Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 591 vom Rest erhielt die Ges. bisher zwei Drittel, die Pächterin ein Drittel. Die Ges. be- schloss 1899, den Vertrag mit Siemens & Halske auf weitere 4 Jahre, also bis zum 31. Dez. 1905, und auf die neuen Linien der Ges. auszudehnen, wogegen die Gewinn- beteiligung der genannten Firma von 33 % auf 20 % ermässigt wird und die Be- rechnung derselben erst von demjenigen Überschusse stattfinden soll, welcher sich nach Verteilung einer Div. von 7 %, statt wie bisher nach einer 6 %igen Verzinsung des jeweilig verwendeten Baukapitals ergiebt. Dieser neue Vertrag trat teils mit Rück- wirkung ab 1. Jan. 1898, teils ab 1. Jan. 1900 in Kraft. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 5 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 18. Dez. 1899 um M. 5 000 000 (auf M. 10 000 000) in 5000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari an von Koenen & Co., Berlin, (welche Stempel- und alle Emissionskosten zu tragen hatten), angeboten den Aktionären 22. Jan. bis 3. Febr. 1900 zu 105 %, einzuzahlen 25 % und das Aufgeld, sowie der halbe Schlussscheinstempel bei der Zeichnung, restliche 75 % waren spätestens zum 1. Dez. 1900 einzuzahlen; auf 1 alte Aktie entfiel 1 neue. Die neuen Aktien erhalten für 1900: 6 % Bau-Zs. p. r. der eingezahlten Beträge und sind ab 1. Jan. 1901 voll div.-ber. Anleihe: Der nunmehr durchgeführte Umbau des alten Netzes, die Verbesserung und Ver- stärkung der Betriebseinrichtungen des neuen Liniennetzes und der Bau zweier Linien erfordert einen Geldbedarf von M. 3 000 000–3 500 000. welcher voraussichtlich durch Ausgabe von 4½ %, unter die Garantie der Siemens & Halske A.-G. fallenden Oblig. ge- deckt werden wird. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. sonstige Abschreib. u. Rücklagen, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von M. 15 000), vertragsm. Tant. etc. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Bahnanlagen 5 771 189, Grundstücke 133 172, Effekten 80 895, Kautionen 5250, Tilgungsrücklage-Anlage 106 920, Kassa, Bankierguthaben u. Gut- haben bei Siemens & Halske A.-G. 4 768 956. Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 54 111, Bau-Zs.-Kto 2801, Tilg.-Rücklagen 305 891, Ern.-Kto 139 246, alte Div. 1675, Kreditoren 811, Gewinn 361 846. Sa. M. 10 866 383. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tilg.-Rücklage 96 106, Ern.-Rücklage 92 800, Reingewinn 361 846 ([davon R.-F. 17 903, Tant. an Vorst. 3401, Div. 325 000, Tant. an A.-R. 15 000, Vortrag 541). – Kredit: Vortrag 3774, Betriebsüberschuss 546 978. Sa. M. 550 752. Kurs Ende 1896–1901: 159.60, 179.25, 177, 168, 125, 111.50 %. Emissionskurs: 147 %. Eingef. am 26. Febr. 1896 zu 155 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1896: 6 % (Bau-Zs.); 1897–1901: 6, 6½, 6½, 6½, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.). Am 15./2. jeden Jahres wird eine Abschlags-Div. gezahlt. Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Oscar Röhrig, Bochum. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bürgermeister a. D. Dr. Jos. Rosenthal, Berlin; Stellv. Bank-Dir. S. Weill, Gen.-Dir. Gustav Frielinghaus, Bochum; Reg.-Baumeister Schrimpff, Berlin; Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Landeshauptmann a. D. Overweg, Letmathe; Geh. Reg.-Rat Dr. von Krüger, Düsseldorf. Zahlstellen: Bochum: Eigene Kasse; Berlin, Behrenstr. 1: von Koenen & Co., Genoss.- Bank v. Soergel, P. & Co. Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft in Braunschweig. Gegründet: Handelsger. eingetr. 15./9. 1881. Letzte Statutänd. v. 30./5. 1899 u. 9./5. 1900. Das Schienensystem der früheren englischen Ges. ging am 1. Juli 1881 auf die Firma von Erlanger & Söhne in Frankfurt a. M. über, welche dasselbe umbaute und mit Zubehör ab 1. Sept. 1881 an die neue Ges. für M. 600 000 übertrug. Die Koncession währte bis zum 31. März 1929. Die G.-V. vom 18. April 1883 ermächtigte den Vorstand, die Koncessionsrechte für eine Ringbahn um die Stadt event. an die neu zu bildende A.-G. für den Bau von Sekundärbahnen im Herzogtum Braunschweig für M. 150 000 abzutreten. Dies ist geschehen. Die Herzogl. Landesregierung hielt die Summe jedoch für zu hoch und ermässigte dieselbe auf M. 100 000. Im Jahre 1896 wurde mit dem Stadtmagistrat ein Abkommen getroffen, wonach der Ges. die Genehmigung zur Einführung des elektrischen Betriebes mit oberirdischer Stromzuführung erteilt und dieselbe gleichzeitig gegen jede Konkurrenz sichergestellt wurde. Die Gesellschaft verpflichtete sich, mit Einführung des elektrischen Be- triebes gleichzeitig eine Anzahl bestimmter neuer Linien zu bauen und unter gewissen Bedingungen auch später von den städtischen Behörden für nötig erachtete Linien aus- zuführen. Der Ges. wurde dagegen die ihrerseits als Bedingung gestellte Verlängerung der Koncessionsdauer um 5 Jahre (also bis 1934) zugestanden. Die Allg. Elektricitäts- Ges. übernahm den Bau der Linie Braunschweig-Wolfenbüttel und die Einführung des elektrischen Betriebes auf allen Linien, die in 1897/98 erfolgte. Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb von elektrisch betriebenen Strasseneisenbahnen in und bei Braunschweig, sowie Abschluss darauf bezüglicher Geschäfte. Errichtung und Be-