―――‚―‚― = 63 „ 794 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Aufsichtsrat beider Gesellschaften: (5–9) Vors. Geh. Komm.-Rat Gerh. L. Meyer, Stellv. Geh. Reg.-Rat Hurtzig, Hannover; Justizrat Erythropel, Leipzig; Gen.-Konsul John von Berenberg-Gossler, Hamburg; Leop. Aumann, Gadenstedt; Hauptmann a. D. Edm. Wachtel, Hannover; Dir. a. D. H. Spamer, Giessen. Zahlstellen: Gross-Ilsede u. Peine: Gesellschaftskassen; Hamburg: 9 oh. Berenberg, Gossler & Co.: Celle: Naesemann & Schultz; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn, Hannoversche Bank. Kattowitzer Act.-Ges. für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb in Kattowitz in Oberschlesien. Gegründet: Am 11./6. 1889; handelsger. eingetr. am 23./9. 1889. Letzte Statutänd. V. 29./3. 1900. Die Ges. übernahm als Einlage des Oberst von Tiele-Winckler Steinkohlen. bergwerke, Eisenhütten, Eisenerzförderungen, Grundstücke, Berechtigungen etc., zum Gesamtwerte von M. 18 996 000, als Einlage des Rittergutsbes. von Löbbecke 348 Kuxe der Myslowitz-Grube für M. 1 000 000. Letzterer erhielt für sein Einbringen 1000 Aktien à M. 1000, ersterer 14 996 Aktien à M. 1000; ausserdem übernahm die Ges. als Selbst. schuldnerin zur eigenen Verzinsung und Amortisation –— neben einer Hypothek von M. 13 200 auf Nr. 261 Schloss Myslowitz –— M. 4 000 000 (restl. M. 2 805 500 wurden per 1. April 1896 ausgelost) von derjenigen 4 % Anleihe, welche von Tiele-Winckler am 2. Aug. 1887 im Gesamtbetrage von M. 8 000 000 aufgenommen hatte. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung, Veräusserung, sowie Verwertung von Erzen, Mineralien und Fossilien jeder Art auf eigenen und gepachteten Bergwerken und Erz- förderungen. Besonders wird Roheisen produziert und zu Gusswaren und Walzfabrikaten verarbeitet. Die Ges. besitzt das Rittergut Ober-Lagiewnik und das Grundstück Nr. 415 in Bogutschütz, ferner in Ober-Lagiewnik, 3 Hochöfen „Hubertushütte“ nebst Giesserei, Werkstatt und Kesselschmiede, 4 im Betriebe befindliche Steinkohlenbergwerke und eine Koksanstalt auf Florentinergrube. Diese Immobilien sind der 3½ % Anleihe von 1895 (siehe unten) verpfändet. Die Ges. erweiterte die Hubertushütte um ein Stahlwerk mit dazu gehörigem Walzwerk; letzteres wurde jedoch auf Marthahütte angelegt und kam im Dezember 1900 in Betrieb. Das Stahlwerk arbeitet seit Juli 1900. (Ein Prozess wegen der dem Hüttenbetriebe in Hubertushütte durch die benachbarte Paulus- Steinkohlengrube der Gräfin von Schaffgotsch zugefügten Schädigungen ist Ende März 19092 durch gütlichen Vergleich beendet worden; die Ges. erhielt zunächst M. 1 000 000 Ent- schädigung, welche auf Hüttenanlagen abgeschrieben wurde; die Prozesskosten trägt die Gegenpartei allein.) Weiteres Besitztum: Im Alleinbesitz der Firma befinden sich Dominium Mittel-Lagiewnik, 30 Kohlengruben; Anteil hat dieselbe an 11 Kohlengruben; ferner sind ein Eisenhütten- und Walzwerk (Marthahütte) vorhanden, mehrere Eisenerzförderungen und eine grosse Anzahl Grundstücke. Ein grosser Teil des Grundbesitzes ist an die Arbeiter zu billigem Preise verpachtet. Die Rittergüter Ober- und Mittel-Lagiewnik. die Okonomie der Myslowitzgrube und die Grundstücke der Gruben bei Brzezinka befinden sich in eigenem landwirtschaftlichen Betriebe. Auch werden Kalksteinbrüche, Kalköfen (hier Betrieb März 1901 eingestellt) und Ziegeleien betrieben. Gegenwaärtig sind von den Steinkohlengruben im Betrieb: Florentine mit Koksanstalt und Carnallsfreude, Ferdinand, Myslowitz, Neu-Przemsa u. Carlssegengrube. Der ganze Grundbesitz liegt in Oberschlesien und umfasst z. Z. 1179 ha mit 397 Wohn- häusern. Die Zahl der Beamten und Arbeiter betrug 1897/98–1901/1902: ca. 7511. 7926, 8292, 10 277, 10 988. Etwa der vierte Teil der Belegschaft ist in Ges.-Wohnungen unter- gebracht. – Im Frühjahr 1900 wurden die den Gruben der Ges. benachbarten Kohlen. felder Carlssegen u. Glückauf mit Zubehör zwecks Abrundung und Vervollständigung des Grubenbesitzes erworben. Zur Schaffung der hierfür und zur Ablösung der Frei- kuxlast von den alten Gruben erforderlichen Mittel (ca. M. 3 200 000) beschloss die G.-V. v. 29. März 1900 Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (s. unten). Im Mai 1900 wurden der Ges. ferner die Wandagrube bei Brzezinka angegliedert. In Ungarn wurde 1900 ein Komplex von Erzgruben angekauft, um für die Hoch- öfen einen eigenen Erzvorrat zu schaffen, nachdem die Erzbeschaffung für Ober- schlesien immer schwieriger und teurer wird. – Die Hüttenanlagen des Ges. erbrachten 1901 zum erstenmal seit ihrem Bestehen einen Konjunkturverlust von M. 610 099. Produktion: 19896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 1901/1902 Steinkohlen . . . t 1 892 333 1 989 175 2 132 475 2 267 060 2 508 859 2 461 90 Eisener:es ? 7005 7351 8835 8899 16 013 Eisengusswaren . „ 1 770 2 022 2 131 2 257 2 427 2622 Roheisen 4 359 50622 49 594 49 692 48 696 Handelseisen . . ,„ 31 228 32 040 32 199 31 881 25 817 30 200 EecE 64 753 61 835 65669 63 562 69 033 ÖÖ 5 408 5020 5250 4881 4 105 Ammoniakwasser . „ 32 721 32 538 32 670 33 987 32 137 30 460 Kalksteine . . „ 26 674 21 890 17 973 13 650 8986 8 Gebrannter Kalk . „ 6986 7593 8 226 6 725 5372 6; Ziegel . . . (Mille) 4 006 4512 8 618 9 487 9104 1191: