―― 548 *== Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Die Ges. besass Ende 1901: 62 Lokomotiven, 38 Tender, 155 Personenwagen, 1044 Güter- wagen etc. Die Beamtenzahl betrug insgesamt 1749. Bahnhofsbauten: Die ausserord. G.-V. vom 14./2. 1899 genehmigte den mit dem Hamburg. Staate, sowie der Königl. Eisenbahn-Dir. Altona am 30. Dez. 1898 abgeschlossenen Ver- trag bezügl. der neuen Bahnhofsanlagen in Hamburg: Weiterführung der Lübeck-Ham- burger Bahn über den bestehenden, künftig zu beseitigenden Lübecker Personenbahnhof in Hamburg hinaus bis in den am Glockengiesserwall zu erbauenden, gemeinschaftlich zu benutzenden Hauptbahnhof Hamburg, Anlage einer Güterbahn von Wandsbek nach Rothenburgsort und eines Rangierbahnhofes daselbst, sowie Herstellung einer Geleisverbindung von dem letzteren nach dem Lübecker Güterbahnhof in Hamburg nach Massgabe der mit Hamburg und Preussen vereinbarten Pläne. Der Bau der Güterbahnstrecke Wandsbek-Rothenburgsort ist mit M. 1 480 000 veranschlagt; für den Rangierbahnhof Rothenburgsort sind M. 630 000 in Aussicht genommen, für die Ver- bindung des Rangierbahnhofes mit dem jetzigen Güterbahnhofe und für den Umbau des letzteren M. 850 000, endlich für die Durchführung der Personengeleise nach dem neuen Hauptbahnhof M. 861 000, abzüglich M. 270 000, welche Hamburg für ein Rest- grundstück vergütet, also insgesamt M. 3 551 000. Zu den Anlagekosten des Haupt- bahnhofes hat die Ges. einen Kapitalbeitrag nicht zu leisten, sondern nur die Verzinsung einer Summe –— M. 845 000 – mit 3¾ % von Eröffnung des Betriebes an. Diesen Be- lastungen gegenüber stehen die Einnahmen aus dem Verkauf des alten Oberbaumaterials und aus dem Erlöse der frei werdenden Terrains. Es handelt sich hierbei um 28 000 qm an der Spaldingstrasse in Hamburg. Der Verkauf dieses Terrains kann erst nach Er- öffnung des neuen Bahnhofes erfolgen und dürfte alsdann einen erheblichen Teil des Kapitals für die Beteiligung am Bahnhofe wieder hereinbringen. Die Ges. erhielt 1900 u. 1901 seitens des Hamburger Staates Vorschüsse von zus. M. 3 000 000, zu 3½ % verzinsl. Die Verhandlungen über die Verlegung des Lübecker Bahnhofes sind zu Ende geführt worden; die beteiligten Direktionen haben sich mit dem Lübeckischen Staat über den Neubau auf den Rethteichsländereien geeinigt. Zu den auf M. 9 600 000 veranschlagten Kosten steuert der Lübeckische Staat M. 3 600 000 nebst unentgeltlicher Hergabe der für die Anlagen zu benutzenden Staatsländereien bei, die Mecklenburg-Schwerinsche Bahn- verwaltung M. 1 000 000. Die G.-V. v. 28./10. 1901 beschloss: die Verlegung des Lübecker Bahnhofs nach der Vorstadt St. Lorenz, sowie die damit zus.hängende Verlegung der anschliessenden Strecken der Lübeck-Büchener und Lübeck-Hamburger Bahn und die teilweise Verlegung der jetzt der Eutin-Lübecker Eisenbahn-Ges., hinfort dieser und der Lübeck-Büchener Eisen- bahn-Ges. je zur Hälfte gehörenden, zweigeleisig auszubauenden Bahnstrecke zwischen Lübeck und der Abzweigung der Lübeck-Travemünder Bahn von der Eutin-Lübecker Bahn, ferner die Erbauung der Eisenbahn von Lübeck nach Schlutup, zu deren Kosten von dem Lübeckischen Staate M. 400 000 beizutragen sind, nach den mit dem Lübeckischen Staate, der Grossherzogl. Gen.-Eisenbahn-Dir. in Schwerin und der Dir. der Eutin- Lübecker Eisenbahn-Ges. vereinbarten Projekten, vorbehaltlich unwesentlicher Anderungen und den Ausschuss und die Dir. zu ermächtigen, bei dem Lübeckischen Staate ein mit höchstens 4½ % zu verzinsendes Darlehen bis zu M. 4 000 000 (mit 6monat. Künd. ab 1./10. 1904) zur vorläufigen Bestreitung der Baukosten aufzunehmen und zu geeigneter Zeit unter Künd. der bestehenden Anleihe von M. 12 000 000 behufs Rückzahlung der- selben sowie des von dem Hamburgischen Staate gewährten und des von dem Lübeckischen Staate event. zu gewährenden Darlehens und behufs Deckung der auf die Ges. entfallenden Kosten der Umgestaltung der Eisenbahnanlagen in Hamburg und Lübeck und der übrigen vorerwähnten und anderer Bauausführungen, sowie zur Beschaffung von Betriebsmitteln eine neue von dem Lübeckischen Staate zu garantierende Vorrechtsanleihe von M. 19 650 000 auszugeben (s. unten). Kapital: M. 20 790 000 in 30 790 Aktien (Nr. 1–30 790) à M. 600 (Thlr. 200) und 1930 Aktien mit Doppelnummern 30 791 – 34 650 à M. 1200. Urspr. M. 7 674 000, erhöht 1860 um M. 10 800 000, dann 1891 um M. 2 316 000. Anleihen: (I. M. 12 000 000 in 4 % (bis 1881 = 4½ %) vom Freistaate Lübeck gewährleist. Prior.- Oblig. von 1876, Stücke à M. 3000, 2000, 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1880 durch jährl. Ausl. von mindestens M. 60 000 mit Zs. im Jan. auf 1. Juli; kann verstärkt, auch mit 6monat. Frist gekündigt werden. Verj.: Coup. 4 J., Oblig. 11 J. n. F. Ende 1901 noch in Umlauf M. 9 927 000. Gekündigt am 20./2. 1902 per 1./9. 1902; auch konnten die Stücke dieser alten Anleihe gegen solche der neuen Anleihe v. 1902 bis 4./3. 1902 umgetauscht werden (s. unten Anleihe von 1902). Zahlst.: Für Prior.-Zs.: Eigene Kasse; Berlin: Berl. Handels-Ges., Disconto-Ges.; Hamburg: Nordd. Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Disconto-Ges. Kurs 1892–1901: In Berlin: 102.60, 101.90, 102.80, 102.25, 103.10, 101.80, –,, 99.75, 100.10, – %. – In Frankf. a. M.: 102.80, 102, 103, 102, 101, 102,102, 100.40, 99, – %. – In Hamburg: 101.50, 102, 102.75, 102.75, 102, 102, 101.50, 100, 100.30, 100.50 %.) II. M. 19 650 000 in 3½ % Schuldverschreib. von 1902. Zinsen und Tilgung vom Lübeckischen Staate garantiert. 3275 Stücke (Nr. 1– 3275) à M. 2000, 6550