= ―― Kohlenbergbau. 819 Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Deutsche Bank 62 534, Kassa 285, Restkaufgeld auf Grund- stück Rungestrasse 350 000. – Passiva: A.-K. 300 000, Kapital-Rückzahl.-Kto 112 819. Sa. M. 412 819. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rückzahlung 300 000, Remunerat. 6000, Handl.-Unk. 1583, Kontokorrentkto 7, Kapitalrückzahlungskto-Vortrag 112 819. – Kredit: Kapitalrückz.- Kto 404 626, Schlussrate vom Konkurs Baensch 5, Utensil. 77, Kies 747, Zs. 14 954. Sa. M. 420 409. Dividenden 1896–99: 2, 0, 0, 22 %. Liquidatoren: Wilh. Richter, F. Lehmann. Aufsichtsrat: Vors. W. Schröder, M. Busse, C. F. Helbig. „Eintracht', Braunkohlenwerke und Briketfabriken in Berlin. W. Potsdamerstrasse 21. Gegründet: 23./2. 1887, früher Gewerkschaft Eintracht I; handelsger. eingetr. 23./4. 1887. Letzte Statutänd. v. 6./4. 1899 u. 21./5. 1900. Zweck: Erwerb, Einrichtung und Betrieb von Bergwerken und sich an Bergwerke an- lehnenden industriellen Unternehmungen, ferner der Handel in Bergwerksprodukten aller Art und die Beteiligung an Unternehmungen, die sich mit dem Vertriebe solcher Produkte befassen. Die Ges. erwarb die Bergwerke, Abbauberechtigungen und Grund- stücke der Gewerkschaft Eintracht I für M. 811 666 in Hypoth., M. 141 262 in Buch- schulden und M. 1 392 000 in Aktien. Die Ges. besitzt gegenwärtig: 1) die Grube Louise in Domsdorf, Kreis Liebenwerda, mit einem dazu gehörigen Kohlenfeld von ca. 210 ha, 5–8 m mächtig, 3 Förderanlagen, eine 1901 erweiterte Brikettfabrik mit 4 Pressen, Anschlussbahn nach der Station Beutersitz der Halle-Sorauer Eisenbahn, nebst Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern. Der Betrieb auf der Grube erlitt durch ein am 23./9. 1900 ausgekommenes Schadenfeuer eine Störung; der erstattete Brandschaden betrug M. 34 141; die Neubauten sind in Eisen aufgeführt; 2) die Grube Henriette in Sallgast, Kreis Luckau, mit ca. 150 ha Kohlenfeld, 8–12 m mächtig, Grubenanlagen, 1 im Frühjahr 1901 fertiggestellter Tagebau, 2 Brikettfabriken mit 8 bezw. 4 Pressen, Anschlussgeleise nach der Station Poley der Zschipkau-Finster- walder Eisenbahn, nebst Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern. Die zweite Brikettfabrik ist 1899 auf einer 1898 für rund M. 80 000 gekauften Enklave errichtet und erhöhte die Brikettfabrikation der Ges. um 18–20 Doppelwaggons täglich; 3) die Grube Clara bei Welzow, Kreis Spremberg, mit ca. 221 ha Kohlenfeld, 8–12 m mächtig, erworben lt. G.-V.-B. vom 11. Febr. 1895 für M. 685 000 in Aktien, Grubenanlagen, 2 Tagebaue, 1 Brikettfabrik mit 13 Pressen, Anschlussbahn nach der Station Petershain der Cottbus-Grossenhainer Eisenbahn, nebst Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern; 4) diverse Mutungen und Auskohlungsrechte. Im Jahre 1895 wurde für Grube Clara ein weiteres Kohlenfeld von ca. 100 ha erworben und eine zweite Brikettfabrik mit jetzt 7 Pressen angelegt, die Ende Okt. 1896 in Betrieb kam. 1896 wurde das Sallgaster Grubenfeld durch Ankauf von 150 Morgen angrenzenden Kohlenfeldes für ca. M. 700 per Morgen ergänzt, und das Feld von Louise durch Er- werbung einiger kleineren, noch freien Grubenfelder arrondiert. Seit 1896 ist die Ges. kommanditistisch bei der Kohlenfirma Friedr. Daniel & Co. in Berlin mit M. 175 000 beteiligt, welche Firma speciell dem Vertrieb der Produkte der Ges. dient. Im Frühjahr 1900 erwarb die Ges. ein ihren Gruben benachbartes ca. 15 000 Morgen grosses Kohlenfeld bei Gosda, welches Tagebau noch für 10–15 Jahre gestattet und bei einer Kohlenmächtigkeit von 7–12 m rund 2000 Morgen Kohle führendes Areal umfasst. Das Terrain ist nicht von vornherein zu bezahlen, der Kontrakt lautet viel- mehr auf einen an den Grundeigentümer zu zahlenden Tonnenzins von 1½ Pf. pro hl abzügl. des eigenen Bedarfes. Das der Grube Clara benachbarte Feld hat den Namen Clara II bekommen und ist auf demselben eine Ende 1901 gleichzeitig mit den Gruben- anlagen in Betrieb gekommene Brikettfabrik mit 4 Pressen für eine tägliche Produktion von 30–35 Waggons Briketts errichtet. Die Kosten für die Fabrikanlagen nebst Arb.- Wohnungen waren auf M. 600 000 –700 000, die der Einrichtung des Tagebaues auf M. 150 000, sowie die der fertiggestellten 5,4 km langen Normalspur-Verbindungsbahn mit der Grube Clara auf M. 160 000–200 000 angenommen; verausgabt wurden 1900 M. 215 867, 1901 M. 985 344, 1902 dürften weiter etwa M. 600 000 erforderlich sein. Über die Erhöhung des A.-K. zur Ausführung dieser Erweiterungsbauten s. unten. – Belegschaft insgesamt ca. 1000 Mann. Der Betrieb der Grube Emilie in Hennersdorf b. Finsterwalde, Kreis Luckau, mit 550 ha abgebohrten, ca. 4 m mächtig gewesenen Kohlenfeld, ist im März 1899 eingestellt und sind die Anlagen daselbst abgebrochen; die Maschinen und Apparate fanden grösstenteils bei den Erweiterungsbauten auf Grube Henriette in Sallgast Verwendung. Die Anlage- konten erfuhren 1901 eine Erhöhung von M. 372 462, wovon M. 27 203 auf Arb.-Wohnungen, M. 62 996 auf Kohlenfelderwerbungen und M. 131 805 auf Vergrösserung der Brikettfabrik 52