Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 609 Die Gesamtlänge der Linien Ende 1901: 61,67 km (mittels Elektricität betrieben). Es entfallen hiervon: I. 20,135 km auf Strecken, die nur mit Oberleitung befahren werden, II. 29,643 km auf solche mit gemischtem Oberleitungs- u. Accumulatorenbetrieb und hiervon wieder a) 20,890 km mit Oberleitung, b) 8,753 km mit Accumulatoren, III. 11,897 km auf solche mit gemischtem Ober- und Unterleitungsbetrieb und zwar: a) 11,420 km mit Oberleitung, b) 0,477 km mit unterirdischer Stromzuführung. Der elektr. Betrieb auf allen Linien wurde im Laufe des Jahres 1900 vollständig eingeführt. Befördert wurden 1898– 1901: 39 627 332, 42 078 309, 48 186 779, 53 089 346 Personen; Betriebs- einnahmen M. 3 989 481, 4 322 551, 4 688 297, 4 914 766. Angestellte Ende 1901: 1375. Be- sitz: 282 Motorwagen und 178 Anhängewagen. Hierzu kommt der Wagenpark der Lössnitzbahn: 25 Motorwagen und 22 Anhängewagen. Die Ges. besitzt die Koncession für die Linie Dresden (Waldschlösschen-) Weisser Hirsch- Bühlau, deren Betriebseröffnung im Sommer 1899 stattfand, auf die Dauer von 40 Jahren. Ausserdem hat die Ges. mit dem Staatsfiskus hinsichtlich der staatsseitig erbauten Linie Mickten-Kötzschenbroda (Lössnitzbahn) einen Pachtvertrag abgeschlossen. Nach demselben überlässt der Fiskus den Betrieb dieser Linie bis zum 30./10. 1921 der Ges. Aus den Einnahmeüberschüssen fällt zunächst der Pächterin eine 4 %ige Verzinsung und entsprechende Abschreibungsquote der Anlagekosten zu, hierauf dem Staatsfiskus Bezüge in gleicher Höhe. Unter Aufrechterhaltung des Vorranges der Pächterin sind unge- deckte Beträge aus den Überschüssen der späteren Jahre zu bezahlen. Der dann noch verbleibende Rest wird so verteilt, dass der Fiskus " und die Ges. ¼ erhalten. Die Pacht kann gegenseitig vom 31. Dez. 1905 an vor jedem Jahresabschlusse gekündigt werden. Das Pachtverhältnis erlischt jedoch erst 3 Jahre nach ergangener Kündigung. Grundbesitz der Ges. ult. 1901: Ehemal. Bahnhof Löbtau 12 950 qm (Buchwert M. 218 506), ehemal. Bahnhof in Dresden-Striesen 8440 qm (Buchwert M. 280 393), Bahnhof in Neugruna- Blasewitz 13 190 qm (Buchwert M. 613 778), Bahnhof in Mickten 15 400 qm (Buchwert M. 725 272), Bahnhof u. Bauland in Tolkewitz 90 230 qm (Buchwert M. 1 050 375), Bahnhof u. Bauland in Nausslitz 17 440 qm (Buchwert M. 552 645), Bahnhof in Bühlau 19 644 qm (Buchwert M. 360 747), Bauland in Obergohlis 22 708 qm (Buchwert M. 60 658). Zusammen 200 002 qm im Buchwerte von M. 3 862 376, sowie im Miteigentume befindlichen Feld- grundstücke in Plauen-Dresden ca. 10 000 qm (Buchwert M. 100 000). Geschichtliches: Die Ges. ist am 6. Mai 1879 unter der Firma The Tramways Company of Germany (Limited) mit einem A.-K. von £ 300 000 gegründet worden. Dieselbe über- nahm vom Ingenieur Parrish die von diesem in Dresden und Hannover erworbenen Koncessionen zum Bau verschiedener Strassenbahnlinien. Gleichzeitig trat die Ges. in den Pachtvertrag, den Ing. Parrish mit der Continental-Pferde-Eisenbahn-Actien- Gesellschaft abgeschlossen hatte und übernahm ab 1879 pachtweise den Betrieb der der genannten Ges. gehörigen Linien in Dresden und Hannover. Lt. G.-V.-B. vom 8. April 1892 ist das Hannoversche Unternehmen abgezweigt und aus demselben unter der Firma Strassenbahn Hannover eine selbständige Ges. gebildet worden. 1896 hat die Ges. das Dresdener Besitztum der Continental-Pferde- Eisenbahn-Actien-Gesellschaft zum Preise von M. 1 285 000 käuflich erworben. Auf Beschluss der G.-V. der Tramways Company of Germany (Limited) vom 3. Febr. 1894, wurde die Bildung der A.-G. Dresdner Strassenbahn beschlossen. Da die Dresdner Strassenbahn den gesamten Besitzstand der Tramways Company of Germany (Limited) unverändert übernahm, so ist zu diesem Behufe die Auflösung letzterer Ges. herbei- geführt worden. Gleichzeitig erfolgte der Umtausch von je 5 Aktien der englischen Ges. à £ 10 (M. 200) gegen eine Aktie à M. 1000 der neuen Ges. Das bisherige A.-K. in Höhe von £ 425 820 wurde unter Abrundung auf M. 8 650 000 festgesetzt. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 8 650 000, erhöht am 20. März 1897 um M. 1 350 000, offeriert den alten Aktionären 23. April bis 6. Mai 1897 zu 175 %, div.-ber. ab 1. Jan. 1897, ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 21. Okt. 1898 um M. 2 000 000 (auf M. 12 000 000) in 2000 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1899, übernommen von der Dresdner Bank zu 150 %, angeboten den Aktionären 7.–21. Nov. 1898 zu 153 % (auf 5 alte Aktien 1 neue), einzuzahlen 25 % und das Agio sofort, 50 % am 2. Jan. 1899 und 25 % am 1. April 1899. Amortisation der Aktien durch Verlosung oder Rückkauf gestattet, sobald die G.-V. mit einer Mehrheit von drei Vierteln des in derselben vertretenen A.-K. die Rechte der Genussscheine statutarisch festgesetzt haben wird. Anleihen: I. M. 2 040 000 (£ 100 000) in 4 % Oblig. von 1892. (Selbstschuldnerisch übernommen von der Tramways Company [Lim.]), 2000 Stücke à M. 204 (£ 10), 2000 Stücke à M. 510 (£ 25) und 600 Stücke à M. 1020 (£ 50). Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan 1898 bis 1920 durch Verl. im Jan. auf 1. Juli (kann ab 1898 ev. sofort verstärkt werden). Am 31. Dez. 1901 in Umlauf M. 1 803 972. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1896–1901: 103.25, 102.75, 101.40, 100, 99.50, 101.25 %. Notiert in Dresden. II. M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, vor 1. Okt. 1905 nicht rück- zahlbar; 600 Stücke Lit. A (Nr. 1–600) à M. 3000, 1700 Stücke Lit. B (Nr. 601–2300) à M. 1000, 1000 Stücke Lit. C (Nr. 2301–3300) à M. 500 auf Namen lautend. Zs. 1./4. u. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1902/1903. I. 39