―‚――‚―’―‚―‚―――§―‚= 580 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin, W. Königgrätzerstrasse 124. Gegründet: 13./4. 1897 mit Nachtrag v. 19./6. 1897. Letzte Statutänd. v. 9./6. 1900, 9./2. 1901 u. 5./4. 1902. Staatliche Koncession v. 15./3. 1896 bezw. 5./11. 1897 auf 90 Jahre ab 15./3. 1896, Die Zustimmung der Gemeinden gilt auf dieselbe Dauer. Die landespolizeiliche Geneh.- migung für die Flachbahn Warschauerbrücke zum Centralviehhof datiert vom 16./6. 1900 und läuft die staatliche Genehmigung bis ult. 1949, die stadtliche bis ult. 1919. Die Ges. übernahm von der Firma Siemens & Halske in Berlin diejenigen Rechte zur Erbauung und zum Betriebe einer elektrischen Stadtbahn innerhalb des Weich. bildes von Berlin, der Gemeinde Schöneberg und der Stadt Charlottenburg, welche der Firma insbesondere durch die mit der Stadt Berlin am 25. Juni/18. Juli 1895, mit der Gemeinde Schöneberg am 18. Okt./5. Nov. 1895, mit der Stadt Charlottenburg am 23. Mai/30. Juni 1896 und 30. Jan. 1897 und dem königl. Eisenbahnfiskus am 25. Nov./4. Dez. 1895 abgeschlossenen Verträge beziehungsweise die ihr hierdurch, sowie durch die allerh. Kabinetsordres v. 22./5. 1893, 23./8. 1895 u. 4./12. 1899 verliehene Er- laubnis zur Anlegung u. zum Betriebe einer elektr. Stadtbahn in Berlin u. Umgebung ein- geräumt worden sind; ferner übernahm die Ges. von der Firma Siemens & Halske auf die Vorbereitung des Eisenbahnunternehmens aufgewendete geistige Arbeit. Hierfür wurden derselben 1250 von der Ges. ausgestellte Genussscheine überlassen (siehe dieselben unten). Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen zweigeleisigen elektrischen Hoch- und Untergrundbahn in Berlin vom Wilhelmsplatz (Charlottenburg)-Zoologischen Garten nach der Warschauer Brücke mit Fortsetzung bis zum städtischen Central-Viehhof (Flach- bahn); Abzweigung nach Potsdamer Platz. Länge der Stromstrecke: 10, 141 km, davon 8,193 in Berlin, 1,735 in Charlottenburg, 0,213 in Schöneberg; Länge der Flachbahn: 2,2 km; Länge der Charlottenburger Verlängerung bis zum Knie: rund 2,70 km; Gesamtlänge 15,041 km. Die Betriebseröffnung der Strecken Warschauer Brücke (Stralauer Thor) bis Zoolog. Garten mit Abzweigung nach Potsdamer Platz erfolgte am 18./2. bezw. 11./3. 1902. Die Flachbahn Warschauer Brücke-Centralviehhof kam bereits am 1./10. 1901 in Betrieb. Die Fortsetzung der Stammbahn in westlicher Richtung wird durch eine Unter- grundbahn auf Charlottenburger Gebiet erfolgen, und zwar zunächst durch die Aus- führung der Strecke vom Zoolog. Garten bis zum Knie. Der erste Teil dieser Strecke ist im Herbst 1901 in Angriff genommen worden. Es ist beabsichtigt, die Strecke bis zum Knie im Laufe des Jahres 1902 zu vollenden. Die Frage, wie die Untergrundbahn dann vom Knie ab fortzuführen sein wird, ob nach dem Wilhelmsplatz in Charlotten- burg oder in gerader Richtung bis zum Sophie-Charlotteplatz, steht im Zus. hange mit dem neuerdings aufgetretenen Plane der Verlängerung der Bismarckstrasse, der Überbrückung der Ringbahn und der Aufschliessung von Westend für eine umfangreiche Bebauung. Die Ausführung der Bahnanlage erfolgte durch Siemens & Halske A.-G. für Rechnung der Ges. auf Grund eines Kostenanschlages, der sich inkl. des für einen jährl. Verkehr von 23 000 000 Fahrgästen vorgesehenen Betriebsmaterials etc. auf M. 15 525 000 bpelief. Eine Überschreitung des Baukapitals kann nur bis zu 5 % der erwähnten Summe geltend gemacht werden. In obiger Ziffer sind die Bau-Zs. und die Aufwendungen für Erwerb der erforderlichen Grundstücke nicht inbegriffen. Infolge Abänderung der urspr. Bau- pläne und Entwürfe, hauptsächlich auch behufs Ausführung der Strecke Nollendorfplatz- Zoolog. Garten als Untergrundbahn und Fortsetzung von da bis zum Wilhelmsplatz in Charlottenburg etc. trat hinsichtlich des Kostenanschlages eine erhebliche Modifikation ein. Danach werden sich die Kosten der Stammstrecke mit allen Erweiterungsbauten und Umänderungen einschl. Wagenpark, Kraftwerk, Betriebsbahnhof, Werkstätten, sowle der Bau-Zs. und unter Zurechnung des gesamten nur zum Teil für die Bahnanlage benutzten rund M. 7 000 000 betragenden Grunderwerbs nach dem Stande der Abrech- nung Ende 1901 bezw. Anfang 1902 auf rund M. 32 500 000 belaufen. Zieht man von dieser Summe den durch die veranschlagten Mietseinnahmen aus 22 Häusern u. andere Nebenquellen sich verzinsenden Kapitalbetrag ab, so verbleiben für die eigentl. Bahn- anlage als Kosten, deren Verzinsung aus den Verkehrseinnahmen erfolgen soll, etwa M. 28 000 000. Als Erweiterungen sind projektiert: Potsdamer Platz-Brandenburger Thor-Bahnhof, Friedrichstrasse-Schlossbrücke; Potsdamer Platz-Hausvogteiplatz-Spittelmarkt-Alexander. platz; Potsdamer Platz-Brandenburger Thor-Stettiner Bahnhof mit event. Fortsetzung zum Balten-Platz und zum Bahnhof Warschauer Brücke (Nordringlinie). Diie elektr. Energie liefert das eigene Kraftwerk in der Trebbinerstrasse. Um den Betrieb der Bahn unter Verwertung ihrer Erfahrungen einrichten und entwickeln zu können, hat die Firma Siemens & Halske A.- G. sich die selbständige Führung des Betriebes für das erste volle Betriebsjahr (1902) vorbehalten. Sie gewährleistet der Ges. für dieses Betriebsjahr eine Minimalverzinsung von 4 % des für die eigentliche Bahnanlage zur Verwendung gelangten Kapitals, wobei für Grunderwerb eine Auf. wendung von nicht mehr als M. 4 000 000 in Ansatz kommt. Als Entgelt für die