―――――――― ――――――― 3 ― 796 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Direktion: Franz Stühlen, Cöln-Deutz; Wilh. Naumann, St. Johann a. d. Saar. Aufsichtsrat: Gen.-Sekretär Franz Stumpf, Osnabrück; Dir. Fr. Wilh. Loewer, Brebach; Dir. Oscar Schütze, Hüllen; Dir. Waldemar Brandt, Mülheim a. d. Ruhr; Rud. Klostermann, Hannover. Prokuristen: Theod. Eichholz, Mülheim a. d. Ruhr; Valentin Mang, Hüllen; Hch. Vollberg, Kray; Hans Böttcher, Hannover. Deutsch-Venezolanische Schwefel-Gruben-Actien-Ges. in Köln a. Rhein, Bureau Hohenzollernring 6. Gegründet: 1./12. 1899 bezw. 23./2. 1900; handelsger. eingetr. 7./3. 1900. Zweck: Ausnutzung der vier Koncessionen auf Schwefelgruben in den Vereinigten Staaten von Venezuela, welche die Regierung derselben unter dem 23. Juni 1897 dem Gruben- besitzer James Schäffer in Carüpano unter den Namen „Potosié, „Providencia-“, „Salvage-, Buena Esperanza“ erteilt hat. Für diese Koncessionen (Fläche ca. 752 ha) einschliessfich der von ihm an die neue Ges. übertragenen Rechte aus einem Vertrage mit den Ver- einigten Staaten von Venezuela, betreffend die Anlage einer ca. 17 km langen Drahtseil- bahn von Las Minas nach Carüpano, wurden J. Schäffer M. 800 000 in Aktien gewährt. Die Drahtseilbahn selbst war von der Firma J. Pohlig Akt.-Ges. in Köln für M. 445 600 herzustellen. Die Bahn ist seit Herbst 1901 vollendet. Ein Teil der Schmelzanlagen dürfte im Jan. 1902 betriebsfähig geworden sein. Für die Abnahme der ganzen Pro- duktion sind der Ges. bereits feste Anerbieten gemacht worden. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Eingezahlt am 31./12. 1900: M. 1 100 000, in 1901 voll eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.- F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R, vertragsm. Tant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Koncessionskto 800 000, Gebäude 1832, Mobilien u. Uten- silien 4344, Werkzeug u. Materialien 4022, Cementkto 9194, Tierkto 1038, Drahtseilbahn 14 525, Kassa Köln 590, Betriebskasse Caruüpano 16 426, Debitoren 244 415, Verlust 67 367 (Ausgaben für Schmelzversuche u. Untersuchungen). Passiva: A.-K. 1 100 000, Cambio-Kto 58 701, Kreditoren 5057. Sa. M. 1 163 758. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten M. 71 320. – Kredit: Zs. u. Agio 3952, Verlust 67 368 (abgeschrieben für Schmelzversuche u. Unternehmungen in Venezuela). Sa. M. 71 320. Dividende 1900: 0 %. Zahlbar spät. im Juli. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Arthur Fritze; delegiert aus dem A.-R. Konsul Carl Dallmeier. Prokuristen: Carl Schleehauf, Chr. Renner. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Carl Scheibler, Köln; Stellv. Konsul Carl Dallmeier, G. H. Müller, Düsseldorf; Komm.-Rat Th. von Guilleaume, Mülheim a. Rh.; J. Pohlig, Köln; Walter Dallmeier, Barmen. Eisenwerk Kraft in Kratzwieck bei Stettin. Gegründet: 25./6. 1898. Letzte Statutänd. 2./6. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Geschichtliches: Die Ges. übernahm von dem Grafen Guido Henckel Donnersmarck das demselben gehörige Eisenwerk „Kraft“ nebst allem Zubehör zum Gesamtwerte von M. 6 478 717. Als Gegenwert wurden ihm M. 4000 bar gezahlt und 4996 Aktien à M. 1000 an Stelle der Barzahlung überwiesen. Der Rest wurde der Ges. gestundet. Zweck: Betrieb des in den Gemarkungen Stolzenhagen und Kavelwisch (Prov. Pommern) belegenen Eisenwerks „Kraft“ nebst allem Zubehör, sowie Errichtung und Betrieb von Anlagen zur Erzeugung und Verarbeitung von Stahl, Eisen oder anderen Metallen und allen etwaigen Nebenprodukten, zur Erzeugung von Koks und den dabei vorkommenden Nebenprodukten, zur Ausbeutung von Kohlen- und Erzgruben, zur Gewinnung und Verarbeitung aller sonstigen Fossilien und Naturschätze, sowie Betrieb aller damit zu- sammenhängenden Handelsgeschäfte. Besitzstand: 3 Hochöfen (von denen der dritte im Aug. 1900 in Betrieb gekommen ist) mit Hafenanlagen und Entladungsvorrichtungen, Koksanstalt (vermehrt seit Aug. 1900 um eine 3. Ofengruppe von 40 Öfen) mit Kohlen- separation, Teer- und Ammoniakfabrik, Ziegelei und Wohngebäude, Schlackensandstein. fabrik. Die neuerbaute Cementfabrik ist seit Ende 1899 im Betrieb. Jährl Produk- tionsfähigkeit nach Fertigstellung der Erweiterungen ca. 350 000 Fass. 1901 wurden die Gesamtanlagen fertiggestellt und noch M. 396 975 verbaut, welche zus. mit den 1900 aufgeführten unfertigen Bauten M. 484 975 ergeben. Die Ges. hat jetzt an ihrem Hütten- grundstück befestigte Wasserfronten mit einer Länge von 465 m an der Oder und ca. 660 m an drei Kanälen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 57 ha 83 a 23 qm. Sie er- warb 1900 von ihrem Vorbesitzer einen jetzt mit M. 140 000 zu Buche stehenden Schiffe- anteil am einem Handelsdampfer. Produziert wurden 1899–1901 an 81 021,120, 104 443 945, 122 817 t Roheisen, 78 941,110, 103 976,938, 122 914 t Koks, 3366,340, 4308, 5200 t Teer, 1042, 400, 1273, 700, 1500 t schwefelsaures Ammoniak, 4 816 500, 4 207 000, 3 612 000 Stück