Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 783 und Wegebaumaterial wurde 1900 eine Portland-Cementfabrik mit einer Produktion von jährl. 100 000 Fass in l0stündiger Schicht errichtet. Ferner wurde zu dem angegebenen Zwecke eine Steinfabrik mit 33 000 Stück Steinen in Ziegelsteinformat pro Schicht Pro- duktion im Juni 1899 erbaut. Über die Kapitalserhöhung von 1899 zur Ausführung dieser Bauten, sowie zur Erweiterung der Hochofenanlage in Duisburg, Bau von 36 Arbeiter- wohnungen etc. s. unten. 1900 wurde eine weitere elektr. Centrale für Licht u. Kraft mit 375 HP. errichtet, wodurch hauptsächlich auch die Steinfabrik elektrischen Antrieb erhalten hat. Fertiggestellt ist zur Ersparung von Hochofengasen eine Pumpanlage, die die Kondensation der Betriebsmaschine der Cementfabrik und eine Gaskraftmaschine von 500 HP. mit Wasser versieht. In den Jahren 1896–1901 wurden auf den Gruben gefördert 14 970, 13 253, 19 152, 20 285, 12 915, 6341 t phosphorhaltige Erze, 6205, 11 061, 6283, 6048, 10 094, 6667 t mangan- haltige Erze, 1900–1901 ausserdem 1556, 1864 t Roteisenstein; die Hochöfen erzeugten 1896–1901: 96 681, 101 353, 92 230, 107 752, 99 107, 83 006 t Eisen, die Gusswarenproduktion betrug 9869, 12 912, 18 961, 23 408, 24 886, 14 835 t. Die Gesamtarbeiterzahl betrug im Durchschnitt 1900–1901: 881, 744 Mann, für welche 1901 M. 928 230 an Löhnen ver- ausgabt wurde. – Die Ges. hatte unter der niedergehenden Konjunktur 1901 schwer zu leiden. Um einen beschränkten Betrieb in den 3 Hochöfen zu ermöglichen, mussten Roheisenlieferungen für das Ausland zu verlustbringenden Preisen übernommen werden. Trotzdem häuften sich die Vorräte und es waren am Ende des Jahres erhebliche Ab- schreib. darauf erforderlich. Ebenso ungünstig verlief der Betrieb in der Giesserei und der Cementfabrik. Kapital: M. 5 400 000 in 3600 Inh.-Aktien (Nr. 1–3600) à Thlr. 500, bezw. M. 1500. Urspr. Kapital M 3 000 000, erhöht 1872 auf M. 4 500 000. 1867 erhielt die Ges. von einem Grossaktionär M. 78 000 in Aktien u. weitere M. 3000 gegen eine Buchforderung übergeben; diese M. 81 000 behielt die Ges. bis Ende 1895 im Portefeuille und gab sie 1896 bei Einführung der Aktien an der Berliner Börse zur Emission. Die G.-V. v. 9. Mai 1899 beschloss Erhöhung um M. 900 000 (auf M. 5 400 000) in 600 neuen, ab 1. Jan. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1500, angeboten 400 Stück den Aktionären vom 26. Mai bis 9. Juni 1899 zu 125 % nebst 4 % Zs. ab 1. Jan. 1899; auf 15 alte Aktien entfiel 1 neue; restliche 200 Aktien à 140 % dienten zur Erwerbung einer Portland-Cementfabrik (s. oben). Anleihe: M. 500 000 in 5 % Oblig. von 1888, mit mind. 3 % jährl. (Raten von M. 29 000 bis M. 38 000) durch Ausl. im Mai auf 2. Jan. bis 1908 rückzahlbar. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende 1901 noch M. 245 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: April-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), dann 4 % Div., vom Überschuss 7 % Unnt. (mind. M. 8400) an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die Gewinnanteile der Beamten werden als Geschäftsunkosten gebucht. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Eisensteingruben 520 702, Immobil. 2 733 686, Maschinen, Utensil., Mobil. 2 326 320, Hüttenfuhrpark 1, vorausbez. Versich. 13 246, Kassa, Wechsel 77 495, Material. u. Fabrikate 2 683 786, Debit. 693 444. Passiva: A.-K. 5 400 000, Grundsch.-Anleihen 245 000, R.-F. 566 894, Delkr.-Kto 19 453, Accepte 134 758, Rücklage a. Rohmaterial.-Abschlüsse 250 000, Kredit. 2 295 193, Gewinn 83 383. Sa. M. 8 994 681. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs., Skonto, Diskont 93 131, Gen.-Unk. 191 993, Abschreib. 370 721, Rücklage für Rohmaterialabschlüsse 250 000, Gewinnanteile 17 772, Düsseldorfer Ausstellung 20 000, Vortrag 83 383. – Kredit: Vortrag a. 1900 77 472, Betriebsgewinn 949 003, verf. Div. 525. Sa. M. 1 027 000. Kurs der Aktien Ende 1896–1901: 139, 154.50, 141.50, 166.70, 132.75, 95 %. Eingeführt am 16./5. 1896 zu 120 %. Notiert in Berlin, ferner in Essen und Düsseldorf. Dividenden 1886–1901: 0, 0, 0, 0, 8, 2, 1, 3, 3, 5, 8, 10, 10, 10, 12, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Vorstand: Carl Canaris, Herm. Fellinger. Prokurist: Ew. Weitz. Aufsichtsrat: (5–6) Vors. Komm.-Rat Aug. Stein, Carl Honsberg, Düsseldorf; Peter Goering, „ München: Komm.-Rat Th. Keetman, Komm.-Rat Th. Boeninger, Duisburg. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Duisburg: Duisburg-Ruhrorter Bank; Düsseldorf: Niederrhein. Bank, Berg. Märk. Bank, D. Fleck & Scheuer; Berlin: Arons & Walter. Gesellschaft des Emser Blei- & Silberwerks in Ems. Gegründet: 9./12. 1871. Letzte Statutänd. v. 3./11. 1899. Zweck: Gewinnung von Blei u. Silber, Zink-, Kupfer- und Eisenerzen. Besitz: Die Gruben Mercur und Rosenberg; die Gruben-Koncessionen Birksgräben und Silberkaute (siehe auch Bilanz). Arbeiter ca. 1200. Die Roherzförderung betrug 1900–1901: 63 694, 51 695 t. Die Aufbereitungen stellten 1900–1901 dar: 6558, 5713 t Bleierze, 7907, 5038 t Blenderze, 1374, 1468 t Spateisenstein und 127, 111 t Kupferkies. Die Blei- und Silberhütte stellte dar: 5269, 5434 t Weichblei, 139, 214 t Hartblei, 4862, 6236 kg Blicksilber, 37, 48 t Blei- gelb, 71, 34 t Kupferstein.