Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 169 stiess auf Schwierigkeiten. In der dann zum 17./8. 1901 einberufenen G.-V. wurde über die Geschäftslage Bericht erstattet. Bei einer event. Liquidation dürfte nach Ansicht der Verwaltung für die Aktionäre eine Quote von 50–60 % des A.-K. resultieren. Vorläufig werden die Geschäfte weitergeführt mit der Direktive, keine Effekten-Kommissions- geschäfte zu betreiben, sondern den Kontokorrentverkehr zu pflegen. Die Beschluss- fassung über die Zukunft der Bank bleibt einer weiteren G.-V. vorbehalten, nachdem die G.-V. v. 4./1. 1902 nicht beschlussfähig war. Zum 22./3. 1902 war eine ausserord. G.-V. einberufen um das von Rechtsanwalt Schmitt, Bonn bereits in der ausserord. G.-V. v. 4./1. 1902 gestellte Begehren, die Klage gegen die Mitglieder des A.-R. der Bank aus der Zeit der Gründung der Ges. bis zum Juli 1901 aus nachlässiger Geschäftsführung zu erheben, beurkunden zu lassen. Bei der Feststellung ergab sich, dass die Vertreter von M. 1 240 000 A.-K. die Klageerhebung verlangten. Da die erforderliche Minderheit von ein Zehntel des A.-K. somit vorhanden ist, wird die Klage nach $§ 268 des H.-G.-B. erhoben werden. In der ordentl. G.-V. v. 22./3. 1902 wurde die Genehmigung des Rechnungsabschlusses Pro 1901 nebst Erteilung der Entlastung ausgesprochen, obwohl mehr als ein Zehntel des A.-K. für die Vertagung stimmte. Infolgedessen erhob ein Aktionär die Klage gegen die Ges. bezw. die Verwaltung der Bank, dahin lautend, das Gericht wolle die sämtl. in der ordentl. G.-V. v. 22./3. 1902 gefassten Beschlüsse für nichtig erklären; Termin am 3./5. 1902 bei dem Landgericht Duisburg, welches die Klage zurückwies. Der Geschäftsbericht für 1901 weist nach Abschreib. des R.-F. von M. 1 000 000 einen Gesamtverlust von M. 4 559 928 auf. Die besondere Rückstellung von M. 400 000 ist schon beim Semestralabschlusse zu Abschreib. verwandt worden. Auf Grund der Er- fahrungen der letzten Monate war an die Debitoren ein pessimistischerer Massstab an- gelegt worden als im Aug. 1901, was zu einer Abschreib. von M. 4 167 974 auf Debitoren führte. Auch musste infolge weiteren Preisrückganges der Bestände der Besitz an Erz- kuxen, sowie Aktien und Oblig. industr. Unternehmungen wesentlich niedriger verwertet werden. Hieraus ergab sich eine Abschreib. M. 829 104. Ferner war eine grössere Ab- schreib. auf den Immobil.-Besitz der Bank angezeigt; hier wurden M. 345 451 abge- schrieben. Auf die sonstigen Vermögensobjekte, Konsortialbeteil., Geschäftsanteile und Grundschulden erfolgte eine Abschreib. von M. 115 038. Endlich ist noch ein Fonds von M. 500 000 für etwaige unvorhergesehene Verluste geschaffen worden. Nach diesen Massregeln glaubt der Vorstand allen Eventualitäten Rechnung getragen zu haben. Das Immobil.-Kto vergrösserte sich durch drei Liegenschaften, die im Zwangsvoll- streckungsverfahren von der Bank angesteigert wurden, um Verluste zu vermeiden. Seit der Zwischenbilanz v. 8./8. 1901 haben sich die Verbindlichkeiten der Bank von M. 6 506 360 auf M. 1 135 987 vermindert. Die Avalverbindlichkeiten verringerten sich um M. 1 156 539. Dazu kommt noch die fast vollständige Beseitigung des Wechselobligos. Allerdings erhöhte sich das Guth. des Konsortiums um M. 654 152 auf M. 2 520 464. Die Verbindlichkeiten sind bis 8./2. 1902 um ca. M. 500 000 zurückgegangen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 5 000 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 18. März 1898 um M. 5 000 000 (auf M. 10 000 000) in 5000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1898; hiervon M. 2 500 000 angeboten den Aktionären 26. März bis 15. April 1898 mit 112.50 % und 4 % Stück-Zs. ab 1. Jan. 1898. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., 4 % Div., von dem nach Vornahme sämtlicher Abschreib. und Rücklagen verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Gewinnanteile an Vorst. und Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Zwischen-Bilanz am 8. Aug. 1901: Aktiva: Kassa u. Guth. bei Reichsbank 203 124, Wechsel 1 293 542, Guth. bei Banken 147 276, Vorschüsse auf Wertp. 1 792 988, Debit. in lauf. Rechnung 13 006 219, Avaldebit. 1 220 885, Konsortialbeteil. 296 069, Effekten 1 747 014, Immobil. 1 177 114, Diverse 49 512. Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 1 000 000, Accepte 4 747 153, Avalaccepte 1 220 885, Checkkto 24 989, Depos. 1 173 953, Kredit. 2 426 575, Gewinn 333 487. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa u. Reichsbankguth. 139 535, Wechsel 197 710, Guth. bei Banken u. Bankiers 7547, Vorschüsse auf Wertp. 1 373 060, Debit. in lauf. Rechn. 5 806 748, Avale 64 346, Konsortialbeteil. 38 844, Geschäftsanteile 197 000, Grundschulden 22 000, Bestand an Wertp. 969 682, Immobil. I 545 000, do. II 421 000, Mobil. 2, Verlust 4 559 928. – Passiva: A.-K. 10 000 000, alte Div. 1600, Beamten-Pens.- u. Unterst.-F. 4096 (ausserdem M. 25 000 Wertp.), Accepte 860 000, Avale 64 346, Checkkto 3205, Depos. 83 086, Kredit. (einschl. 2 520 464 Darlehen des Konsortiums) 2 710 159, Hypoth. 115 912, Rückstellung für unvorhergesehene Verluste 500 000. Sa. M. 14 342 405. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib:: a) auf Debit. 4 167 973, b) auf Konsortial- beteiligungen 51 358, c) auf Geschäftsanteile 58 079, d) auf Grundschulden 5600, e) auf Immobil. 345 451, Verlust an Wertp. 829 103, Handl.-Unk. 329 752 (darunter 140 955 Steuern), Rückstellung für unvorhergesehene Verluste 500 000. — Kredit: V ortrag 27 001, Zs. 447 709, Provis. 252 680, Abschreib. d. R.-F. 1 000 000, Verlustsaldo 4 559 928. Sa. M. 6 287 319. Dividenden 1897–1901: 8, 8, 9, 4, 0 %. Couß.-Verj.: 4 J. (K.)