X Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 647 Direktion: Joh. Hubert Müller, Cuno Feldmann. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Bank-Dir. Dr. jur. H. Jordan, Elberfeld; Stellv. Reg.-Rat a. D. Kemman, Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Präs. Dr. Bödiker, Berlin; Baurat Havestadt, Wilmersdorf; Bank-Dir. Arthur Gwinner, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Deutsche Bank. Rheinische Bahn-Gesellschaft in Düsseldorf. Gegründet: 25./3. 1896. Letzte Statutänd. v. 28./12. 1899 u. 11./4. 1900. Konc.-Dauer der Bahn Düsseldorf-Krefeld 75 Jahre, der Lokalstrecken in Düsseldorf 60 Jahre, der Strecke Oberkassel-Neuss 60 Jahre. Durch einen Vertrag mit der Stadt Düsseldorf hat sich die Ges. auf die Dauer von 30 Jahren die Verbindung nach dem Rhein gesichert. Zweck: a) Bau und Erwerb, Pachtung und Verpachtung und Betrieb von Eisenbahnen; b) Erwerb und Ausnutzung von Koncessionen zum Bau und Betrieb von Eisenbahnen; c) Erwerb von Grundstücken, Anlagen und Gegenständen zu diesen Zwecken, sowie Erwerb, Bebauung und Veräusserung von Grundstücken und Anlegung von Strassen; d) Errichtung und Betrieb elektrischer Anlagen, sowie Anschluss der Bahnanlagen und Wasserstrassen; e) Errichtung einer stehenden Brücke bei Düsseldorf. Zunächst wurde diese und die Kleinbahn von Düsseldorf nach Krefeld gebaut; f) Betrieb von Fährboten. Die Brücke wurde am 12. Nov. 1898 und die Bahn am 15. Dez. 1898 eröffnet; Lokal- strecken in Düsseldorf im Nov. 1899: a) Ratinger Thor-Burgplatz-Werft, b) Ratinger Thor-Haroldstrasse; Oberkassel-Neuss 8 km (Eröffnung 20./12. 1901). Diese sämtlichen Linien werden elektrisch betrieben. Ferner Haus Meer-Uerdingen 12 km, Dampfbetrieb (Eröffnung im Juni bezw. August 1901). Bahnlänge insgesamt 42 km. Kraftstation in Oberkassel mit Unterstationen in Brend'amourstrasse und Fischeln; es findet auch Strom- abgabe an Private statt. Neue Linien geplant, so: Uerdingen-Mörs 12 km; ferner ist seitens des Ministeriums die Linie Heideck (Krefeld)-Willich-Viersen mit Abzweigung Fichtenhain-Fischeln als Kleinbahn bewilligt, doch sollen diese Projekte mit Rücksicht auf die ungünstigen Betriebsresultate der Strecke Haus Meer-Uerdingen vorläufig nicht weiter verfolgt werden. Diese Linien sollen Schmalspur erhalten. Die Ges. besass urspr. 352 ha 83 a 35 qm Land mit einem Buchwert von ca. M. 3 600 000; wovon Ende 1901 nach verschiedenen Verkäufen u. Neuerwerbungen noch vorhanden: ca. 296 ha zu einem Buchwert von M. 2 186 630, (hiervon ca. 25 ha Baugelände, ca. 207 ha Industrie- gelände und 63 ha Vorland). Auch 5 Wohnhäuser in Obercassel besitzt die Ges., ebenso den Saalbau Rheinlust (verpachtet), sowie den Industriebahnhof daselbst. Neuerdings baute die Ges. Arb.-Wohnungen (20 Häuser). Von der Errichtung derselben verspricht sich die Ges. eine weitere Förderung der industriellen Besiedelung in Oberkassel und gesteigerte Einnahmen für Brücke und Kleinbahn. Die Ges. besitzt und betreibt die Wasser- u. Gasleitungsanlage in Oberkassel u. Heerdt, auch betreibt sie eine Feldbrand- und Ringofenziegelei; Produktion derselben 1898–1901: 2 995 000, 4 011 775, 3 505 800, 3 687 250 Ringofensteine. Frequenz der Bahn Düsseldorf-Krefeld 1899–1901: 1 081 762, 2 588 033, 3 229 431 Per- sonen. Bruttoeinnahme hierfür: M. 428 984, 517 648, 542 776. Die Ges. besass Ende 1901: 29 Motorwagen, 26 Anhängewagen, 13 Güterwagen etc., 4 Lokomotiven. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien (Nr. 1–9000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, er- höht lt. G.-V.-B. vom 11. April 1900 um M. 3 000 000 (auf M. 9 000 000) in 3000 neuen Aktien à M. 1000, begeben zu 100 % plus 1 % Stempel, einzuzahlen 25 % und Stempel bei der Ausgabe, weitere je 25 % am 1. Jan., 1. April u. 1. Juli 1901. Die neuen Aktien erhielten bis 31. Dez. 1901 entsprechend der Höhe der Einzahlungen und p. r. t. aus dem etwaigen Reingewinn vorab eine Div. bis zu 3 %. Vom 1./1. 1902 ab sind die jungen Aktien mit den alten gleichberechtigt, haben also von da ab kein Vorrecht mehr. Von den jungen Aktien ist die Hälfte von der Dresdner Bank, die andere Hälfte von dem A.-R. und Aktionären zu 100 % plus 1 % Stempel fest übernommen. Die durch die Erhöhung des A.-K. gewonnenen Mittel sollen zur Ausdehnung des Kleinbahnnetzes, zur Erbauung von Arbeiterwohnungen, sowie zur Bestreitung der schon früher eingeleiteten Erweite- rungen des Unternehmens Verwendung finden. Anleihe: M. 6 000 000 zu 3½ % und 1 % Amortisation sind bei der Landesbank der Rhein- brovinz kontrahiert worden. Ende 1901 ungetilgt M. 5 782 773. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn, soweit er disponibel und für die Fortsetzung des Geschäftsbetriebes entbehrlich ist, 5 % zum R.-F., Dotation von Ern.- u. Betriebs-R.-F. für Bahnen und die Rheinbrücke bei Düsseldorf separat, vom Übrigen 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (jedoch mindestens M. 10 000, die, falls sie nicht aus dem Gewinn gedeckt werden können, als Geschäftsunkosten zu buchen sind); sodann ver- tragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. (Siehe auch Kapital.) Von dem aus dem Immobiliargeschäft sich ergebenden jährl. Reingewinn kann der A.-R. bis zu 25 % einem besonderen Tilg.-F. überweisen.