Hypotheken- und Kommunal-Banken. 281 Pfandbriefe: Die Boden-Kreditanstalt (Hypoth.-Abteilung) mit besonderer Rechnungsführung ist berechtigt: 1) Zur Gewährung von hypoth. Darlehen im Deutschen Reiche gegen erste Hypothek, ferner zum Erwerb, zur Veräusserung und zur Beleihung von Hypoth., zur Gewährung nicht-hypoth. Darlehen an inländ. Körpersch. des öffentl. Rechts oder gegen Übernahme der vollen Gewährleistung durch eine solche Körpersch., zur Gewährung von Darlehen an inländ. Kleinbahnunternehm. gegen Verpfänd. der Bahn. 2) Zur Ausgabe von Schuldverschreib. auf Grund der erworbenen Hypoth. (Hypoth.- Pfandbr.) bis zum 10fachen Betrage des eingezahlten A.-K., zur Ausgabe von Schuld- verschreib. auf Grund der an inländ. Körpersch. des öffentl. Rechts oder gegen Über- nahme der vollen Gewährleistung durch eine solche Körpersch. gewährten Darlehen (Kommunal-Oblig.), zur Ausgabe von Schuldverschreib. auf Grund der gegen Verpfänd. der Bahn oder gegen Übernahme der vollen Gewährleistung durch eine inländ. Körpersch. des öffentl. Rechts an Kleinbahnunternehm. gewährten Darlehen (Kleinbahn-Oblig.). Der Geschäftsbetrieb der Hypoth.-Abteilung unterliegt ausser den Vorschriften des Hypoth.-Bank-Ges. den Bestimmungen einer Geschäftsordnung, welche vom A.-R. fest- zusetzen ist und der Genehmigung der königl. Staatsregierung bedarf. Die Pfandbr. werden seitens der Reichsbank in I. Klasse beliehen. Das kgl. bayer. Staatsministerium der Justiz erklärte am 9. Sept. 1899 die Pfandbr. in Bayern ab 1. Okt. 1899 zur Anlegung von Mündelgeld für geeignet, ebenso wurden sie vom kgl. bayer. Staatsministerium des Innern beider Abteilungen am 30. Okt. bezw. 3. Nov. 1899 zur Anlegung von Kapitalien der Gemeinden und Stiftungen, auch der Kirchen- und Pfründe- stiftungen, sowie der sonstigen nicht unter gemeindlicher Verwaltung stehenden Stif- tungen zugelassen. Für die Versendung der Pfandbr. zum Zwecke des Umschreibens auf Namen wurde den Gemeinden und Stiftungen seitens des kgl. bayer. Staatsministeriums des kgl. Hauses und des Aussern v. 15./11. 1899 die Portofreiheit in Bayern eingeräumt. Alle auf Namen umgeschriebenen Stücke werden, ohne dass es eines Antrags bedarf, in Bezug auf Verlos. und Künd. kostenfrei kontrolliert, die eingetr. Besitzer werden von jeder Verlos. oder Künd. schriftlich verständigt. Auf Antrag übernimmt die Bank die nämliche Kontrolle, gleichfalls kostenfrei, auch für andere Stücke. Auf den Betrag zahlbarer, nicht einkassierter Pfandbriefe vergütet die Bank 1 % Deposital-Zs. In Umlauf waren an Pfandbr. Ende 1901: M. 168 692 400 (Hypoth.-Bestand M. 171 202 276), wovon M. 54 219 500 zu 4 % und M. 114 472 900 zu 3½ % verzinslich: 4 % Pfandbriefe à M. 2000, 1000, 500, 200, 100. In Umlauf Ende 1901: M. 26 309 500 (erste Verl. 1882); Zs. 1./4. u. 1./10. Verl. am 15./2. pr. 1./7. Tilg. ab 1882 in 60 Jahren. Kurs Ende 1895–1901: 100.20, 100.10, 100, 100, 100.10, 99.60, 100.50 %. Notiert in München. Augsburg. 4 % Pfandbriefe von 1901, verlosbar, lt. minist. Genehmig. v. 14./2. 1901. Serie I–II, jede zu M. 10 000 000, Stücke à Mark 5000, 2000. 1000, 500, 200, 100 (Lit. N=S). Zs. 1./4. u. 1./10. Eingeführt am 25./2. 1902 zu 101.80 %. Notiert in München. 4 % Pfandbriefe von 1900, unverlosbar, eingeteilt in 3 Serien zu je M. 10 000 000. In Umlauf Ende 1901: M. 27 910 000. Serie I unkündbar bis 1908, Serie II unkündbar bis 1909, Serie III unkündbar bis 1910, Stücke à M. 5000, 2000, 1000, 500, 200, 100 (Lit. G–M). Zs. Serie I am 1./1. u. 1./7., II am 1./3. u. 1/9., III au I. , Kufs Ende 1900–1901: 100, 100.70 %. Eingef. am 18./4. 1900 zu 100.50 %. Notiert in München. 4 % Pfandbriefe von 1901, unverlosbar, lt. minist. Genehmigung v. 1./6. 1901, ein- geteilt in 3 Serien zu je M. 10 000 000. Serie IL unkündbar bis 1911, Serie V und VI unkündbar bis 1912. Stücke à M. 5000, 2000, 1000, 500, 200, 100 (Lit. GM). Zs. für alle 3 Serien 1./1. u. 1./7. Eingeführt am 15./1. 1902 zu 101 %. Notiert in München. 3½ % Pfandbriefe à M. 2000, 1000, 500, 200, 100. In Umlauf M. 97 891 900. Zinsen 1./1. u. 1./7., 1./3. u. 1./9., 1./4. u. 1./10. Verl. 15./2. auf 1./7. Tilg. in längstens 60 Jahren. Kurs Ende 1895–1901: 100.10, 99.50, 98.70, 97, 94.50, 91.60, 94 %. Notiert in München. 3½ % Pfandbriefe von 1897, I. Serie M. 10 000 000, unverlosbar und bis 1906 nicht kündbar, in Stücken à M. 5000, 2000, 1000, 500, 200, 100. In Umlauf Ende 1901: M. 8 785 600. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch Kündigung oder Rückkauf ab 1906 bis längstens 1976; dreimonatige Kündigung ab 1906 zulässig. Kurs Ende 1897–1901: 99.20, 97.40, 94.70, 91.50, 93.90 %. Notiert seit März 1897 in München. 3½ % Pfandbriefe von 1898, II. Serie M. 10 000 000, unverlosbar und bis 1907 nicht kündbar; Stücke, Zinstermin u. Tilg. wie bei Serie I; Tilg. bis längstens 1977. Ende 1901 in Umlauf: M. 7 198 300. Kurs wie bei Serie I. Notiert in München. 3½ % Pfandbriefe von 1899, III. Serie M. 10 000 000; in Umlauf Ende 1901: M. 597 100, unverlosbar und bis 1908 unkündbar, Stücke, Zinstermin und Tilgung wie bei Serie I; Tilgung bis längstens 1978. Kurs wie bei Serie I. Notiert in München. Verjährung der Coupons in 5, der Stücke in 30 Jahren nach Fälligkeit. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 alte Aktie à fl. 200 = M. 342 = 12 St., 1 Aktie à M. 1000 – 35 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-E, (ist erfüllt), event. ausserord. Rücklagen u. Abschreib., dann bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss erhalten der A.-R. 7 % Tant. und die Dir. die vertragsm. Tant., der Pensions-F. 2 %, Rest It. G.-V.-B.