Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 631 folgt: 14½, 14, 13½, 13, 12½, 12, 11½, 11, 10½, 10. Der Übernahmepreis, welchen hiernach die Stadt zu zahlen hat, soll aber niemals weniger betragen als der Buchwert. Dieser soll die ursprünglichen Anlagekosten, einschl. der Kosten der Erweiterungen unter Abzug von 1,05 % (mit Zins auf Zins zu 4 %) für jedes der verflossenen Jahre, welche je nach dem Zeitpunkte der Inbetriebsetzung der ersten Anlage und etwaiger späterer Erweiterungen gesondert zu berechnen sind, nicht überschreiten. Über den Tax- wert entscheidet im Streitfalle ein Schiedsgericht aus drei unbeteiligten Sachverständigen. Die Elektric.-Ges. Felix Singer & Co. A.-G. in Berlin, jetzt in Köln, übernahm ab 1899 den gesamten Betrieb der Bahn und der Licht- und Kraftanlage pachtweise auf fünf Jahre und sollte an die Elektricitätswerke in den ersten drei Jahren 35 %, in den folg. zwei Jahren 40 % der Brutto-Einnahmen abgeben; mind. aber musste diese Abgabe so gross sein, dass nach Abzug aller Spesen u. nach Dotierung aller Fonds eine Minimal- Div. von 4 % zur Ausschüttung gelangen konnte. Nach dem Pachtvertrag hat die Ges. bis zur Schlussrechnung 1908 die event. über M. 64 000 erzielten Nettogewinnüberschüsse mit der Pächterin zu teilen, bis dieselbe für ihre Zuschüsse plus 4 % Verzinsung Deckung erhalten hat. Dieser mit der Elektricitäts-Ges. Felix Singer & Co. A.-G. bestandene Pacht- und Garantievertrag ist durch gegenseitiges Übereinkommen am 31./12. 1899 erloschen und mit allen seinen wesentlichen Rechten und Pflichten von der Berliner Bank in Berlin übernommen worden, jedoch mit der Massnahme, dass der Betrieb seit dem 1. 1. 1900 wieder in die Hände der Elektricitätswerke Liegnitz übergegangen ist. Geleisteter Zuschuss 1899–1901: M. 59 532.82, 83 381.73, 59 109.90. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien (Nr. 1–1600) à M. 1000. (Wegen Div.-Garantie s. oben.) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Liegnitz oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vorweg Dotierung des Ern.-F. nach Beschluss des A.-R. Ausserdem 1.05 % des investierten Kapitals einem besonderen Amort.-R.-F.. der in Jahren, in welchen wider Erwarten Gewinn nicht erzielt wird, aus dem gesetzlichen R.-F. dotiert wird und ausschliesslich zur Sicherung der Rückzahlung des A.-K. dient. Aus dem sich sodann ergebenden Reingewinn 5 % zum R.-F., Abschreib. und etwaige Sonder- rücklagen, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 300 an jedes Mitglied), Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa 406, Kontokorrent 109 883, Wechselgeld 240, Effekten 17 670, Amort.-F.-Anlage 33 527, Grundstück 25 060, Gebäude 176 462, Kraftstation 345 410, Wagen 220 873, Bahnkörper 282 202, Bahnstromzuführung 160 077, Werkstatt 5251, Mobil. u. Utensil. 6537, Kautions-Hypoth. 500 000, Kautionen 36 625, Bekleidungen 258, Kto pro Diverse 945, Versich. 5004, Vorräte 41 307, Lichtnetz 268 500, Sparkasse 1755. Passiva: A.-K. 1 600 000, Stadtgemeinde Liegnitz (Kautions-Hypoth.) 500 000, Betriebs- R.-F. 251, Amort.-F. 35 120, Ern.-F. 9941, alte Div. 1600, Anschluss-Kautionskto 180, Kredit. 56 563, Kto pro Diverse 3563, Straf- u. Unterst.-Kto 106, Beamtenkautionskto 1648, Gewinn 29 023. Sa. M. 2 237 999. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Besoldungen 58 116, Abgaben 10 395, Geschäfts-Unk. 6136, Personalversich. 1440, Unterhaltung: Bahnkörper 386, Kraftstation 35 487, Wagen 6223, Bahn-Stromzuführung 1633, Lichtnetz 276, Immobil. 109, Installation 20 922, Gewinn 29 023 (davon Amort.-F. 15 120, Ern.-F. 6948, Tant. an A.-R. 1500, Betriebs-R.-F. 261. Rein- gewinn 4890, Vortrag auf 1902 303). – Kredit: Vortrag 303, Fahreinnahme 14 451, Licht- u. Kraftabgabe-Einnahme 53 114, Installation 34 966, Zs. 4780, diverse Einnahmen 1075, Kursgewinn 1462. Sa. M. 170 153. Kurs Ende 1898–1901: 96.75, 75.50, 49, 36.50 %. Zugelassen M. 1 600 000, davon aufgelegt am 23./2. 1898 zur Subskription M. 1 000 000 zu 112.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1898–1901: 0, 4, 4, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Georg Scheerer. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Ludwig Berl, Berlin; Stellv. Baumeister Heubach, Wilh. Rother, Berlin; Bankier Carl Selle, Major. a. D. Paul Klopsch, Liegnitz. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: C. H. Kretzschmar, Abraham Schlesinger; Breslau: Marcus Nelken & Sohn; Liegnitz: Selle & Mattheus, Commandite des Schles. Bankvereins. 8 Drahtseilbahn Loschwitz-Weisser Hirsch in Loschwitz bei Dresden. Gegründet: Am 30./6. 1897. Letzte Statutänd. vom 29./3. 1900. Gründer s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb der Drahtseilbahn Loschwitz-Weisser Hirsch; Verkehr für Personen und Güter. Die Drahtseilbahn ist 600 m lang, am 25. OÖkt. 1895 dem Betrieb übergeben und am 1./11. 1895 auf 60 Jahre koncessioniert. Die Übernahme von der Verein. Eisenbahnbau- u. Betriebsgesellschaft in Berlin erfolgte für M. 996 000 in Aktien u. M. 4000 bar. Die Ges. errichtete ein Elektricitätswerk zur Beleuchtung von Loschwitz und Ober-Loschwitz, das 1900 in Betrieb kam. Befördert wurden 1898–1901: 558 239, 503 427, 339 000, 326 275 Personen.