Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 389 selben herzustellenden Materialien und Fabrikate aller Art, sowie endlich Errichtung aller solcher Anstalten, Anlagen und Unternehmungen, welche zu Bauzwecken oder zur sonstigen Nutzbarmachung von bebauten oder unbebauten Terrains dienen. Die Ges. ist berechtigt, alle zur Erreichung der vorgedachten Zwecke erforderlichen Geschäfte abzuschliessen, insonderheit auch Darlehen zu gewähren und zu nehmen, Bauten, sei es für eigene oder fremde Rechnung, auszuführen, die zu einer zweckmässigen Be- bauung von Ländereien erforderlichen Anlagen herzustellen oder sich bei deren Herstellung, sowie bei anderen gleichartigen Unternehmungen zu beteiligen. Die Ges. hat zu Par- zellierungs- und Bebauungszwecken das Rittergut Amalienau im Westen der Stadt Königsberg erworben, das jetzt frei von Hypothekenschulden ist. Das Gut liegt 1,8 km vom Steindammer Thor entfernt und grenzt im Osten an den Vorort Mittelhufen, im Süden an den Pregel, im Norden an die Fuchsberger Chaussee und im Westen an Rats- hof. Der südliche Teil des Terrains wird etwa 300 m vom Pregel entfernt von der Ost- preussischen Südbahn durchschnitten; an der Ratshöfer Grenze befindet sich eine Halte- stelle. Ausserdem wird das Terrain von der Labiauer Bahn in einem weiten Bogen durchzogen. – Die Lawsker Chaussee, der Hammerweg und der Pillauer Landweg durchziehen das Villenkolonieterrain auf grossen Strecken und führen direkt nach der Stadt, während die Fuchsberger Chaussee den Besitz der Ges. im Norden berührt. Auf der Lawsker Chaussee ist der Betrieb der elektr. Strassenbahn weit über das Amalien- auer Gelände hinaus im Mai 1900 aufgenommen. Gleichzeitig wurde auf dem Pillauer Landweg die elektr. Strassenbahn bis zur Grenze dieses Terrains eröffnet. – Die Auf- lassung des Gutes erfolgte am 8./4. 1899. Der Kaufpreis betrug einschl. aller Kosten, Spesen etc. insgesamt M. 1 476 581. Der ganze Amalienauer Terrainbesitz der Ges. ist hypothekenfrei. Die katasteramtliche Vermessung des ganzen Besitzes ergab einen Bestand von 5 049 800 qm, der Selbstkostenpreis stellte sich auf ca. M. 0.29 pro qm. Die Einstellung in die Eröffnungsbilanz erfolgte im Rahmen des Gesamtkaufpreises zu Werten, die sich je nach der mehr oder minder günstigen Lage der einzelnen Teile des Grundstückes zwischen M. 0.10 und M. 1 pro qm bewegen. – Das Vorwerk Waldgarten, 1 451 362 qm umfassend, welches vom Hauptgrundstück getrennt liegt und für die Zwecke der Ges. nicht geeignet erschien, wurde mit M. 80 000 in die Eröffnungsbilanz eingestellt und bereits im ersten Geschäftsjahr mit Nutzen abgestossen. –— Die verbliebenen zur Par- zellierung bestimmten 3 598 438 qm figurieren in der Bilanz: 1) als Terrainkonto Villenkolonie, urspr. 1 284 863 qm umfassend, mit M. 0.60 pro qm d. i. mit M. 770917 inventarisiert. Nach dem im Juni 1899 behördlich genehmigten Bebauungsplan werden für die Anlage von Strassen von rund 15 km Länge und für 5 Schmuckplätze ca. 280 000 qm erforderlich, sodass rund 1 000 000 qm als Villenkolonie- bauland verbleiben. Die Gesamtunkosten der Strassenherstellung einschl. Anpflanzung von Bäumen, Anlegung von Schmuckplätzen und Strassen-Entwässerung für das Villen- terrain ist auf M. 1 300 000, d. i. M. 1.30 pro qm veranschlagt, wovon bis Ende 1901 M. 616 227 aufgewendet waren. – Von dem Terrainbestand (urspr. rund 1 000 000 qm Bauland) am 1./1. 1901 von 804 045 qm wurden 1901 an 7907 qm für M. 43 852 mit M. 27 477 Gewinn verkauft, 3130 qm zum Selbstkostenpreise wurden auf Häuserbaukto übernommen, verblieben 793 008 qm zum Buchwert von M. 958 419. Die Ges. besitzt jetzt 7 Einzel- u. 2 Doppelvillen, 1 Restaurationsgebäude und 1 Gärtnerhaus. 2) Das Terrainkonto Amalienau umfasst 2 313 575 qm, welche zunächst landwirt- schaftlich ausgenutzt werden und einem allmählichen Abverkauf vorbehalten bleiben. Das Terrain wurde mit M. 625 161 in der Eröffnungsbilanz bewertet, wobei für 2 212 785 qm die eingestellten Werte zwischen M. 0.10 und M. 0.35 pro qm angenommen wurden. Die 100 790 qm grossen Pregelwiesen mit einer Wasserfront von 300 m stehen als sehr wert- voller Teil des Gesamtbesitzes mit M. 1 pro qm zu Buch. 1900 wurden 10 584 qm mit M. 9111 Gewinn verkauft. Es verblieben noch 2 302 991 qm, die mit M. 686 238 zu Buche stehen. 1901 fanden Verkäufe nicht statt. In dem nördlich von der Villenkolonie ge- legenen Terrain befindet sich eine in der Bilanz nicht besonders aufgeführte Ziegelei. Die Ges. hatte Ende 1901 an Käufer von 126 Parzellen Restkaufgelder im Gesamt- betrage von M. 791 830 zu fordern, welche zum grössten Teil mit 4 %, zu einem kleinen Teil mit 4½ % verzinslich sind und nach 5 Jahren fällig werden. Hiervon sind M. 700 008 zur ersten Stelle auf Villenterrain, M. 88 600 zur zweiten Stelle auf Gr. Friedrichsberger Wiesen und M. 3222 auf Terrain Amalienau hypoth. eingetr. Das in der Bilanz mit M. 523 960 figurierende Beteiligungskonto setzt sich aus fol- genden Beteiligungen zusammen: 1) 50 % an dem Ende Juli 1899 erfolgten Erwerb des früher dem Verein für Pferde- rennen und Pferdeausstellungen gehörigen, unmittelbar am Steindammer Thor belegenen Grundstückes Vorderhufen 27 in Grösse von 127 971 qm. Der Selbstkostenpreis dieses Terrains stellt sich inkl. aller Spesen auf ca. M. 6.50 pro qm. Auf diese Beteiligung waren bis Ende 1900 an M. 100 000 gezahlt. 2) M. 15 000 jetzt voll eingezahlte Geschäftsanteile der Grundstücks-Verwertungs-Ges. Juditten, G. m. b. H. in Königsberg i. Pr.