Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 659 Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Besoldungen etc. 33 805, Bureaukosten 6462, Steuern 49 667, Abgaben an Stadt 38 182, do. königl. Hof-Kammer 1909, Reparat. an Gebäuden u. Bahn- unterhaltung 27 462, Inventarunterhaltung 5627, Wagenunterhaltung 4905, Pferdedienst 3976, Betriebsdienst: Kosten der Aufsicht, Fahrpläne 4715, Löhne 378 561, Stromverbrauch 248 946, Uniformen 3308, Arb.-Wohlfahrt 24 206, Materialverbrauch aller Art 29 250, Be- triebsüberschuss 706 458. – Kredit: Vortrag 20 426, Fahrtaxeneinnahmen 1 527 309, Mieten etc. 19 710. Sa. M. 1 547 020. Gewinn-Verwendung: Abschreib. 56 920, Ern.-F. 81 565, R.-F. 27 331, vertragsm. Tant. 14 430, besond. R.-F. 32 067, Pens.-Kasse 15 000, Div. 474 244, Vortrag 3975. Kurs: St.-Aktien 1886–1901: 54, 54, 85, 85, 88, 85, 95, 103.50, 135, 185, 177, 210, 190, 188, 200, 240 %; Prior.-Aktien 1890–1901: 105, 110, 110, 110, –, –, –, 209, 190, –, 200, – %. Notiert in Stuttgart. Dividenden: Prior.-Aktien 1889–1901: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 8½, 9, 9½, 11, 12, 13 %; St.-Aktien 1891–1901: 3½, 4½, 4½, 5, 5, 7½, 8½, 8½, 10, 11, 12 %. Coup.-Verj.: 30 J. n. F. Direktion: Ing. Ernst Lipken. Aufsichtsrat: (7–12) Vors. Geh. Komm.-Rat Alex. von Pflaum, Carl Körner, Heinr. Mayer, Komm.-Rat Dr. jur. Georg Doertenbach, Justizrat Dr. Kiel- meyer, Stuttgart; Herrm. Bachstein, Berlin; Geh. Komm.-Rat Hedderich, Darmstadt. Zahlstellen: Stuttgart: Eigene Kasse, Doertenbach & Cie., Württ. Bankanstalt. Aktiengesellschaft Süddeutsche elektrische Lokalbahnen in München, Briennerstrasse 53 u. Finkenstrasse 7. (In Liquid.) Gegründet: 23./11. 1898 in Dresden, verlegt nach München lt. G.-V.-B. v. 28./12. 1898. Letzte Statutänd. v. 10./5. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Ges. ist eine Gründung der A.-G. Elektricitäts-Werke vorm. O. L. Kummer & Co. in Dresden, die auch den grössten Teil des A.-K. besass. Genannte Ges. hatte ein Kapital von ca. M. 7 500 000 in dem Unternehmen investiert, welche Summe zum weitaus grössten Teile als verloren zu betrachten ist. Die Bahn Murnau-Oberammergau hatte im Jahre 1900 einen Betriebsüberschuss erbracht, aber sonst in keiner Weise den Er- wartungen entsprochen, weil sich die Baukosten ausserordentlich teuer stellten und nach Beendigung der Festspiele der Verkehr so gering war, dass bei weitem nicht die Betriebskosten gedeckt wurden. Die G.-V. v. 3./8. 1901 beschloss deshalb die Liquidation der Ges. Die beiden Bahnen gingen ab 1./10. 1901 in die Verwaltung der Bayer. Staats- bahnen über; der Bayer. Eisenbahnfiskus dürfte die Linien auch erwerben, doch ist kaum anzunehmen, dass dafür mehr als 70 % der wirklichen Baukosten erzielt werden. Zweck: Bau, Betrieb, Erwerbung und Veräusserung von Lokalbahnen aller Art sowie von Koncessionen für solche. Die Ges. erwarb von der Elektr.-Ges. vorm. O. L. Kummer & Co. die normalspurige elektrische Bahn Bad-Aibling-Feilnbach für Personen- und Güter- verkehr, Bahnlänge 12,2 km, Geleislänge 15 km. Betriebseröffnung am 29. Mai 1897; oberirdische Stromzuführung. Die Centrale bei Aibling wird mit Wasserkraft betrieben. Die Ges. hat ferner von der Elektr.-Ges. Kummer die normalspurige elektr. Bahn Murnau-Oberammergau übernommen. Bahnlänge 23,8 km, Betriebseröffnung am 5./4. 1900. Diese Bahn soll event. über Hohenschwangau nach Füssen (20 km) weitergeführt werden. Lichtwerke in Murnau und Kohlgrub. Beide Bahnen schliessen sich direkt an die Königl. Bayerische Staatsbahn in Aibling bezw. Murnau an, sodass von dieser die Güter- wagen ohne Umladung direkt auf die elektr. Bahn überführt und weiter befördert werden. Die Staatsbahnverwaltung führt den Betrieb nur mit Lokomotiven, nicht elektrisch. Beide Linien sind ab 1895 bezw. ab 1897 auf 99 Jahre koncessioniert, doch ist Bayern jederzeit zur Erwerbung befugt, wobei das Anlagekapital als Minimum des Kaufpreises gerechnet würde, ebenso zur Betriebsübernahme gegen 4½ % Rente als Minimum. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien, Serie A u. B (Nr. 1–3000) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Okt.-Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. (Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Überschuss 4 % Div., vom Rest 10 % ver- tragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 6 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Bahnanlage Aibling-Feilnbach: a) Bahnkörper u. Bau- lichkeiten 658 318, b) elektr. u. Wasserkraftanlage 377 867, c) Betriebsmittel etc. 492 880; Bahnanlage Murnau-Oberammergau: a) Bahnkörper u. Baulichkeiten 3 552 498, b) elektr. u. Wasserkraftanlage 1 478 560, c) Betriebsmittel etc. 834 068, d) Lichtwerk Murnau 162 326, e) do. Kohlgrub 47 112, Kautionskto 2763, Debitoren 5581. Passiva: A.-K. 3 000 000, Kreditoren 4 469 790, R.-F. 1363, Ern.-F. 9209, Amort.-F. „5109, Gewinn 126 503. Sa. M. 7 611 976. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 2813, Kursverlust 404, Ern.-F. 17 500, Amort.-F. 3150, Reingewinn 126 503 (davon R.-F. 6308, Div. 120 000, Vortrag 195). – Kredit: Vortrag 330, Bahnpacht für Bahn Aibling-Feilnbach 75 000, do. für Bahn Murnau-Oberammergau 28 500, Zs. 46 541. Sa. M. 150 371. Dividenden: 1898/99: 4 % auf M. 750 000; 1899/1900: 4 % auf M. 3 000 000. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) 42*