Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 679 griffenen neuen Werftanlage erfolgen wird. – Auf der Insel Borkum hat der Lloyd 1901 2 Stationen für drahtlose Telegraphie eingerichtet und mehrere Schiffe mit der gleichen Einrichtung versehen. Neben den 1901 erweiterten Bremerhayener Werkstätten der Ges. ist eine Anstalt für Vornahme von Schleppversuchen an Schiffsmodellen erbaut. 1901 wurde zur Errichtung von Lagerhäusern und eines Wohnhauses Grundbesitz in Manila erworben. Ferner hat der Lloyd Schritte gethan, um sich für seinen immer grösser werdenden Kohlenbedarf durch Erwerbung eigener Grubenfelder mit der Firma Krupp in Essen unabhängig von fremden Lieferanten zu machen. Die Flotte des Nordd. Lloyd wird nach Fertigstellung der im Bau befindl. Fahrzeuge aus 123 Ocean- bezw. Küstendampfern mit 543 822 Reg.-Tons Brutto-Raumgehalt und 426 410 indic. HP., 190 Flussdampfern, See- und Flussschleppern, Leichtern und Kohlen- prähmen mit 37 467 Reg.-Tons Brutto-Raumgehalt u. 9685 indic. HP. u. 2 Schulschiffen mit 5781 Reg.-Tons Brutto-Raumgehalt bestehen. Ende 1901 standen zu Buche 107 See- dampfer mit M. 143 952 000, 28 Flussdampfer, 108 Leichterfahrzeuge etc. mit M. 4 639 000. Am 30./6. 1900 wurde der Pier der Ges. in Hoboken durch Brand vollständig zerstört, wobei auch die Dampfer Bremen, Main u. Saale arg beschädigt wurden; der letztere wurde verkauft, die beiden anderen wurden wieder hergestellt. Der Verlust der Saale ist aus der Versicherung gedeckt, während auf die Dampfer Bremen und Main eine ausserordentl. Abschreib. von M. 4 200 000 vorgenommen wurde. Der Pier selbst erscheint in der Bilanz am 31./12. 1901 mit M. 3 200 000 zu Buche gegen M. 4 060 000 im Jahre 1899; Gesamtschaden durch die Katastrophe also ca. M. 5 000 000. Das Pierterrain ist inzwischen durch Ankäufe arrondiert und einer selbständigen Dock-Ges. in Hoboken zur Verwalt. übertragen. Die Shares dieser neuen North German Lloyd Dock Co. befinden sich im Besitz des Lloyd, der sich damit dauernde Nutzung der Anlagen gesichert hat. Namen der Seedampfer: Kronprinz Wilhelm, Kaiser Wilhelm der Grosse, Kaiserin Maria Theresia, Hohenzollern, Grosser Kurfürst, Lahn, Aller, Trave, König Albert, Prinzess Irene, Prinz Heinrich, 'Prinz Regent Luitpold, Preussen, Bayern, Sachsen, Friedrich der Grosse, Königin Luise, Barbarossa, Bremen, Stettin, Rhein, Main, Neckar, Cassel, Breslau, Chemnitz, Brandenburg, Frankfurt, Hannover, Köln, *Wittekind, Willehad, Darmstadt, Gera, Oldenburg, Weimar, Stuttgart, Karlsruhe, Dresden, Helgo- land, Norderney, Borkum, Pfalz. Mark, Bonn, Halle, Crefeld, Aachen, Roland, Coblenz, Mainz, Trier, Stolberg, Nixe, Najade, Glückauf, Seeadler, Freiburg, Marburg, Strass- burg, Würzburg, Königsberg, Nürnberg, Wittenberg, Heidelberg, Bamberg; im Bau: 8 Dampfer (darunter 7 Doppelschraubendampfer); zus. 74 Seedampfer. (Die mit *be- zeichneten sind Doppelschraubendampfer.) In der indo-chinesischen Küstenfahrt waren Anfang 1901 an 46 Dampfer mit 64 717 Brutto-Reg.-Tons beschäftigt. Kapital: M. 100 000 000 in 100 000 Nam.-Aktien (Nr. 1–100 000) à M. 1000. Anl Urspr. A.-K. in 28 643 Aktien zu 100 früheren Bremer Goldthalern (= M. 332.15): 1860: 10 665 Stück zu 28–30 % zurückgekauft; blieben 17 978 Aktien; dazu 1866 weitere 2022 Aktien begeben zu ca. 130 % und Dez. 1867: 5000, sowie Dez. 1868 noch 5000 Stück zu pari; macht 30 000 Aktien; dazu 1869: 10 000 Stück und 1873: 20 000 Stück Lit. A zu pari angeboten, von denen jedoch nur 19 659 genommen, die übrigen erst 1880 be- geben wurden; macht 60 000 Stück. Unterm 8. Aug. 1885 wurden dann die Aktionäre aufgefordert, 10 000 neue Aktien, je zu M. 1000 mit Div.-Recht für 1886 ff. zu beziehen, sodass sie gegen zwei alte Aktien zu 100 Thlr. Gold und Zuzahlung von M. 342.70 eine neue Aktie über M. 1000 erhielten. Sodann wurde gegen je drei alte Aktien nebst M. 10.50 bar eine neue Aktie zu M. 1000 ausgehändigt. Weiter erhöht lt. G.-V.-B. vom 13. April 1889 um M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000, begeben zu 148 %, angeboten den Aktionären zu 150 %; ferner Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 25. April 1898 um M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1898, hiervon angeboten M. 10 000 000 den Aktionären 16.–27./6. 1898 zu 106 % und lt. G.-V.-B. vom 29./5. 1899 um M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1899; hiervon M. 10 000 000 den Aktionären 60: 1 v. 3.–21./7. 1899 angeboten zu 110 %. Lt. G.-V.-B. v. 27./3. 1901 u. 19./4. 1902 er- höht zur Verstärkung der Betriebsmittel bezw. zur Erbauung weiterer Dampfer um M. 20 000 000 (auf M. 100 000 000) in 20 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1902, angeboten den Aktionären 5.–21./5. 1902 Zzu 104.50 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1902 bis zum Zahltage; auf 4 alte Aktien entfiel 1 neue. eihen: Für dieselben haftet der Lloyd mit seinem ganzen Vermögen, sie sind sämtlich gleichberechtigt, jedoch nicht hypothekarisch eingetragen und haben im Falle der Liquid. kein Vorrecht vor den anderen Schuldnern. Es sind ausgegeben: M. 15 000 000 in 4 % Anleihe von 1883; 75 Serien à M. 200 000 (in Umlauf Ende 1901 M. 8 648 100), Stücke à M. 200, 300, 500, 1000 u. 3000. Zs. 1./4. u. 1./10. Verl. im April auf 1. Okt. Tilg. ab 1886 mit mindestens jährl. 2 Serien. Zahlst.: Bremen: Gesellschafts- kasse; Berlin: Deutsche Bank, S. Bleichröder; Dresden: Günther & Rudolph; Elberfeld, Düsseldorf, Aachen, M.-Gladbach: Berg. Märk. Bank. Kurs Ende 1890–1901: In Berlin: 100.75, 99.75, 99.50, 100.10, 100.60, –. 101.25, 101.12½, 101, –, 99, 99.40 %. — In Bremen: 1013ã, 99 , 99.50, 100, 105, –, 101.25, 101, 100 , 99, 99, 99 %. – Auch notiert in Hamburg.