806 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Die Ges. entschloss sich daher den Versuch zu machen, gegen Zahlung eines Reugeldes von den Schlüssen loszukommen, was im Laufe des Jahres auch bei den meisten in Frage stehenden Firmen gelungen ist. Es stehen noch einige aus, doch dürfte auch mit diesen inzwischen eine Einigung erzielt werden, bis auf eine, mit der prozessiert wird. Die Preise im Röhrengeschäft liessen keine lohnende Beschäftigung zu, sodass sich die Ges. im Frühjahr 1901 entschloss, den Betrieb bis zur Erzielung besserer Preise einzustellen. Um das Werk bis zur Einigung mit den Halbzeuglieferanten nicht still liegen lassen zu müssen, hat die Verwaltung dasselbe ab 1./7. 1901 an die am 27./6. 1901 errichtete „Betriebs-Ges. der continentalen Röhren- und Masten-Walzwerke Akt.-Ges., G. m. b. H.' zu Oberhausen verpachtet. Stammkapital dieser Ges., deren Dauer bis 1./7. 1906 festgesetzt ist, beträgt M. 300 000. Geschäftsführer: Wilh. Buschfeld, Stellv. Anton Itschert. Die Pacht, welche diese Firma zahlt, ist auch im ungünstigsten Falle aus- reichend, um die auflaufenden Zinslasten der Akt.-Ges. zu decken. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Hypotheken: M. 765 000 (am 30./9. 1901), hiervon eingetragen M. 750 000 zu 5 % zu gunsten der Styrumer Eisen-Ind., wovon M. 50 000 am 2. fl. 1902 zu bezahlen sind, je M. 100 000 werden in den folg. Jahren fällig; ferner eingetragen eine Kautions-Hypoth. von M. 634 502, gestellt für einen Bankkredit; M. 15 000 bei der Sparkasse auf das Bureaugebäude. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 1500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Grundstückskto 556 574, Gebäude 397 082, Maschinen 1 004 000, do. Neuanlagen 644 931, Geräte u. Werkzeuge 39 201, Geleise 40 234, Modelle 1. Mobil. 6980, Patente 40 000, Debit. 66 245, Bestände 152 414, Verlust 706 871. Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 765 000, Bankkredit (gegen Kautions-Hyp. 634 502), Kredit. 255 035. Sa. M. 3 654 537. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet:-Löhne 154 083, Geschäfts-Unk. u. Gehälter 84 452, Kohlen 102 921, Betriebs-Unk. 166 509, Dekorte u. Zs. 81 417, Krankenkasse u. Invalid. 11 183. Abschreib.: Gebäude 6256, Maschinen 181 180, Geräte 6576, Geleise 6178, Mobil. 1729, Patente 10 000. – Kredit: Übertrag 33 436, Betriebs- u. Pachteinnahmen 70 422, R.-F. 1759, Verlust 706 871. Sa. M. 812 489. Dividenden 1899/1900–1900/1901: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Buschfeld. Prokuristen: Bernhd. Tüllmann, Ernst Claussen. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Georg Itschert, Vallendar; Rechtsanw. Dr. Hiedemann, Köln; Sigm. Feist, Dr. jur. Rich. Lachmann, Berlin. Röhrenwalzwerke Act.-Ges. zu Schalke in Westfalen. Gegründet: 17./6. 1898. Letzte Statutänd. v. 12./12. 1899 u. 17./4. 1901. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Fabrikation von Röhren, Eisen-, Stahl- und Metallwaren aller Art. Die geplanten Anlagen sind gleich beim Bau um ein Bedeutendes vergrössert und wurde zu diesem Zwecke ein Areal von 54 Morgen erworben. Anfang Okt. 1899 wurde der Betrieb er- öffnet und im Dez. 1899 kam der letzte der zunächst gebauten Öfen in Betrieb. Die Ges. gehört seit Febr. 1900 dem Syndikat der deutschen Gas- u u. Siederohrwerke an. Das 2. Geschäftsjahr ergab infolge der rückläufigen Konjunktur des Eisenmarktes und der dadurch bedingten Preisrückgänge u. notwendig gewordenen Abschreib. einen Betriebs- verlust von M. 256 813. Dieser sowohl wie der Verlust aus 1901 von M. 347 746 wurde durch die Kapitalreduktion bezw. Zuzahlung auf die Aktien getilgt (s. unten). Die G.-V. v. 30./5. 1902 sollte über Aufnahme neuer Fabrikationszweige und Bewilligung der dazu nötigen Mittel beschliessen. Kapital: M. 982 000, und zwar M. 10 000 in 10 St.-Aktien (Nr. 1–10) à M. 1000 u. M. 972 00 in 972 Vorz.-Aktien (Nr. 1–972) à M. 1000. Letztere mit dem Stempelaufdruck „Vorz.- Aktie gemäss Beschl. v. 17./4. 1901 berechtigt zu 6 % Vorz.-Div.“ Urspr. A.-K. M. 1 200 000 erhöht lt. G.-V.-B. v. 12./12. 1899 um M. 800.0 00 in 800 Aktien à M. 1000, hiervon zu- nächst emittiert 500 Stück, div.-ber. ab 1./1. 1900, Angeboten den Aktionären 27. 12. 1899 bis 15./1. 1900 zu 102 %, voll eingezahlt seit 20./3. 1900. Das A.-K. betrug danach also M. 1 700 000 Der Rest von M. 300 000 wurde nicht begeben, vielmehr peschloss die G.-V. v. 17./4. 1901 zur Herbeiführung einer Gesundung des Unternehmens und zur Ab- stossung der Verbindlichkeiten Herabsetzung des A.-K. um M. 680 000 durch Zus legung der Aktien 5:3 auf M. 1 020 000. Durch Zuzahlung von 20 % auf das reduzierte A.-K. wurde letzteres mit 6 % Vorz.-Div. ausgestattet u. wurden die gebildeten Aktien Vorz. Aktien. Der Teil des reduzierten Kapitals, auf den Zuzahlung nicht erfolgt, wurde weiter 5:1 zus. gelegt u. verbleiben diese Aktien St.-Aktien. Frist zur Einreichung der Aktien und Zuzahlung von 20 % nebst 4 % Zs. ab 1./1. bis 20./7. 1901, verlängert bis 7/11.1901. Auf M. 1 620 000 der früheren Aktien wurden M. 194 400 zugezahlt. Geschäftsjahr: : Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.