..... 824 Kohlenbergbau. der Anlagen die dort gewonnenen Nebenprodukte (Teer und Ammoniak) gemäss eines auf eine Reihe von Jahren geschlossenen Vertrages; auch ist die Ges. bei der Akt.-Ges. für Teer- u. Erdölindustrie zu Berlin beteiligt (A.-K. M. 1 800 000, Div. 1899–1901: 2, 4, 6 %). Ferner ist die Ges. bei der Russischen Montanindustrie A.-G. (A.-K. M. 2 000 000), Sitz in Berlin mit M. 600 000 beteiligt, welche neben Bergwerksbetrieb den Bau u. Betrieb von Koksofenanlagen etc. in dem Donetz-Kohlen-Revier betreibt (Div. 1900–1901: 5, 0 %). Die Ges. erwarb im Juli 1896 sämtliche (100) Kuxe der Mährisch-Ostrauer Stein- kohlen-Gewerkschaft Marie-Anne zum Preise von fl. 3 815 000. Der Besitz besteht aus einem etwa 8 500 000 qm grossen Grubenfelde in Ellgoth b. Mährisch-Ostrau mit einer grossen Schachtanlage (Ignatzschacht) und Koksofenanlagen. Seit der Erwerbung ist u. a. eine neue Koksofenanlage von 150 breiten Ofen mit Gewinnung von Teer und Ammoniak in Betrieb gekommen; ein neuer Schacht, der Friedrichschacht, ist im Abteufen begriffen und bis 15./3. 1902 auf ca. 397 m niedergebracht. Die gesamten Aufwendungen für die Neuanlagen inkl. Zs. für den Erwerb des Grubenfeldes betrugen bis 31./12. 1901 M. 6 167 793. Im April 1902 fand auf den Anlagen ein Wassereinbruch statt, der eine Verzögerung in der Erschliessung des Ostrauer Bergwerkes nach sich ziehen dürfte. Kohlenförderung und Koksproduktion siehe oben. Der Kohlenreichtum des Grubenfeldes reicht bei einer Förderung von jährlich 400 000 t auf mehr als 80 Jahre. Der Vertrieb des Koks erfolgt durch die Ges. selbst, der Vertrieb der nicht zur Verkokung gelangenden Kohle auf Grund eines dauernden Vertrages durch die Firma Emanuel Friedlaender & Co. zu Berlin bezw. Wien. Auf den Rest des bei Ostrau belegenen Bergwerkbesitzes der Firma Vlad. Vondracek & Co. Freischürfe eines Feldes von etwa 30 000 000 qm Flächeninhalt – hatte die Gewerkschaft Marie-Anne sich Vorrechte für den Erwerb gesichert; die Option ist ausgeübt. Der Optionspreis betrug fl. 2 200 000. Die Ausübung erfolgte durch die Berliner Handels-Ges. für Rechnung der Ges. derart, dass diese Bank das Grubenfeld in eigenem Namen erwarb, den bar zu zahlenden Teil des Optionspreises zahlte und die zur Ausbeutung des Grubenfeldes (Schachtanlage etc.) erforderlichen Mittel zur Verfügung stellte. Das Restkaufgeld fl. 1 200 000, welches die Veräusserer bis 31./12. 1900 gestundet, ist ebenfalls bezahlt. Den Vertrag mit dem Finanzkonsortium, wonach das- selbe das Grubenfeld weiter für Rechnung der Ges. besitzt, die für den Erwerb und die Erschliessung desselben erforderlichen Mittel bis zur Höhe von M. 5 000 000 vorstreckt, hat die Ges. bis zum 30./6. 1903 verlängert, sodass sie an diesem Tage das Grubenfeld und die gesamten Anlagen gegen Erstattung der Aufwendungen nebst Zs. zu übernehmen hat. Nach Erwerbung des Gutes Ellgoth-Neudorf (ca. 150 ha für fl. 300 000) beträgt der Grundbesitz der Gewerkschaft z. Z. ca. 240 ha. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien (Nr. 1–15 000) à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 26./6. 1896 um M. 7 500 000, div.-ber. ab 1./7. 1896 und am 23./2. 1897 um weitere M. 3 000 000 (auf M. 15 000 000), div.-ber. ab 1./1. 1897. Die Erhöhung 1896 er- folgte zwecks Erwerbung der Kuxe der Gew. Marie-Anne zu Mährisch-Ostrau, die 1897 zur Erwerbung der Koksanstalt „Glückauf“ und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Anleihe: M. 8 000 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1896, rückzahlbar zu 103 %, 8000 St. à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Rückzahlung durch Verl. oder Künd. bis 2. Jan. 1901 ausgeschlossen, von da ab event. verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. zulässig. Ausl. spät. am 15.9. auf 2./1. Die im Tilg.-Plane vorgesehene Tilg. per 2./1. 1901 u. 1902 von M. 80 000 bezw. M. 83 000 ist durch Ankauf und Vernichtung von 80 u. 83 Teilschuldverschreib. erfolgt, sodass eine Verl. 1900 u. 1901 nicht stattfand. In Umlauf Ende 1901: M. 7 837 000. Zur Sicherheit dieser Anleihe hat die Ges. der Berliner Handels-Ges. in Berlin als Pfandhalter sämtlicher 100 Kuxe der Mährisch-Ostrauer Steinkohlengewerkschaft Marie-Anne verpfändet. — Aufgelegt am 29./5. 1897 zu 102.50 %. Kurs Ende 1897–1901: In Berlin: 102.30, 100.75, 97.60, 94.90, 95.90 %. – Auch notiert in Breslau. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht; 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis 5 % Div., vom verbleib. Überschuss, soweit derselbe nicht zu Spec.-R.-F. oder zum Vortrag auf neue Rechnung verwendet wird, 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div., event. nach G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. Die Tant. des Vorst. und der Beamten werden als Geschäftsunkosten verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Anlagen (Oberschlesien): a) Grundstücke u. Baulichkeiten einschl. solche auf fremdem Grund u. Boden 4 319 250, b) Masch., Apparate u. innere Ein- richt. der Anlagen 1 976 082, c) Utensil. u. Inv. 236 158, d) Patente u. Herstell.-Verfahren 1, e) Verträge 200 000, Baugelderkto 1 258 951, Koksanstalt Glückauf 1 666 186, Kto d. Neu- anlagen 263 143, Bergwerksbesitz Mähr.-Ostrau (sämtl. Kuxe der Mähr.-Ostrauer Stein- kohlen-Gew. Marie-Anne) 11 159 556, Effektenbesitz 294 313, Beteilig. an fremden Unter- nehm. 1 751 354, Wechsel 313 352, Valuten 1671, Kassa 14 310, Bauvorschüsse 392 202, Debit. 3 425 056, Kautionen u. Avale 1523 500, Material. 281 454, Produkte 252 427, vorausge. Versich. 36 225, do. Steuern 3087, do. Pacht 2674. Passiva: A.-K. 15 000 000, Oblig. 7 837 000, R.-F. 620 850, Arb.-Unterst.-F. 104 214, Material.-Rechnungen 680 464, Lohn-Res. 40 508, Kredit. 1 570 096, restierende Baugelder 82 093, Kautionen u. Avale 1 523 500, alte Div. 1680, Oblig.-Zs.-Kto 157 660, Gewinn 1752 894. Sa. M. 29 370 962.