7 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 63 Schlesischer Bank-Verein in Breslau Kommanditgesellschaft auf Aktien mit Kommanditen in Beuthen O.-S., Glatz, Gleiwitz, Glogau, Görlitz, Leobschütz, Liegnitz und Neisse. Gegründet: 17./7. 1856 auf 50 Jahre. Letzte Statutänd. v. 4./12. 1899. Zweck: Betrieb von Bank-, Handels- u. industr. Geschäften aller Art. Ankauf, Verkauf u. zeitweise Beleihung von Wertp., Waren, Berg-, Hütten- u. landwirtschaftl. Produkten etc. Kommandit- beteil. bei Georg Fromberg & Co., Berlin (M. 2 000 000) und bei Richard Vogt & Co., Frankenstein i. Schl. Verhältnis zur Deutschen Bank: Im Aug.-Sept. 1897 wurde jedem Besitzer von nom. M. 1800 Anteilen des Schlesischen Bankvereins freigestellt, seine Anteile mit Div.-Scheinen für 1898 und die folg. Jahre gegen nom. M. 1200 neue vollbez. Aktien der Deutschen Bank mit Div.-Scheinen für 1898 und die folg. Jahre umzutauschen und ausserdem eine bare Zuzahlung von 5 % des Nennbetrages seiner Anteile, d. h. von M. 90 für je nom. M. 1800 in Empfang zu nehmen. Der Div.-Schein jedes in dieser Weise zum Umtausch ein- gelieferten Anteils für das Jahr 1897 wurde auf Verlangen des Einreichers sofort mit 7 6ů des Nennbetrages des Anteils bar bezahlt. Die Mehrzahl der Aktionäre des Schles. Bankvereins machte von dem Anerbieten Gebrauch, sodass sich der grösste Teil der Aktien in dauerndem Besitze der Deutschen Bank befindet. Kapital: M. 27 000 000 in auf Namen lautenden Anteilen, und zwar 5047 Stück à M. 3000 (chiervon noch 3547 à Thlr. 1000), 6237 Stück à M. 1500 (chiervon noch 3237 à Thlr. 500), 8345 Stück à Thlr. 100 = M. 300. Auf Verlangen können die Nam.-Aktien in Inh.- Aktien und umgekehrt umgewandelt werden. Das div.-ber. Kapital betrug von 1857–63 M. 6 900 000, von 1864–66 M. 7 500 000, 1867 M. 8 100 000, 1868 M. 8 400 000, 1869 M.9 000 000, 1870 M. 15 000 000, 1871 M. 18 000 000, 1872–75 M. 22 500 000, 1876 M. 20 100 000, 1877–89 M. 18 000 000, alsdann erhöht 1889 um M. 4 500 000 (emittiert mit 125 %); letzte Erhöhung erfolgte im Nov. 1896 um weitere M. 4 500 000, offeriert im Dez. 1896 den Besitzern von alten Anteilen zu 121.50 %. Gründerrechte: Bei jeder Neu-Em. haben die Gründer das Recht, der neuen Anteilscheine al pari zu übernehmen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem., gewöhnl. im März-April. Je M. 300 Aktien- Pesitz = 1 §.. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. I (Grenze 10 % des A.-K., ist erfüllt), vom gesamten Rest 5 % an die Geschäftsinhaber, 4 % Div., hierauf 10 % Tant. an A.-R. von dem Betrage der als Mehr-Div. über 4 % an die Kommanditisten verteilt wird, verbleib. Überschuss als Super-Div.; falls die Div. 5 % oder mehr beträgt, ist Dotierung des R.-F. II zulässig. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa u. Coup. 1 989 959, Debit. 39 014 331, Guth. bei Kommanditen u. Einlage b. Georg Fromberg & Co. u. Rich. Vogt & Co. 4 369 057, Wechsel 21 886 908, Effekten 6 498 014, Konsortialbeteil. 4 826 137, Lombarddarlehen 665 420, Grund- stück Albrechtsstr. Nr. 33/36 abzügl. M. 600 000 Hypoth. 300 000, Grundstücke der Kom- manditen Beuthen O.-S., Glatz, Glogau, Görlitz, Leobschütz, Liegnitz, Neisse 809 975, Inventar 6000. Passiva: A.-K. 27 000 000, Kredit. 31 627 527, Depositen 7 679 836, Avale 5 075 447, Tratten 100 148, R.-F. I 2 700 000, do. II 4 300 000, alte Div. 910, Div. pro 1901 1 755 000, Vortrag 126 933. Sa. M. 80 365 804. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Sämtl. Handl.-Unk., Steuern etc. 549 256, Abschreib. bei Centrale 25 487, Gewinn 2 571 229 (davon R.-F. II 500 000, Tant. der Geschäftsinhaber u. des A.-R. 189 296, Div. 1 755 000, Vortrag 126 933). – Kredit: Vortrag 135 308, Wechsel 591 442, Effekten 542 203, Lombard 39 524, Zs. 836 317, Provis. 374 556, Gewinn bei den Kommanditen u. den Kommanditbeteilig., exkl. der f. die Betriebskapitalien vergüteten Zs. 605 166, Verschiedenes 21 453. Sa. M. 3 145 973. Kurs Ende 1886–1901: 104.80, 110, 127, 139.50, 125.25, 109.50, 111.50, 113.50, 116.75, 128, 129.25, 140, 150.75, 148.50, 144, 141.30 %. Notiert in Berlin; auch in Breslau (Kurs daselbst Ende 1901: 142.50 %). Nur die Anteile sind lieferbar, bei welchen auch die Blankocessionen gestempelt sind, soweit sie nicht nach § 5 des Reichsstempelgesetzes stempelfrei sind, weil die Anteile den Reichsstempel tragen, was bei der ganzen Em. von 1889 und 1896 der Fall ist. Dividenden 1886–1901: 5½, 6, 7, 8, 7, 5½, 5½, 5, 5½, 7, 7, 7, 7, 7½, 7, 6½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Persönlich haftende Gesellschafter: Conrad Fromberg, Ernst Martius, Georg Cohn. Aufsichtsrat: (12–17) Vors. Bank-Dir. Rud. Koch, Berlin; Stellv. Stadtrat Fedor Pringsheim, Rittergutsbes. Hch. Baum, Arthur Beck, Breslau; Komm.-Rat Dr. jur. Georg Caro, Gen.-Dir. Emil Berve, Dir. Roland-Lücke, Berlin; Alb. Möller, Justizrat Dr. Porsch, Komm.-Rat Skene, Dir. Schwemer, Breslau; Ger.-Rat a. D. Sommer, Sonnenberg; Fabriks- u. Ritter- gutsbes. Egm. Tielsch, Waldenburg i. Schl.; Harry Graf Sierstorpff auf Endersdorf; Gen.- Dir. P. Linke, Slawentzitz. Prokuristen: Stellv. Direktoren: Alfred Jaeschke, Jean Bucher, Syndikus Dr. Ernst Hancke; S. Gebhardt, L. Heinke, Max Levy, Ernst Gerlach, Hch. Schellhorn, Hch. Reche, G. Weber, C. Kleiner, Max Krause, Ernst Hartung, Konrad Freise.