Ä ― = = ―― Kohlenbergbau. 829 Aufsichtsrat: Vors. Bergrat Pieper, Komm.-Rat Kirdorf, Gen.-Dir. Rob. Müser, Dir. Vietor, Gen.-Dir. Effertz, Dir. Hoffmann, Bergrat Grassmann, Dir. Unckell, Bergrat Behrens, Geh. Bergrat Krabler, Gewerke O. Waldthausen, Stadtrat Kleine, Dir. Liebrich, Komm.- Rat C. Funke, Bergrat Müller. Bochumer Bergwerks-Actien-Gesellschaft in Bochum. Gegründet: 3., 8. bezw. 12./9. 1864; handelsger. eingetr. 21./10. 1864. Letzte Statutänd. 12./11. 1901. Zweck: Erwerbung und Betrieb von Bergwerken sowie Verarbeitung und Verwertung der gewonnenen Produkte. Den Grundstock bildet die Zeche „Vereinigte Präsident“. Die- selbe ist in den Jahren 1892–96 mit einem Kostenaufwand von M. 2 438 200 vollständig um- und neu ausgebaut worden und seit Okt. 1894 in normaler Förderung; sie besitzt 4 alte Geviertfelder, umfasst in streichender Richtung 4000 m, in querschlägiger Richtung 1000 m und liegt in der Bochumer Mulde, woselbst die Flöze der Fettkohlenpartie von Sonnenschein bis Flöz August abgelagert sind. Mit dem Abteufen des Schachtes 1 wurde von den Vorbesitzern 1842 und des Schachtes II, welcher etwa 800 m östlich des Schachtes I liegt, 1871 begonnen. Der Abbau ist bisher auf 6 Sohlen von 165 bis 440 m Teufe umgegangen. Das Deckgebirge, welches aus 40–50 m Mergelauflagerung besteht, ist infolgedessen stark zerrissen, wodurch – abgesehen von den Bergschäden an der zum Teil dicht bebauten Tagesoberfläche – auch den Tagewassern das Eindringen in die Grubenbaue ausserordentlich erleichtert wird, sodass, um die Zeche vor der Ge- fahr des Ersaufens zu schützen, eine Verstärkung der Wasserhaltung auf beiden Schächten notwendig war, die teilweise bereits durchgeführt ist. Neuerdings sind die Schächte I und II weiter abgeteuft worden, um eine neue Sohle bei 532 m zu bilden, und haben diese Teufe glücklich erreicht. Beide Schächte stehen bis 440 m Teufe in Holzzimmerung, von da ab bis zur tiefsten Sohle werden sie ausgemauert und mit eisernem Ausbau versehen, welche Arbeit bei Schacht II bereits vollendet, dagegen bei Schacht I zur Zeit noch in der Ausführung begriffen ist; sie sind beide als Förder- anlagen ausgebaut. Auf Schacht I befinden sich 2 Koksofenbatterien von 114 Ofen, von denen die eine südliche 1901 abgebrochen u. durch 64 neue Ofen ersetzt ist, die nördliche stillsteht, auf Schacht II eine solche von 50 Öfen, diese seit 1900 im Betrieb. Für Neu- anlagen wurden 1899–1901 M. 295 898, 420 114, 578 801 verausgabt. Der Kohlenreichtum bis auf 1000 m Teufe beträgt schätzungsweise noch 12 000 000 t und gewährleistet bei einer Tagesförderung von ca. 1000 t noch eine Betriebsdauer von rund 35 Jahren. Die Zeche Präsident hat eine längere Periode des Ausbaues durchmachen müssen; zur Be- schaffung des zur Vollendung dieser Arbeiten noch erforderlichen, im ganzen auf rund M. 2 500 000 veranschlagten Geldes wurde die unter Kapital beschriebene Zuzahlungs- operation vorgenommen. Dadurch wurde der Ges. ein Barbetrag von M. 1 877 760 zugeführt, während der danach noch erforderliche Rest auf dem Wege des Bankkredits beschafft worden ist. Anusser dem ihr selbst gehörigen Felde baut die Ges. auf Grund eines Lösungs- vertrages auch das nördlich mit ihr markscheidende, 2000 m in streichender und 520 m in querschlägiger Richtung umfassende Grubenfeld der Gewerkschaft Rudolf ab, jedoch nur unterhalb einer in ca. 400 m von der benachbarten Zeche ,Constantin der Grosse- hergestellten Sohle. Die Gesellschaftszeche ist Mitglied des Kohlen- und des Koks- syndikats; die Beteiligungen betragen für Kohlen 315 900 t u. für Koks 136 000 t. Produktion: 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 Steinkohlen . . . 216 271 254 369 246 168 271 482 274 390 294 426 283 836 KEÜkkkkktk % % % % 100 083 164 167 Selbstkosten, Kohlen pro t M. 5.70 6.07 7.35 7.20 7.78 8.76 9.27 „ Kokk 9.35 10.62 12.51 12.90 1978 2 Erlös pro t Steinkohlen „ 6.94 7.34 7.90 8.32 8.57 10.30 10.62 „ „„.%% . 9.76 10.97 12.97 13.14 16.75 17.90 Kapital: M. 4 768 800 in 3974 gleichber. Aktien Lit. C (Nr. 1–3974) à M. 1200; davon tragen die Nrn. 1–3912 den Stempelaufdruck „M. 480 zugezahlt lt. G.-V.-B. v. 22./1. 1901*, die Nrn. 3913–74 den „zus.gelegt lt. G.-V.-B. v. 22./1. 19011. Urspr. M. 1 950 000 in Aktien Lit. A und M. 750 000 in solchen Lit. B, sämtlich à Thlr. 200 = M. 600; erstere erhöht 1871 um M. 108 000, 1873 um M. 192 000, 1875 und 1876 hauptsächlich zur Anlage von Schacht II je um M. 750 000, sämtlich à M. 600. 1889 zur Deckung der vorhandenen Unterbilanz und von Bankschulden Ausgabe von M. 4 500 000 in 5 % Vorz.-Aktien Lit. C à M. 1200, wobei M. 3 430 800 Aktien Lit. A (je 2 à M. 600 und M. 600 bar und M. 670 800 Aktien Lit. B (je 2 à M. 600 und M. 900 bar) in Zahlung gegeben wurden. Die nicht eingereichten Aktien Lit. A und B wurden je 4 bezw. je 8 à M. 600 in 1 à M. 1200 zus.gelegt und die nicht bezogenen Vorz.-Aktien Lit. C bis Ende 1889 durch Verkauf begeben. Den Inhabern dieser zus. gelegten Aktien Lit. A in Höhe von noch M. 159 600 und Lit. B in Höhe von noch M. 19 800 wurde weiter das Recht eingeräumt, ihre Aktien in solche Lit. C umzuwandeln; zu diesem Zwecke wurde 1890 die Ausgabe von weiter