Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 773 industrie-Ges. (Div. 1898/99–1900/1901: 4, 6, 5 %.) Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasste Ende 1901: 130 ha 82 a 1 qm. Kapital: M. 12 500 000 in 12 500 Aktien (Nr. 1–12 500) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, sodann 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Abschreib. 1899–1901: M. 1 090 000. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundbesitz 540 311, Werksanlagen samt Einricht., Erz- berganteil u. Wohngebäude 5 589 555, Utensil. 209 477, Material. 1 233 938, halbf. u. fert. Prod. 3 449 208, Bankguth. 318 034, Debit. 2 427925, Wechsel 127 390, Eff. 866 956, Kassa 105 934. Passiva: A.-K. 12 500 000, R.-F. 141 935, Spec.-R.-F. 100 000, Kredit. 975 237, Gewinn 1151 556. Sa. M. 14 868 728. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. an Werksanlagen samt Einricht. u. Utensil., Erz- berganteil u. Wohngebäuden 380 000, Ausfälle 18 285, Steuern u. Abgaben f. Arb.-Versich.- Zwecke 278 244, Gewinn 1 151 556 (davon R.-F. 57 578, Spec.-R.-F. 50 000, Div. 1 000 000, Tant. an A.-R. 25 899, Vortrag 18 078). – Kredit: Vortrag a. 1900 25 991, Warengewinn 1 685 853, Zs. 116 240. Sa. M. 1 828 084. bividenden 1899–1901: 10, 10, 8 %. Div.-Zahlung spät. am 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Norstand: Eugen Friedländer, Wien; Stellv. Bergrat Fridolin Reiser, Kapfenberg. Prokuristen: Rechtskonsulent Dr. Adolf Böhm, Kaufm. Aug. Kreitner, Kaufm. Jos. Herm. Proft, Kaufm. Jos. Schetz, Wien; Kaufm. Louis Moldenhauer, Kaufm. Max Kosegarten, Berlin. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Friedrich Böhler, Wien; Stellv. Komm.-Rat I. Loewe, Geh. Baurat Alfred Lent, Bankier Ludwig Born, Geh. Ober-Finanzrat Bank-Dir. W. Müller, Berlin; Baron E. von Herring- Frankensdorf, Fabrikbes. Max von Bernd, Fabrikbes. Hugo von Noot, Wien; Fabrikbes. Carl Thonet, Bistritz.* Eisenhüttenwerk Thale Actien-Gesellschaft in Berlin mit Zweigniederlassung und Werken in Thale. Gegründet: 24./2. 1872. Letzte Statutänd. v. 23./11. 1899. Die G.-V. v. 23./11. 1899 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin. Zweck: Gewinnung und Herstellung von Eisen und Stahl, sowie die Weiterverarbeitung der hergestellten Rohprodukte in Hütten und anderen Etablissements, welche die Ges. zu errichten oder zu erwerben für gut befinden wird. Übernahme der Eisenhütte Thale von Emil Soltmann in Berlin inkl. der Bestände und Forderungen für M. 975 000. Das Werk umfasst nach seiner Erweiterung ein Puddel- und ein Blechwalzwerk, eine Giesserei, eine Maschinenfabrik, ein Stabeisenwalzwerk und eine 1889 umgebaute und erweiterte Fabrik von emaillierten Blech- und Gusseisengeschirren. 1896 wurden das Hammerwerk, die Achsenfabrik und der allg. Maschinenbau aufgegeben, dagegen die Fabrikation emaillierter Sanitäts-Utensilien, Kanalisationsartikel und emaillierter guss- eiserner Gefässe und Apparate für die chemische Industrie aufgenommen und 1897 ein neues Blechwalzwerk in Betrieb gesetzt. Der Betrieb des Puddel-u. Stabeisenwalzwerkes ist eingestellt und dafür eine Martin- anlage und ein Platinenwalzwerk errichtet, welche die Herstellung des Halbfabrikates für die Weiterverarbeitung in der durch die Eigenart des Betriebes bedingten hochklassigen Qualität bezwecken. Diese Neuanlagen sind im Juni 1900 in Betrieb gekommen. Die über den eigenen Bedarf hinaus hergestellten Mengen Stanzblech finden an anderen Werken Absatz. Die Ausgaben für Ergänzung der Anlagen 1901 betrugen M. 172 642. Die Ges. gehört der Verkaufsvereinigung deutscher Blech- u. Emaillierwerke mit Centralstelle in Berlin an. Umsatz 1888/89–1898/99: M. 3 788 309, 4 783 638, 4 570 797, 4727 082, 4 253 412, 4422 270, 4 410 489, 5 490 913, 7345 648, 7319 022, 8995032; 1899/1900 (17 Mon.): M. 10 518 368; 1901: M. 8 265 050. Arbeiterzahl 1897/98–1898/99: ca. 3250, 3560; 1899/1900: 3194; 1901: 2950–3355. An Löhnen u. Gehältern wurden 1901 M. 2 846 712 gezahlt. –— Wenn trotz des gegen die gleiche Zeit des Vorjahres erhöhten Umsatzes ein Gewinn für 1901 nicht zu verzeichnen ist, so liegt das hauptsächlich an den gegenüber hohen Gestellungs- preisen niedrigen Verkaufswerten. Die Anlagen der Ges. sind voll im Betrieb. Der Betriebs-F. der Ges. betrug am 31./12. 1901 M. 2 692 458. Kapital: M. 6 288 000, und zwar a) M. 1 000 800 in 834 Stück (Nr. 1–834) 5 % Vorz.-Aktien à M. 1200, b) M. 1 200 000 in 2000 Prior.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 600, c) M. 4 087 200 in 3406 Prior.-Aktien (Nr. 2001–5406) à M. 1200. Die Prior.-Aktien zu b) und c) gewähren nach Fortfall der früher bestandenen St.-Aktien besondere Vorrechte nicht mehr. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 in 2500 Aktien à M. 600 (= Thlr. 200), erhöht 1873 um M. 596 400 in 994 Aktien. Reduziert vom 4./1. 1878 an von M. 600 auf M. 500 und vom 5. 1. 1882 an auf M. 300. Erhöht 1881 um M. 1 200 000 in 2000 Prior.-Aktien à M. 600. Für je 2 St.-Aktien und eine bare von M. 200 auf 500 steigende Zuzahlung Cus. M. 325 525) kam eine Prior.-Aktie zu M. 600. Restliche 437 Prior.-Aktien mit Aufgeld verkauft. 1887 fand Rückkauf von 336 St.-Aktien zu M. 100 das Stück statt. Lt. G.-V.-B.