24 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Barmer Handelsbank in Barmen. Gegründet: 10./3. 1898; handelsger. eingetr. 19./3. 1898. Letzte Statutänd. v. 21 1901 Die Gesellschaft übernahm das Bankhaus Schwarzschild, Fischer & Co. in Barmen, dessen Aktiven M. 5 465 002.92 und dessen Passiven M. 4 244 102.92 betrugen, sodass sich der Mehrbetrag der eingebrachten Aktiven über Passiven auf M. 1 220 000 belief. Als Gegenwert wurden an J. Schwarzschild und H. Fischer 1019 Aktien à M. 1000 zum Preise von M. 1 200 000 überlassen. Restliche M. 100 000 wurden zur Bildung eines ausserord. R.-F. verwandt. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften aller Art. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien (Nr. 1–7500) à M. 1000. Urspr. waren die Aktien- nummern 1–2000 mit M. 2 000 000 voll, auf die restlichen M. 4 000 000 waren 25 % ein- gezahlt. Anfang 1899 wurden auf weitere 2500 Aktien (Nr. 2001–4500) die restlichen 75 % eingefordert, die noch restierenden 7 5 % von Nr. 4501–6000 = M. 1 125 000 wurden per 1. Jan. 1901 einberufen, sodass bis Ende 1901 in Sa. M. 6 375 000 eingezahlt waren. Auf sämtliche Aktien (Nr. 1–6000) wurde ein Agio von 10 % eingezahlt, welche dem ordentl. R.-F. zuflossen. Die G.-V. vom 2. Jan. 1901 beschloss Erhöhung um M. 1 500 000 (auf M. 7 500 000) in 1500 Aktien (Nr. 6001–7500) à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./1. 1901, begeben an ein Konsortium zu 110 %. Dagegen hatte das Konsortium die Ver- pflichtung übernommen, den Aktionären der Ges. die in seinem Besitze befindliche nom. M. 1 500 000 alte, vollgezahlte Aktien (Nr. 4501–6000) der Bank mit Div.-Scheinen pro 1901 ff. zu 115 % plus 4 % Stückzinsen seit dem 1. Jan. 1901 in der Weise anzubieten, dass vom 3.–31. Jan. 1901 auf je 3 alte Aktien 1 vom Konsortium auszugebende neue Aktie bezogen werden konnte. Die Ungunst der allg. Verhältnisse und der wirtschaftl. Rückgang des Jahres 1901 haben auf Unternehmungen, an denen die Bank durch grössere Kreditgewährung, sowie durch Beleihung von Aktien interessiert ist, einen nachteiligeren Einfluss ausgeübt, als zunächst vorausgesehen werden konnte. Bei vorsichtigster Abschätzung der Debit. kam die Verwaltung zu dem Ergebnis, dass noch eine Rückstellung von M. 1 287 870 für Aus- stände in lauf. Rechnung auf Delkr.-Kto notwendig sei, um die Möglichkeit jeden Ver- lustes auszuschliessen. Es handelt sich bei den in Frage kommenden Verbindungen nicht um drohende Verluste infolge eingetretener Zahlungseinstellungen, sondern um Konten, welche zwar bei einer Besserung der allg. wirtschaftl. Lage sich wohl günstiger abwickeln können, deren Bewertung aber unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht anders vorgenommen werden kann. Hieraus ergab sich die Notwendigkeit nicht nur den Überschuss von M. 425 279 dem Delkr.-Kto zuzuweisen, sondern auch den Betrag von M. 812 590 aus dem ord. R.-F. zur Vornahme der erforderl. Minderbewertung der Debit. zu entnehmen und auf Delkr.-Kto zu übertragen. Das Delkr.-Kto stellt sich dann einschl. des Restbestandes von M. 50 000 auf M. 1 287 870, wodurch sich die Verwaltung gegen jede weiteren Verluste vollständig gesichert glaubt. Angesichts dieser Sachlage, bef welcher ausserdem zu erwarten steht, dass der Gewinn der nächsten Jahre im Interesse der Reserve-Ergänzung beeinträchtigt wird, ist die Verwaltung in Fusions- Verhandlungen mit der Berg. Märk. Bank eingetreten, um die Aktionäre vor der be- fürchteten Schädigung durch den Div.-Ausfall zu schützen und den Geschäftsfreunden den Rückhalt und die Vorteile aus den Beziehungen der kapitalkräftigen Berg. Märk. Bank und ihrem Concern zu sichern. Die ausserord. G.-V. vom 14./4. 1902 beschloss demzufolge: Übertragung des Vermögens der Ges. als Ganzes (unter Ausschluss der Liquidation) an die Berg. Märk. Bank in Elberfeld gegen Gewährung von Aktien dieser Bank im Verhältnis von 2:3 des eingezahlten Nominalbetrags der Barmer Handelsbank- Aktien in der Weise, dass für je M. 9000 Barmer Handelsbank-Aktien nebst Div.-Schein pro 1902 u. ff. M. 6000 Berg. Märk. Bank-Aktien nebst Div.-Schein pro 1902 u. ff. gegeben werden. Bis auf ca. M. 100 000 wurde bis Mitte April 1902 das gesamte A.-K. zum Umtausch angemeldet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. (ist erfüllt), sodann 4 % Div., event. sonstige Abschreib. und Rücklagen, vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir. u. Angestellte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa u. Reichsbankgirokto 513 372, Markwechsel 1 765 682, fremde Wechsel 490 945, Effekten 386 071, Gemeinschaftsgeschäfte 273 570, Coup. 3607, Bankgebäude 210 000, Debit. 10 077 906, rückst. Einzahlung auf Aktien 1 125 000. Passiva: A.-K. 7 500 000, R.-F. 22 409, Delkr.-Kto 1 287 870, Accepte 2 614 160, alte Div. 320, Kredit. 1 958 893, Depositen 1.462 501. Sa. M. 14 846 155. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Effekten 37 361, Unk. 109 284, Steuern 41 958, Abschreib. auf Gebäude 7805, vertragsm. Tant. 24 000, Überweisung auf Delkr.-Kto 1 237 870. — Kredit: Vortr. 61 623, Zs. 429 356, Prov. 154 709, Entnahme aus R.-F. 812 590. Sa. M. 1 458 279. Kurs Ende 1899–1901: 129.75, 126.50, – %. Einführung durch Fischer & Co. in Berlin am 8./4. 1899. Erster Kurs 132 %. Zugelassen sind Aktien Nr. 1–6000. Dividenden 1898–1901: 7½, 8, 8, 0 %. (S. auch oben bei Kapital.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Die Firma Schwarzschild, Fischer & Co. verteilte seit 1886–97 jährl. durchschnittl. 7.46 % Div.