Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Ö = ― ist die Ges. berechtigt, sich auf jeden Kilometer fertige Bahn 100 ha Staatsländereien in irgend einem Teil von Venezuela frei überweisen zu lassen, auch verbürgte die Venezuela-Regierung auf die Dauer von 99 Jahren eine Verzinsung von 7 % in Gold für ein Anlagekapital von £ 12 800 pro Kilometer. – Lt. Vertrag v. 3. Juli 1895 hat die Regierung ihre Verpflichtungen bis zum 31. Jan. 1894 geregelt, sie hat die endgiltig vereinbarten Bauzuschüsse für Valencia-Cagua Bol. 4 860 625, die Zinsen hierauf Bol. 345 820 und die Garantie bis dahin für die Einzelstrecke Valencia-Cagua Bol. 567 073 zusammen Bol. 5 773 518 mit Bol. 500 000 in bar und Überlassung der ihr zustehenden Aktien der Ges. beglichen. Die Revolutionsschadenforderung von Bol. 1 850 775.53 hat sie durch Übergabe von Obligationen des Deuda de revolucion im gleichen Betrage getilgt. Letztere wurden später zu ca. 15 % in 6 % Deuda nacional Interna = Bol. 266 500 und alsdann zu pari in 6 % Deuda Nacional consolidada umgewandelt. Aus der Garantieverpflichtung war die Regierung bis 31. Dez. 1895 Bol. 7 229 738 schuldig geworden. Zur Ablösung der rückständigen Garantieverpflichtung der Regierung bis 31. Dez. 1895 im Betrage von Bol. 7 229 738 und Verzichtleistung der Ges. auf die fernere 7 % Garantie erhielt die Ges. lt. Vertrag v. 18. April 1896 Bol. 33 000 000 5 % Obligationen der lt. Gesetz v. 9. April 1896 in Höhe von Bol. 50 000 000 aufgenommenen Eisenbahnschuld. Die venezolanische Regierung hat den seit dem Herbst 1900 in beschränktem Masse wieder aufgenommenen Dienst der 5 % 1896 er Anleihe seit Sept. 1901 wieder gänzlich eingestellt. Es konnte aus den Überweisungen bis jetzt nur auf den am 31./12. 1898 fällig gewesenen Coup. und die zur Rückzahlung am 31./12. 1898 verlosten Stücke eine Abschlagzahlung von 56 % geleistet werden. Die Verzinsung und Tilg. der als Märzrate 1898 in Zahlung ge- gebenen Salzbonds ist ebenfalls eingestellt worden. Alle Bemühungen, Zahlungen zu erlangen, blieben erfolglos. Die Forderung an Frachtschuldan an die Reg. betrug am 31./12. noch Bol. 584 490. Das im Vorjahr mit der venezol. Reg. getroffene Abkommen über Abzahlung dieser Frachtschulden ist seit Sept. 1901 nicht mehr eingehalten worden. Die während der letztjährigen Revolutionen für Bahnzerstörungen entstandenen Re- klamationen sind angemeldet und auch zur Kenntnis der Deutschen Reichs-Reg. gebracht. Der Bau der Bahn war der Deutschen Ges. für Bauunternehmungen in Berlin über- tragen; die Linie besitzt 213 eiserne Brücken, darunter 60 Viadukte und ferner 89 Tunnel. Unter Mitwirkung der Bahn wurde 1899 die Mariara Plantagen-Ges. ins Leben ge- rufen, welche sich die intensivere Ausnutzung eines an der Linie zwischen den Ort- schaften Maracay und San Joaquin belegenen ca. 8000 ha grossen Landbesitzes zur Auf- gabe gestellt hat. Die Beteiligung beträgt lt. Bilanz vom 31./12. 1901 M. 90 000. Die der Ges. gehörige Dampfschiffahrt auf dem Valencia-See ist an einen Unter- nehmer übergeben. Kapital: M. 60 000 000 in 60 000 Aktien à M. 1000. Ursprünglich M. 10 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 1. März 1894 um M. 15 000 000, lt. G.-V.-B. v. 30. Juni 1896 um M. 20 000 000 und lt. G.-V.-B. v. 18. Febr. 1897 um M. 15 000 000. Die beiden letzten Erhöhungen wurden in der Weise beschafft, dass die Disconto-Gesellschaft und die Norddeutsche Bank von den ihnen zustehenden Forderungen jede M. 10 000 000 und M. 7 500 000 ein- brachten und dafür jede 17 500 Aktien, div.-ber. ab 1. Jan. 1896 erhielt. Aktionäre u. Gläubiger sind die Disconto-Ges., Nordd. Bank und Konsorten. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Hamburg oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann bis zu 5 % zum Ern.- u. Amort.-F., bis 4 % Div.; an A.-R. eine Tant. von im ganzen 5 % desjenigen zur Verteilung gelangenden Rein- gewinnes, welcher nach Vornahme sämtlicher Abschreib. u. Rücklagen, sowie nach Abzug eines für die Aktionäre bestimmten Betrages von 4 % des eingezahlten Grundkapitals ver- bleibt. Sollte die Remuneration des A.-R. nicht den Betrag von M. 2000 für jedes Mitglied erreichen, so wird, da ein jedes Mitglied diesen Mindestbetrag jährl. empfangen soll, ein Fehlbetrag unter den Verw.-Kosten verrechnet; Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Baukto einschl. nom. Bol. 32 193 800 5 % Venezol. Anleihe 61 574 884, Grundstücke 80 000, Beteiligung an der Plantage Mariara 90 000, Betriebsmaterial. 371 613, Kassa 89 497, Effekten 34 662, Vorschüsse 928, Kleinbahn Guigüe 79 285, Debit. 467 592. Passiva: A.-K. 60 000 000, R.-F. 187 625, Ern.- u. Amort.-F. 299 674, Kredit. 1 227 285, Kto für noch nicht eingegangene fällige Forder. 467 592, Depositen 22 399, Kautionen 96, Div. 300 000, Vortrag 283 790. Sa. M. 62 788 464. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 1 304 157, sonst. Ausgaben 36 493, Zs. 62 752, z. Ern.- u. Amort.-F. 100 000, Abschreib.: a) Plantage Mariara 28 750, b) Grund- stücke 20 000, c) Effekten 7996, Gewinn 604 191 (davon R.-F. 20 400, Div. 300 000, Vor- trag 283 790). – Kredit: Vortrag 196 175, Betriebseinnahmen 1 495 083, ÜUbertrag als dem Kto für noch nicht eingegangene fällige Forder. 106 391, Zahlung von 56 % auf die am 31./12. 1898 fäll. Coup. der 5 % Venezol. Anleihe 366 690. Sa. M. 2 164 341. Dividenden 1896–1901: 1, 2, ½, ½, ½, ½ %. Div.-Zahlung spät. im Juli. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Schlauch, Reg.-Baumeister Plock, Berlin; Betriebs-Dir. G. Knoop, Caracas. Prokurist: Franz Karrasch, Caracas.