Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 801 Dividenden: 1899: 0 % (Baujahr); 1900–1901: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kaufm. Karl Scheffel, Stellv. Ing. Ernst Krause. Prokuristen: Kaufm. Wilh. Castendyck, Ing. K. Tiersch. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Heinr. Vögele, Stellv. Konsul Carl Bürck. Ing. Aug. Bernatz, Dir. Jos. A. Böhm, Ing. Ph. Kippenhan, Mannheim; Franz Ludowici, Ludwigs- hafen a. Rh.; Dir. Hans Winkler, Rheinau. Mechernicher Bergwerks-Actien-Verein in Mechernich, Rheinpreussen. Gegründet: 9./2. 1861. Letzte Statutänd. 20./11. 1899 u. 15./5. 1902. Zweck: Ausbeutung von Bleierz-Konc., insbes. des Konc.-Feldes Meinertzhagener Bleiberg, unter- u. oberirdisch, mittels der Schächte Schafsberg u. Virginia; die Konc. wurde 1901 durch Hinzukauf der Felder Günnersdorf u. Gottessegen erweitert. Verarbeitung der Erze auf dem Poch- u. Waschwerk zu Bachrevier u. Verhüttung der Erze auf der Blei- u. Silberhütte zu Mecher- nich. 1895 wurden benachbarte Konc.-Felder (Neu Schunk Olligschläger u. Gute Hoffnung im Kreise Schleiden) der Eifeler Bergwerks-Gew. erworben. Schacht Virginia wurde 1897 ausser Betrieb gesetzt, dagegen eine neue Grube am Callmuther Berg in Förder. genommen. 1900 wurden die bei Bleialf im Kreise Prüm geleg. Bleierz-Grubenfelder „Bleialfer Neue Hoffnung“ u. „Gute Hoffnung“ erworben. In ersterem Felde hat schon vor Jahren ein schwungh. Betrieb stattgefunden, der jedoch wegen starker Wasserzuflüsse, denen die damaligen maschinellen Einricht. nicht gewachsen waren, 1886 zur Einstell. kam. Die von der Ges. geplanten Arbeiten zur Wiederaufnahme des Betriebes werden mehrere Jahre in Anspruch nehmen, sodass für die nächsten Jahre aus gedachter Grube noch kein Zugang in der Erzförder. zu erwarten ist. Die Anlagekonten erhöhten sich 1901 um M. 312 385, wogegen (ausschl. der Abschreib.) M. 161 575 Verminderung eintrat. — Teil- weise werden zur Bearbeitung fremde Erze hinzugekauft. In dem eigenen Kalkstein- bruche bei Eiserfey wird für eigenen Bedarf Kalkstein genommen, so 1898–1901: 21 766, 17 535, 16 225, 19 186 t. Der Grundbesitz der Ges. betrug Ende 1901 insgesamt 1274 ha 34 a 03 qm mit eigener Eisenbahn, 33 Beamten- u. 223 Arb.-Wohn., Speiseanstalt etc. Die Ges. hat ihre Patentrechte betr. ein neues elektromagnetisches Aufbereitungs- verfahren 1901 an die Ges. zur Einführung u. Verwertung des Mechernicher magnetischen Aufbereitungsverfahrens m. b. H. in Frankf. a. M. abgetreten, an deren Reingewinn sie dauernd teilnimmt. Die Vergütung für die Ablassung ist von dem Konto Bergwerks- besitzungen abgesetzt. – Das ungünstige Ergebnis 1901 ist in erster Linie auf die schlechte Lage des Bleimarktes zurückzuführen; der erlittene Konjunkturverlust berechnet sich auf rund M. 550 000 ohne die Erzeugung an eigenen Erzen. Der Ertrag der Grube Gute Hoffnung (Kreis Schleiden) ist trotz des zur Förder. kommenden reichhaltigen Erzhauf- werks wenig zufriedenstellend; ebenso stellte sich das Ausbringen bei den Grubenfeldern Meinertzhagener Bleiberg u. Neu Schunk Olligschläger infolge der Gesteinbeschaffenheit u. der weiteren Zunahme des Gehalts an Weissbleierz wesentlich ungünstiger. Der Auf- bereitungsverlust 1901 überstieg noch den recht hohen des Vorjahres um 6.7 %. Das Jahr 1901 schloss demgemäss mit einem Fehlbetrage von M. 1 133 999 ab, der sich durch Heranziehung der Reserven auf M. 795 576 ermässigte. Nachdem in der G.-V. v. 17./2. die übrigens abgelehnte Einsetzung einer Prüfungs- kommission beantragt war, hat die Verwalt. ein Gutachten ausarbeiten lassen u. in der G.-V. v. 15./5. 1902 vorgelegt. Danach ist der Verein als ein in der Neubildung begriffenes Werk zu betrachten. Beshalb dürfe nach der geplanten Umgestaltung auch nicht sofort auf eine Ausbeute gerechnet werden. Für die nächste Zeit sei eine Kapitalbeschaffung nicht erforderlich, da flüssige Mittel noch reichlich zur Verf. ständen. Später, bei In- angriffnahme grösserer Anlagen werde eine Kapitalbeschaffung durch neue Aktien zu erwägen sein. Die Vers. lehnte daher einstimmig den Antrag auf Auflös. der Ges. ab und beschloss, wie unten ausgeführt, Reorganisation des Unternehmens. Produktion: 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 Schmelzerze . t 29 098 28 208 27 808 21 342 19 693 20 280 21 278 22 367 Glasurerze 781 731 719 662 760 977 867 660 Handelsblei. . „ 16 002 19 263 19 973 23 142 21 399. 18 978 16 936 19 162 Gilbern kg 6 449 17 000 25 060 26 593 33 470 28 782 21 750 138 214 Die Arbeiterzahl stellte sich durchschnittlich 1896–1901 auf 2282, 2021, 1928, 1997, 2086, 2176 Mann. – Im März 1902 wurde die Hauptwasserhaltungsmaschine auf Schacht Schafsberg schadhaft. Die dadurch hervorgerufene Betriebsstörung liess sich erst im Ahril 1902 wieder beheben und wird das Ergebnis 1902 ungünstig beeinflussen. Kapital (bis Ende 1901): M. 6 400 000 in 3200, früher auf Namen, jetzt auf Inh. abgest. Aktien (Nr. 1–3200) à M. 2000. Urspr. A.-K. M. 9 600 000 in Aktien à Thlr, 1000 (=8= M. 3000), ab- gestempelt auf M. 2000 lt. G.-V.-B. v. 21./2. 1895. Die G.-V. v. 15./9. 1895 hat den G.-V.-B. v. 21./2. 1895 auf Herabsetzung der Aktien von M. 3000 auf M. 2000 in der Weise ergänzt, dass die nicht abgestempelten Aktien (zu M. 3000) den abgestempelten Aktien hinsichtlich Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1902 1903. I. 51