Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 41 Ö Fischhausener Kreisbahn-Aktiengesellschaft in Königsberg i. Pr., Hinter Tragheim 10. Gegründet: Am 12./4. mit Nachtrag vom 31./5. 1899. Koncession vom 15./5. 1899 auf 99 Jahre ab Betriebseröffnung. Letzte Statutenänd. vom 5./3. 1900. Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen Kleinbahn von der Station der Samlandbahn Marienhof über Gaffken nach Fischhausen in Verbindung mit der Samlandbahn-A.-G. Betriebseröffnung 1./10. 1900. Länge 23 km. Auf Grund des zwischen dem Kreise Fischhausen und der Firma Lenz & Co. unter dem 10. Aug. 1898 abgeschlossenen Garantievertrages und den Festsetzungen in dem Gesellschaftsvertrage der Samlandbahn-A.-G. hat der Betrieb der Samlandbahn-A.-G. und der Fischhausener Kreisbahn-A.-G. für die Dauer des Bestehens beider Bahnen in der Art gemeinschaftlich zu erfolgen, dass beide Kleinbahnen ein einheitliches Ganzes im Betriebe, bei getrennter Führung der Betriebsrechnungen darstellen, wobei die speciellen Verhältnisse durch einen zwischen den beiden Ges. abgeschlossenen Vertrag mit der Massgabe geregelt sind, dass die Frachtsätze beider Bahnen gleich hohe sein müssen. Dieselben Bestimmungen sollen für alle drei Bahnen in dem Falle gelten, dass die Samlandbahn-A.-G. den Betrieb der Bahn Fischhausen-Palmnicken übernimmt. Die Ostdeutsche Eisenbahn-Ges. führt als Rechtsnachfolgerin der Firma Lenz & Co. G. m. b. H. zu Berlin den Betrieb laut seiner Zeit aufgestellten Vertrage. Hiernach werden etwaige, die Einnahmen übersteigenden Betriebsausgaben der Betriebsführerin nicht vergütet, auch nicht der Verlust eines Betriebsjahres auf die Rechnung des nächsten Betriebsjahres übertragen, dieselben sind vielmehr von der Betriebsführerin zu decken. Hierdurch ist die Fischhausener Kreisb.-Ges. dauernd vor einem Betriebsverluste gesichert. Kapital: M. 1 011 000 in 1011 St.-Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Jan.-März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dotierung des Ern.-F. erhält die Oberleitung des Betriebes ½¼o, alsdann 5 % zum R.-F. sowie Rücklage zum Spec.-R.-F., hiernach bis 4 % Div., vom Übrigen nach G.-V.-B. ausserord. Zuwendungen an Vorst., A.-R. und Beamte, Rest wird auf sämtl. St.-A. gleichmässig verteilt, insoweit derselbe von der G.-V. nicht zu Zwecken der weiteren Ausrüstung des Unternehmens bestimmt wird. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Baukto 1 015 520, Kautionskto 20 000, Grund u. Boden 12 500, Kassa 6, Debit. (Ostd. Bank) 22 291, Verlust 29 159. Passiva: A.-K. 1 011 000, Lenz & Co. (Baukto) 17 441, do. Kautionskto 20 000, Disp.-F. 12 500, Kredit. (Ostd. Eisenb.-Ges.) 27 574, Disp.-Zs.-Kto 10 962. Sa. M. 1 099 478. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 1584, Betriebskto: (Einnahmen 20 295, Ausgaben 47 870), somit benötigter Zuschuss 27 574. Sa. M. 29 159. – Kredit: Verlust (von der Betriebsführerin zu erstatten) M. 29 159. Dividenden: 1899/1900: 0 % (Baujahre); 1900–1901: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Hauptmann a. D. Herm. Nauck. Aufsichtsrat: (5) Vors. Landrat Dr. jr. Rob. Graf von Keyserlingk, Fischhausen; Stellv. Reg.- Rat Dr. jr. Rud. Hassenstein, Landesbaurat Rud. Varentrapp, Geh. Reg.-Rat von Unruh, Königsberg i. Pr.; Fabrikbes. Anton Porr, Fischhausen. Frankfurter Gütereisenbahn-Gesellschaft in Breslau, Königsplatz 3a, mit Filialen in Frankfurt a. O., Stettin und Berlin. Gegründet: 28./12. 1882. Letzte Statutänd. v. 28./9. 1899. Betriebseröffnung am 19./11. 1881. Konc. v. 22./10. 1881 auf 45 Jahre. Zweck: Bau und Betrieb einer Kleinbahn, welche die grösseren Fabriken in Frankfurt a. O. und die Braunkohlengrube Vereinszeche Vaterland untereinander und durch die Staats- bahn-Haltestelle bei der Grube auch mit sämtlichen Staatsbahnen bei Frankfurt a. O. verbindet (nur Güterverkehr). Neben diesem Lokalverkehr betreibt die Ges. einen Um- schlagsverkehr für überseeische Güter mit der Lausitz, Sachsen, Schlesien, Böhmen etc. Zum Betrieb des Transport- und Schleppgeschäftes auf der Oder hat die Ges. 1883 das Material der Stettiner Dampfschleppschiffahrts-A.-G., bestehend aus 4 Schleppdampfern und 17 Kähnen, erworben. Gegen Ende 1884 wurde noch die Breslauer Rhederei Julius Schottländer erworben und nun das Transport- und Schleppgeschäft auf Elbe, Havel, Spree und die Kanäle ausgedehnt. Auf der Oder wird auch Personen-Dampfschiffahrt betrieben. Die Ges. besitzt ferner einen Verkehrshafen in Pöpelwitz, errichtet 1888, mit grossen Speicheranlagen, eigener Schiffswerft, Maschinenreparaturwerkstatt, Schmiede etc. Die Anlage in Frankfurt a. O. besteht in etwa 5 km Eisenbahn und Nebengeleisen und mechanischen Betriebseinrichtungen, in fahrbaren Betriebsmitteln: 2 Lokomotiven, 27 Güterwagen, 2 Dampfkränen, ferner in einem an der Oder gelegenen Bollwerk von 180 m Länge, Petroleumspeicher, Güterschuppen, Materialremisen, sowie Beamten-, Be- triebs- und Wohngebäuden. Der Schiffspark bestand am Schlusse des Jahres 1901 aus 22 Dampfern, 37 eisernen Kähnen, 53 hölzernen Kähnen, 9 Zillen, 1 Ligger, 3 eisernen Deckschuten (Prähme),