Vorwort zur siebenten Auflage. In welch hohem Masse der allgemeine wirtschaftliche Niedergang in Verbindung mit Bankbrüchen und anderen Zahlungseinstellungen auf die deutschen Finanzinstitute und Industriegesellschaften fast aller Branchen unheilvoll einwirkte, davon geben die in dieser neuen Auflage des Handbuches enthaltenen Abschlüsse vom 31. Dezember 1901 ein trauriges Bild. Denn von den in dem vorliegenden I. Bande behandelten 2931 Gesellschaften blieben nicht weniger als 902 Firmen dividendenlos, von denen 497 mit einer Unterbilanz abschlossen; 405 glichen zwar die Rechnung 1901 ohne einen Verlustsaldo aus, verteilten aber ebenfalls keine Dividende; der Verlust wurde hier meistens durch Heranziehung der Reserven oder durch Zusammenlegung des Aktienkapitals bereits vor dem Abschluss gedeckt. Hervorgehoben zu werden verdient, dass von 412 Banken nur 33 keine Divi- dende ausschütteten, wenn auch in vielen anderen Fällen die Dividende durch be- deutende Verluste und Rücklagen eine nicht unbeträchtliche Schmälerung gegen die früheren Jahre erfuhr. Am schwersten in Mitleidenschaft gezogen wur den die Eisen-, Metall-, Maschinen- und elektrotechnische Industrien, denen sich die Cementfabriken und sonstige Baumaterialgesellschaften, die Textilbranche etc. anschliessen. Auch die Gründungsthätigkeit ist unter der wirtschaftlichen Depression 1901 Weiter zurückgegangen, wie aus nachstehender Zusammenstellung ersichtlich: Gründungen Gesellschaften Aktienkapital 1899 464 Mark 644 622 300 1900 274 „ 329 974 250 1901 162 „ 160 020 675 Im Jahre 1902 machte sich eine fernere Abnahme bemerkbar, indem im ersten Halbjahr die gerichtliche Eintragung von nur 37 Gesellschaften mit einem Aktien- kapital von zusammen M. 39 489 000 stattfand (gegen 78 Neugründungen mit M. 85 373 000 Aktienkapital im ersten Semester 1901). 26 Gesellschaften meldeten 1901 den Konkurs an, 25 traten in Liquidation. Der im Sommer eines jeden Jahres erscheinende, also der vorliegende, I. Band enthält vorwiegend die am 31. Dez. abschliessenden Gesellschaften, der II. Band folgt in der Regel Ende des Jahres und behandelt diejenigen Aktienfirmen, die ihre Bilanzen am 31. März, 30. Juni und 30. Sept. etc. ziehen. Beide Teile bilden ein zusammengehöriges Jahrbuch und ergänzen sien gegenseitig, sodass eine jede der ca. 5500 deutschen Aktien- gesellschaften in einem der beiden Bände sicher aufzufinden ist; die also in dem vor- liegenden Bande nicht enthaltenen Firmen sind in der Ausgabe 1901/1902 II aufgenommen und erscheinen wieder in der Ausgabe 1902/1903 II. Soweit die Geschäftsberichte und Bilanzen bis 25. Juni 1902 veröffentlicht wurden, fanden dieselben Aufnahme bezw. Berücksichtigung. Nachzügler kommen in den II. Band. Eibis 28. Juni 1902. Die Redaktion.