Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 597 Breslau-Trebnitz-Prausnitzer Kleinbahn-Aktiengesellschaft in Berlin, W. Linkstrasse 19. Gegründet: 3. bezw. 9./7. 1897. Letzte Statutänd. v. 24./6. 1898. Konc. v. 25./6. 1897. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer Kleinbahn von Breslau über Trebnitz nach Prausnitz event. auch anderer Kleinbahnen und Anschlusslinien; in Prausnitz Anschluss an die Trachen- berg-Militscher Kreisbahn; Bahnlänge 37,2 km in 0,75 m Spurweite. Betriebsmittel: 9 Lokomotiven, 25 Personenwagen, 132 Güterwagen, 3 Post- und Gepäckwagen etc. Der Bau der Bahn ist von der Kommanditgesellschaft Schneege & Comp. in Posen unter Haftung der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. ausgeführt. Seit 1. Jan. 1900 wird der Betrieb der Bahn für Rechnung der Ges. von der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. gegen eine Entschädigung von 15 % des Betriebsüberschusses geleitet. Die Betriebs- eröffnung erfolgte successive ab 1. Juli 1898 bis 5. Jan. 1899. Kapital: M. 2 745 000 in 2745 Aktien à M. 1000; seit 1899 voll eingezahlt. Die Aktien sind sämtlich im Besitz der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zuerst Dotation der Rücklagen u. vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div. vom verbleib. Betrage bis 3 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bis 1 %. Der weitere Uber- schuss wird zur Abtragung der dem Bahnunternehmer gewährten Provinzialbeihilfe nach Massgabe des provinziellen Reglements, und nach deren Deckung zur Entschädigung an den Kreis Trebnitz für die von demselben auf Grund der übernommenen Zinsgarantie (jetzt nur noch M. 26 840) geleisteten Zubussen (jedoch nur innerhalb der 10jährigen Garantiezeit) verwendet. Etwa noch verfügbarer Reingewinn wird als weitere Super- Div. verteilt, soweit die G.-V. nicht anderweitig darüber beschliesst. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Bahnanlage 2 757 255, Reserve-Material. 3630, Material. des Ern.-F. 899, Kautionen 83 000, Kautions-Aufbewahrungskto 25 000, Allg. Deutsche Kleinbahn-Ges. 18 402, Effekten f. Fonds 32 324, Debit. 7272. – Passiva: A.-K. 2 745 000, R.-F. 5449, Ern.-F. 45 733, Amort.-F. 4994, Betriebs-R.-F. 1124, Hypoth. 6000, Allg. Deutsche Kleinbahn-Ges. (Kautionskto) 108 000, Kredit. 1260, Gewinn 10 222. Sa. M. 2 927 785. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk. 622, Zs. 1262, z. R.-F. 1292, Abschreib. des Ern.-F. 13 995, do. des Amort.-F. 1600, z. Betriebs-R.-F. 258, Gewinn 10 222 (davon Div. 6862, Vortrag 3360). – Kredit: Vortrag 1509, Betriebsüberschuss 15 724, eingelauf. Div.- Garantie-Zuschüsse pro 1899 u. 1900 12 020. Sa. M. 29 253. Dividenden: 1897–98: 0, 0 % (Baujahre); 1899–1901: 1½, 0, %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Die Zinsgarantiebeiträge (s. oben) gehen nach dem Bericht für 1900 schlecht ein, sodass gegen einen säumigen Zahler der Klageweg beschritten worden ist. Direktion: Baurat Carl Griebel, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Adalbert Erler. Berlin; Stellv. Dir. Max Dräger, Schöneberg; Handelsrichter Theodor Sulzer, Berlin; Landrat Curt von Scheliha, Trebnitz; Reg.-Rat z. D. Otto Mayer, Charlottenburg. Prokuristen: Ferd. Schubert, Karl Griebel, Berlin; Albert Arndt, Deutsch-Wilmersdorf. Zahlstellen: Berlin: Allg. Deutsche Kleinbahn-Ges., Nationalbank f. Deutschland. Breslauer Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft in Breslau, Herrenstrasse 28, I. Gegründet: 2./9. 1876; handelsger. eingetr. 21./10. 1876. Statutänd. v. 27. 11. 1899 u. 23./4. 1900. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen in Breslau und zur Verbindung Breslaus mit umliegenden Ortschaften. Linien: 1) Königsplatz-Zoolog. Garten (4,12 km), 2) Zoolog. Garten-Scheitnig (Pendelbetrieb) (0,96 Kkm), 3) Pöpelwitz (Schlachthof)-Ohlauerthor (5,57 km), 4) Pöpelwitz (Schlachthof)-Centralbahnhof (4,68 km), 5) Kleinburg (Südpark)-Oderthor- bahnhof (6, 41 km), 6) Kaiser Wilhelmplatz-Schiesswerder (4,83 km), 7) Gürtelbahn (8,29 km). Sa. 34,87 km. Spurweite 1,435 m. Auf allen diesen alten Linien, mit Ausnahme einer kurzen Strecke, kam ab 6./8.–28./11. 1901 der elektr. Betrieb zur Einführung. Die A.-G. ist verpflichtet, zunächst folg. Strecken neu für den elektr. Betrieb zu bauen: 1) Die Verlängerung der bestehenden Linie Oderthorbahnhof-Kleinburg bis zum Gasthaus Wiesen- thal. – 2) Von den Geleisen der Gartenstrasse abzweigend durch die Teichstrasse- Bohrauerstrasse-Lehmgrubenstrasse-Hubenstrasse bis zur Strehlener Thor-Expedition. –— 3) Von der Universitätsbrücke abzweigend durch die Rosenthalerstrasse-Rossplatz-Oswitzer Unterführung über die Gröschelbrücke bis zu dem ersten Kirchhof auf den Polinkeäckern. Diese Neubaustrecken dürften im Sommer 1902 dem Betrieb übergeben werden. Der Bau der Strassenbahn erfolgte auf Grund der dem Ingenieur Joh. Büsing er- teilten Koncession des Breslauer Polizei-Präsidiums vom 4. Juli 1876 und des Vertrages des Joh. Büsing mit dem Breslauer Magistrat v. 5. Aug. 1876. Nach diesem Vertrage erhielt die Stadt Breslau bis Ende 1899 von der Ges. für die Benutzung des Strassenterrains eine Rente in Höhe von einem Drittel desjenigen Reingewinnes, welcher nach Verzinsung des Anlagekapitals mit 5 % verbleibt. Der Magistrat zu Breslau beanstandete jedoch nach Errichtung der Ges. die Einrechnung desjenigen Aufwandes in das zinsberechtigte a