――― ― = ―――――――――R――――n ―――――― ――――― 684 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhledereien etc. Reparaturwerkstatt u. Mobil. 16 400, Debit. 144 683, Effekten 10 000, Kassa 2334, Betriebs. material. 25 687, vorausbez. Assekuranz 29 002. – Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. 16 581, Spec.-R.-F. 5680, Kredit. 205 064. Sa. M. 2 727 325. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 104 214, Unk. 63 248. – Kredit: Vortrag a. 1900 5064, Gesamterträgnis 142 578, Spec.-R.-F. zur Deckung des Verlustsaldos 19 820. Sa. M. 167 462. Kurs Ende 1898–1901: 95, 105, 100.50, 97 %. Notiert in Bremen. Dividenden 1891–1901: 3¼, 0, 3½, 3, 5, 3, 7, 7, 6, 4, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Otto Vahland. Prokurist: Conr. Heinr. Kruse. Aufsichtsrat: (4–8) Vors. F. E. Schütte, Stellv. A. Bunnemann. Zahlstelle: Bremen: E. C. Weyhausen. Rhederei vereinigter Schiffer A.-G. in Konkurs zu Breslau mit Zweigniederlassungen in Hamburg, Berlin, Stettin, Cosel-Oderhafen und Guben. Gegründet: 8./12. 1888. In Konkurs seit 14./10. 1901. Zweck; Betrieb der Personen- u. Frachtschiffahrt auf der Oder und deren Nebengewässern. Über die Entwickelung u. das Besitztum der Ges. s. Jahrg. 1901/1902. In den ersten Tagen des Sept. 1901 wurde dem A.-R. der Ges. bekannt, dass von Seiten der beiden Dir. Schostag und Breslauer seit Jahren Unterschleife von kolossaler Höhe begangen waren. Schostag verübte Fälschungen in der Weise, dass er Konosse- mente auf Namen der Ges. ohne Unterlage von Waren ausstellte, nachdem er sich von dem zweiten Dir. Breslauer, welcher häufig auf Reisen war, die Dokumente zuvor hatte in Blanko unterschreiben lassen. Die betreffenden Konossemente wurden dann bei einer ganzen Reihe von Bankhäusern lombardiert; als geschädigte Firmen sind zu nennen der A. Schaaffh. Bankverein, die Bankfirma Hamburger & Co. in Kattowitz, die Hamb. Zweigniederlassung der Magdeburger Privatbank, Ernst Kunnitzky in Breslau, die Hamb. Finanzdeputation, die Hamb. Filiale der Dresdner Bank, die Firma F. A. Neu- bauer in Magdeburg, die Nordd. Bank in Hamburg, der Hallesche Bankverein, die Berliner Handels-Ges., die Böhm. Unionbank in Prag, die Bankfirma Marcus Nelken & Sohn und Abraham Schlesinger in Berlin, sowie Perls & Co. in Breslau. Die durch die gefälschten Konossemente erschwindelten Beträge sind auf rund M. 4 800 000 zu schätzen. Andere Unterschlagungen wurden in der Weise begangen, dass die Dir. betrügerischer Weise Forderungen der Rhederei für sich selbst einzogen. Schostag, der sich verloren sah, vergiftete sich am 13./9. 1901; Breslauer wurde verhaftet; er räumte seine Mitschuld an den Betrügereien, die er zuerst hartnäckig geleugnet, schliesslich ein. Die Verhandlung gegen ihn (Anklage wegen schwerer Urkundenfälschung, Betrug, Vergehen gegen das Aktiengesetz und einfachen Bankrott) steht zum Sommer 1902 zu erwarten. Die er- schwindelten Beträge waren von den Betrügern verspekuliert, hauptsächlich wohl in 0 fehlgeschlagenen Terraingeschäften; Börsenspekulationen vermochten die verlorenen Summen nicht wieder einzubringen. Über das Vermögen Schostags wie Breslauer wurde der Konkurs verhängt. Die Lage der Rhederei wurde nach Bekanntgabe des obigen eine sehr prekäre. Der A.-R. versuchte zunächst eine Sanierung in der Weise, dass er einen baren Zu- schuss von M. 500 000 anbot und von den Gläubigern Verzichtleistung auf die Hälfte ihres Guthabens verlangte, für die andere Hälfte sollten sie für 50 % Vorz.-Aktien in Zahlung nehmen. Die Aktien sollten 3:1 zus. gelegt werden. Indes schlugen alle Vergleichsverhandlungen fehl und am 14./10. 1901 wurde über das Vermögen der Rhederei der Konkurs eröffnet. Der Konkursverwalter Ferd. Landsberger in Breslau wurde, nachdem er freiwillig zurückgetreten, durch den Kaufm. D. Mugdan in Breslau Nicolai-Stadtgraben 14 ersetzt. Die in der ersten Gläubigerversammlung am 28./10. 1901 angemeldeten Forderungen belaufen sich zus. auf ca. M. 13 000 000, demgegenüber die Aktiven einen Wert von rund M. 1 890 000 ausmachen. Prüfungstermine der angemeldeten Forderungen 12./2. u. 19./3. 1902. Es steht die Durchführung eines Vergleichs u. völlige Neuorganisation des Unternehmens zu erwarten (s. Nachtrag). – Auf 11./2. 1902 berief der A.-R. die Aktionäre der Rhederei zu einer G.-V., in der Bericht über den Stand der Ges. erstattet u. eine 5gliederige Revisionskommission gewählt wurde. Letztere hat auch die etwaige Regresspflicht des A.-R. geprüft, ist aber zu einem negativen Resultat gekommen. Der Betrieb wird inzwischen voll aufrecht erhalten. Zu Prokuristen wurden Carl Meufing und Rob. Ehrlich ernannt. Der Kurs der Aktien (Ende 1901: 14 %) ver- steht sich seit 21./10. 1901 franko Zs. einschl. Div.-Schein für 1901. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien (Nr. 1–2750) à M. 1000. Urspr. M. 72 000, erhöht 1889–91 um successive M. 78 000 und dreimal M. 50 000 auf M. 300 000, weiter erhöht 1892 um M. 60 000 und 1894 um M. 240 000 auf M. 600 000. Die G.-V. vom 26. Juni 1805 beschloss zur teilweisen Beschaffung der Mittel zum Ankauf der Firma „Dampfschiffs- Rhederei Krause & Nagel' in Breslau (s. oben) Erhöhung um M. 400 000, die G.-V. Vom S. März 1897 um M. 500 000, angeboten den Aktionären vom 24.–30. März 1897 zu 118 % die G.-V. v. 14. März 1899 um weitere M. 500 000, div.-ber. ab 1. Jan. 1899, angeboten