Kap Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 791 4) Die Draht- und Nägelwerke in Gleiwitz mit 2 Drahtwalzwerken, 571 Drahtzügen zur Herstellung von Eisen-, Bimetall-, Kupfer- und Bronzedrähten, 711 Arbeitsmaschinen zur Herstellung von Metallnägeln aller Art, von Springfedern, Seilen, Stacheldrähten, Stiefeleisen, Pressnägeln, Wellblechnägeln und Patentketten. Ausserdem besitzt die Ges. 100 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser und die erforder- lichen Bureau- und Verwaltungsgebäude. 1898–1901 wurden durchschnittlich 8700, 9116, 9076, 8854 Arbeiter beschäftigt. Umsatz 1891–1901: M. 13 372 447, 12 884 647, 15 157 745, 16 275 340, 15 616 013, 19 977 666, 21 072 821, 23 563 019, 25 848 694, 26 538 090, 23 725 842. Die Ges. ist an der Akt.-Ges. Emaillierwerk und Metallwarenfabrik Silesia in Paruschowitz, O.-Schl., mit Aktienbesitz beteiligt. Das A.-K. dieser Ges. beträgt jetzt M. 7 000 000, Div. 1898–1901: 10, 12, 8, 4 %. Ferner ist die Ges. beteiligt an der Ges. der Metallfabriken B. Hantke, Warschau, welche die Fabrikation von Draht, Nägeln, Ketten, Nieten und Kleineisenzeug betreibt und Werke in Warschau, Jekaterinoslaw und Saratow, sowie 2 Hochöfen in Czenstochau und die Kohlenfelder Angelus und Herkules besitzt. Div. 1897/98–1900/1901: 16, 16, 0, 0 %. 1888 schloss die Ges. einen Vertrag mit dem Grafen Hugo Henckel von Donnersmarck auf Carlshof, wonach sie die dem Grafen gehörigen Erzförderungen und Förderungs- gerechtsame im Reg.-Bez. Oppeln ab 1./1. 1889 bis 31./12. 1908 pachtete. Bei Ausübung dieses Eisenerzfördervertrages fand die Ges. im Bibiellaer Revier Zink-, Blei- und Schwefelerze. Die auf diese Funde eingelegten Mutungen haben seitens des Kgl. Oberbergamtes zu Breslau zur Verleihung folg. Gruben geführt: 1) Zinkerz- grube „Florasglück“ 2 179 412 qm, 2) Zinkerzgrube „Georg“ 2 188 979 qm, 3) Zinkerzgrube „Julie“ 2 188 940 qm, 4) Zinkerzgrube „Pech“ 2 188 611 qm, 5) Bleierzgrube „Hermine“ 2 188 903 qm, 6) Bleierzgrube „Victor“ 2 188 730 qm, 7) Bleierzgrube „Ostend' 2 188 685 qm. 8) Blei- und Schwefelerzgrube „Metz“ 2 187 257 qm, 9) Blei- und Schwefelerzgrube „Oscar“ 2 187 823 qm, 10) Schwefelerzgrube „Schlüssel“ 2 188 527 qm, 11) Schwefelerzgrube „Schloss“ 2 188 834 qm. Der Ges. wurde die Konsolidierung der vier erstgenannten Zinkerzgruben bewilligt, und ist eine Gewerkschaft unter der Firma „Consolidierte Zinkerzgrube Floras- glück“ gebildet worden, welcher auch die unter 5–11 angeführten Blei-, Schwefel-, sowie Blei- u. Schwefelerzgruben einverleibt werden. Die Kuxe der Gew. „Florasglück“ sind mit Ausnahme eines geringfügigen Teiles, welcher behufs Bildung der Gew. abgegeben werden musste, sämtlich im Besitze der Oberschles. Eisen-Industrie. Die Gew. „Floras- glück“ zahlte für 1900 an Ausbeute M. 300 = 7.68 % für 1901 M. 220 = 5.6 % pro Kux. Die Ges. erwarb 1900 einen Komplex bisher im Fristen gelegene Kupfererzgruben im Kreise Daaden bei Siegen und hat die für die Betriebseröffnung erforderlichen Schritte in die Wege geleitet; der Förderschacht war Anfang 1902 bis 120 m nieder- gebracht und es soll in dieser Teufe der weitere Aufschluss des Grubenfeldes bewirkt werden. Aus diesen Kupfererzgruben wurde eine Gewerkschaft unter der Bezeichnung „Consolidierte Kupfererzgrube Kampf“ gebildet. 1900 erfolgte der Ankauf der in Ungarn des nächst Szepes-Mereny gelegenen Gruben- und Hüttenbesitzes des Baurates Gustav Scholz für österr. K 420 000. Der Gruben- besitz besteht aus: 1) dem Karoly-Grubenfeld (4 verliehene einfache Grubenmasse) 180 465 qm; 2) dem Luise-, Angela- und Andrei-Grubenfeld (12 verliehene einfache Grubenmasse) 541 395 qm; 3) den Längenmassen: Alexander, Ludmilla, Pompadour, Thekla, Konrad, Anna-Polaczay, Grätl-Johanni, gleich 7 oberungarische, über das Gang- streichen gelagerte Längenmasse à 3 800 dm, zus. 26 600 dqm; 4) den 25 Freischürfen, welche ein Gangstreichen von über 11 km decken und sichern. Zu dem Besitz gehört ferner ein Holzkohlen-Hochofen, welcher zur Zeit ca. 3000 t Giesserei-Roheisen pro Jahr produziert. Das erworbene Objekt erscheint wertvoll, da eine reichliche Ausbeute an Spateisensteinen zu erwarten steht, um nicht nur den Holzkohlen-Hochofen in Merény damit zu versorgen, sondern, sobald die nötigen Vorrichtungsarbeiten und Förder- einrichtungen durchgeführt sein werden, für eine lange Reihe von Jahren bei niedrigen Gestehungskosten ein sehr namhaftes Quantum Spateisensteine für die oberschlesischen Hochofenbetriebe zu gewinnen. Wegen ungenüg. Beschäft. war die Ges. 1901 gezwungen auf ihren Walzwerksanlagen Feierschichten einzulegen, wodurch ein Produktionsausfall von 52 000 m Walzwerks- fabrikaten entstand. Ausserdem stand der Betrieb in Baildonhütte längere Zeit wegen Einbau neuer Walzenzug-Maschinen mit zwei Strecken, woraus ein weiterer Produktions- ausfall von 35 000 m Walzeisen resultierte. Die Unmöglichkeit, die Betriebe im vollen Umfange aufrecht zu erhalten, beeinflusste das finanzielle Ergebnis des Berichtsjahres durch Verteuerung der Selbstkosten auf das nachteiligste. Die Anlagekonten erfuhren 1901 einen Zugang von M. 2 411 235. ital: M. 25 200 000 in 25 200 Aktien (Nr. 1–25 200) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 8 000 000, erhöht 1888 um M. 1 000 000, begeben an die Gründer zu pari, lt. G.-V.-B. v. 12./4. 1889 noch M. 4 800 000 behufs Angliederung der oberschles. Drahtindustrie, 1889 weitere M. 3 450 000, begeben zu 150 %, ferner lt. G.-V.-B. v. 7./8. 1897 um M. 3 750 000 in 3750 Aktien à M. 1000 (div.-ber. ab 1./7. 1897), wovon 3450 Stück offeriert 23./8.–9./9. 1897 den Aktionären zu