waren 60 272, do. an Werkzeugen 25 384, do. am Unternehmen 94 204, do. am Fuhrpark 3349, do. für Projekte u. Gutachten 2914, Ausfall an Debitoren, Abfindungssummen für noch lauf. Abschlüsse, Abzüge etc. 16 815, Abschreib. 11 766. – Kredit: Gewinn aus Mietüberschüssen, Mehrwert des Effektenktos u. einzelnen neu auflebenden Debitoren 5310, Verlust 353 841. Sa. M. 359 152. Dividenden 1897–99: 8, 8, 0 %. Liquidatoren: Rechtsanw. Dr. Hugo Cahn, Ing. Herm. Weil. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Otto Bräutigam, Civil-Ing. Wilh. Christeiner, Nürnberg; Dir. Max Stephinger, München. Bemerkung: Anfangs 1902 ist gegen den Vorbesitzer Christian Hilpert eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet worden. Die Anklage lautet auf Vergehen der Falschgründung, rechtlich zusammenhängend mit einem Vergehen des Betrugs, sowie ferner auf ein fort- gesetztes Vergehen der Falschbilanzierung. Die Anklage stützt sich auf $§ 249 a u. 249 b des H.-G.-B. und $§ 263, 273 u. 274 des Reichsstrafgesetzbuches. Thüringer Elektricitäts-Actien-Gesellschaft in Berlin. (Siehe S. 558.) Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Gebäude u. Grundstücke 108 769, Wasserkraft u. Kraft- anlage 78 783, Maschinen 112 381, Werkzeug 12 144, Inventar 21 246, Geleisanlage 8640, Lokomobileanlage 3000, Centrale Graba 6177, Pferde, Wagen u. Geschirre 1051, Kassa 1297, Wechsel 6500 Warenbestände 275 172, Debitoren 324 282, Centrale Thurmstr. 53 013, Modelle 3425, Utensilien 1, Patente 1, Verlust 42 175. Passiva: A.-K. eingezahlt 250 000, Act.-Ges. Thüringer Acc.- u. Elektricitätswerke Göritzmühle in Liqu. Übernahmepreis 723 902, Kreditoren 70 660, Delkrederekto 7500, Zs.-Reserve 6000. Sa. M. 1 058 063. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unkosten 59 615, Lohn 45 830, Betriebsunkosten 10 299, Abschreib. 6391, Reserve für Debitoren 7500, Zs.-Res. 6000. Kredit: Fabri- kationskto 91 041, Weichengebühr 595, Zs. 1823, Verlust 42 175. Sa. M. 135 636. Dividende 19001/901: 0 %. Actien-Gesellschaft Elektricitätswerke (vormals O. L. Kummer & Co.) in Dresden. (In Konkurs.) (Siehe Band I 1901/1902, S. 1847.) Der vom Konkursverwalter in der gerichtlichen Gläubigerversammlung v. 30./7. 1901 erstattete Bericht führte aus, dass zu einer Wiederaufrichtung des Unternehmens ein reines Betriebskapital von ca. M. 2 500 000 nötig ist. Wenn nicht bald ausreichende Hilfe gebracht wird, müsste der Betrieb zum 30./9. 1901 eingestellt werden; bis dahin dürften die noch vorhandenen Aufträge verarbeitet sein. Namentlich bezeichnete der Bericht das Unternehmen in Tsingtau, ganz besonders aber die Murnau-Oberammergauer Bahn als verfehlt; das darin festgelegte Kapital, M. 687 000 bezw. M. 7 500 000, dürfte zum weitaus überwiegenden Teil als verloren zu betrachten sein. Eine Schätzung der für die Gläubiger aus der Masse zu erwartenden Div. ist sehr schwer, da einerseits kein Massstab für die Bewertung der Vermögensgegenstände, deren Verwertung in Anbetracht der ungünstigen Zeitverhältnisse sich sehr schwierig gestaltet, vorhanden ist, anderseits über die Höhe der Schulden kein Bild zu machen ist, da bei den verwickelten Verhältnissen manche Forderung doppelt angemeldet worden sein mag; auch die vielen Schaden- ansprüche, die aus den verschiedenen Betriebsverträgen geltend gemacht werden, erschweren sehr ein Urteil über den Stand. Die Vermögenswerte beziffern sich, aus- schliesslich des Teplitzer und des Tsingtauer Unternehmens, auf M. 5 545 922, wovon ca. M. 800 000 auf die Dresdner Vorortbahn entfallen. Die Konkursverwaltung hofft hieraus einen Erlös von etwa M. 4–5 000 000 erzielen zu können. Die Schulden