―― 656 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa 354, Bahnkörper 20 366, Pferde 3224, Wagen 5733, Inventar u. Vorräte 1757, Kautionen 1500, Debit. 438, Hypoth. 36 000, Guth. beim Kredit- verein 15 928, Haftpflichtversich. 116. – Passiva: A.-K. 75 000, Fahrmarkenerlöskto 680, R.-F. 2578, Gewinn 7157. Sa. M. 85 417. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 9274, Fourage 5070, Beschlag 505, Beleuchtung u. Schmieröl 193, Salz 79, Abschreib. 2515, Gewinn 7157 (davon R.-F. 352, Div. 6750, Vor- trag 55). —– Kredit: Vortrag 110, Betriebseinnahme 22 775, Zs. 1909. Sa. M. 24 795. Dividenden 1893–1901: 7, 4½, 7½, 9, 7½, 9, 10, 10, 9 % Goup.-Verj. 4 J. n. F. Vorstand: W. Rieck, O. Lange (Betriebsleiter). Aufsichtsrat: Vors. Stadtrat Hoevel. Zahlstelle: Stendal: S. Adler. Stettiner Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft in Stettin. Gegründet: Am 25. März 1879; handelsger. eingetragen am 2. April 1879. Letzte Statuten- änderung vom 21. Dez. 1899. Die Ges. erwarb diejenigen Rechte zur Erbauung und zum Betriebe von Strasseneisenbahnen in Stettin, welche dem Ing. Johs. Büsing zu Westend- Charlottenburg durch die zwischen ihm und dem Magistrate der Stadt Stettin am 22. Mai 1878 und dem Kreisausschusse des Kreises Randow am I1I. Okt. 1878 abgeschlossenen Verträge, bezw. durch die ihm hierdurch, sowie durch Koncession der Königl. Polizei- direktion zu Stettin vom 21. Okt. 1872 verliehene Erlaubnis zur Anlegung und zum Betrieb einer Strasseneisenbahn in Stettin und Umgegend eingeräumt worden sind. Koncessionsdauer seitens der königl. Regierung bis 2. April 1946, seitens der Stadt Stettin und des Kreises Randow bis 31. Dez. 1936, in welchem Jahre dann die Stadt resp. der Kreis die Bahn nach Taxe übernehmen kann. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen in Stettin und Umgebung, resp. Erwerb und Ausnutzung bezügl. Koncessionen. Die Kosten der in 1895 geplanten bezw. begonnenen Erweiterung des Bahnnetzes und Umänderung in elektrischen Betrieb mit oberirdischer Stromzuführung wurden teils durch die unter Kapital angeführte Vorz.-Aktien-Em., teils durch Ausgabe 4 % Oblig. (s. Anleihe) gedeckt. Nach Erbauung der neuen Strecken besitzt die Ges. folg. Linien in der Geleiselänge von ca. 44 km, in der Betriebslänge von ca. 30 km, in der Bahnlänge von ca. 25 km in 1,435 m Spurweite: 1) Molkerei Eckerberg-Breitestrasse; 2) Thiergarten-Nemitzer Friedhof; 3) Bellevue-Frauendorf; 4) Ringbahn; 5) Bahnhof-Langestrasse; 6) Bahnhof-Kochstrasse. Erweiterungsbauten sind geplant. Die Stadt Stettin hat sich durch Vertrag vom 23. Okt. 1885 bezw. 2./4. Jan. 1896 eine Beteiligung am Gewinn ab 1. Jan. 1895 ausbedungen. Dieser Gewinnanteil beträgt 3 % der verfügbaren Div.-Summe, solange die Div. 5 % des A.-K. nicht übersteigt, bei 5.–6 % Div. beträgt die betr. Abgabe 4 % und steigt progressiv mit jedem Prozent Div.- Gewinn um 1 % bis zum Höchstbetrag von 10 %. Wenn die Stettiner Strassen-Eisenbahn-Ges. nach Ausbau der in dem zuletzt erwähnten Vertrage vorgesehenen Linien ihr Betriebskapital durch Erhöhung des A.-K., Aufnahme von Anleihen etc. vermehrt, so soll eine neue Vereinbarung betreffs der zu zahlenden Rente stattfinden, und wird, bis eine solche zustande gekommen ist, der Berechnung das bis- herige Betriebskapital zugrunde gelegt. Sollte bis zum 31. Dez. 1936 eine Verlängerung des Vertrages vom 2./4. Jan. 1896 nicht stattgefunden haben, so steht es dem Magistrat frei, entweder die sämtlichen auf Grund dieses Vertrages umgewandelten bezw. neu ein- gerichteten Strassenbahnen mit oder ohne Kraftstation, Depots, Material und Inventar nach Taxe käuflich zu übernehmen, oder die Stettiner Strassen-Eisenbahn- Ges. an- zuhalten, dass sie die benutzten Strassen und Plätze unter Entfernung der Strassenbahn- anlagen auf ihre Kosten binnen 9 Monaten wieder in vollkommen guten Zustand her- stelle. Die Taxen sind im Mangel einer gütlichen Einigung schiedsrichterlich fest- zustellen. Einen der Schiedsrichter ernennt der Magistrat, den anderen der Unter- nehmer. Einigen sich diese nicht, so erfolgt die Entscheidung durch einen, von dem obersten Staatsverwaltungsbeamten der Provinz Pommern zu ernennenden Obmann. Statistik: 1898 1899 1900 1901 Beförderte Personen 7 617 713 8 384 464 9 334 600 9679 207 ausschliessl. Einnahmen M. 793 803 873 610 974 509 1 009 612 / Zeitkarten. Wagenpark Ende 1901: 92 Motorwagen, 52 Anhängewagen. Kapital: M. 3 000 000 in 2300 St.-Aktien (Nr. 1–2300) à M. 500 u. 650 St.-Aktien (Nr. 2301–2350, 3551–4150) à M. 1000, sowie in 1200 Vorz.-Aktien (Nr. 2351–3550) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000, erhöht 1881 um M. 100 000, 1886 um M. 50 000, ferner lt. G.-V.-B. vom 10. April 1895 und 28. April 1896 um M. 1 200 000 in 1200 Vorz.-Aktien à M. 1000 (angeboten den Aktionären M. 600 000 zu 107.50 %). Diese Vorz.-Aktien nahmen am Gewinn ab I. Jan. 1898 teil und bezogen bis dahin 4 % Bau-Zs. Sie berechtigen zu 5 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlung früherer Ausfälle und V orbefriedigung im Falle der Liquidation. Die G.-V. vom 30. März 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 600 000 in 600 St.-Aktien à M. 1000 (div.-ber. für 1899 zur Hälfte), angeboten den Aktionären im