834 Kohlenbergbau. 1900 aufgenommen, das Abteufen des zweiten Schachtes wurde im Sept. 1900 beendet: die Inbetriebsetzung desselben erfolgte im Frühjahr 1902. Der Ausbau der ganzen An- lage gilt damit als beendet. Die Schächte haben in 350 m Teufe ein 25 m mächtiges Kohlenflöz von vorzüglichster Qualität erreicht. Zur Verbesserung der Wetterverhältnisse in den Brucher Gruben wurde 1900 mit dem Abteufen von 3 neuen Luftschächten be.- gonnen, welche samt den zugehörigen Ventilationsmaschinen im Herbst 1901 in Betrieb gekommen sind; die Schächte haben eine Tiefe von 355–405 m. Auf dem Plutoschacht ereignete sich am 13./11. 1900 eine schwere Explosion schlagender Wetter; die dadurch abgesperrten Grubenteile wurden 1901 gewältigt und wieder in Förderung genommen. In sämtlichen Brucher Schächten ist jetzt die maschinelle Förderung eingeführt. Grössere Aufwendungen für die Werke werden sich in den nächsten Jahren erübrigen. 1898 wurde das 708 934 qm grosse Himmelfürst Grubenfeld bei Brüx für M. 101 275 hinzuerworben. Die Brucher Kohlenwerke vergrösserten sich 1898 um 7 948 970 qm, 1900 um 2 713 990 qm. Die 1900 angekauften Objekte sind der Venus-Tiefbauschacht in Paredl bei Brüx, bisher Eigentum von A. Benda und Konsorten, und das bisher un- aufgeschlossene vereinigte Grubenfeld Elisabeth bei Deutsch-Zlatnik und Anteil an den Juno-, Mars- und Neptun-Grubenfeldern bei Holtschitz-Deutsch-Zlatnik im Revier-. bergamtsbezirk Brüx. Der Kaufpreis für diese Erwerbungen bezifferte sich auf mehr als K 3 000 000. Der Venus-Tiefbauschacht steht erst seit ungefähr 3 Jahren in Förderung. Durch Erwerbung dieses Kohlenwerkes wurde die Produktion der Ges. erheblich gesteigert. Im Juni 1899 erfolgte mit Wirkung ab 1. Jan. 1899 zwecks Einheitlichkeit, Ver. einfachung und Verbilligung der Verwaltung, Übertragung des öosterreichischen Berg- werkbesitzes an die Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke, deren Buchwert daher auf M. 14 806 337 angewachsen ist. Die Erhöhung um M. 1 744 408 gegen die Bilanz pro 1898 setzte sich seiner Zeit zus. aus folg. Aktivposten: Bohemia-Gruben, Modlan M. 1 054 326, Segen-Gottes-Werke, Ullersdorf M. 554 295, Direktion Teplitz M. 138 238, Grubenfeld Himmelsfürst M. 101 275, Vorräte M. 30 606, zus. M. 1 878 743 und nach Abzug von M. 134 335 für Abschreib. M. 1 744 408. Produktion: 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 Bohemia-Gruben . . . t 251 701 293 208 283 225 258 616 259 015 209 963 232 718 Segen-Gottes-Werke . „ 152 810 182 751 155 032 179 303 169 414 141 639 150 3 Brucher Kohlenwerke . „ 558 618* „% Ö―B 718 974 802 00 Plutoschächte . . . 349 779 /993 472 1 204 786 1 365 589 1475 255 477 801 464 051 Kais.-Grube b. Maria-Ratschitz –— — — 58 709 120 157 Venus-Schacht b. Brüx — 53 680. 104 548 Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien (Nr. 1–15 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000. Erhöhung um M. 13 000 000 lt. G.-V.-B. vom 30. Dez. 1895 behufs Erwerbung der Kuxe der Brucher Gewerkschaft. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Dresden oder Berlin. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleibenden Überschuss bis 7½ % Tant. an Vorst. oder Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kuxe der Gew. Brucher Kohlenwerke 14 806 337, Debit. (einschl. 494 861 Bankguth. etc.) 2 360 436, Kautionseffekten 172 414. Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 335 683, alte Div. 700, Kredit. 6610, Personal- kautionskto 172 414, Gewinn 1 823 780. Sa. M. 17 339 187. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gewinn 1 823 780 (davon R.-F. 85 528, Div. 1 500 000, Tant. 122 504, Vortrag 115 748). – Kredit: Vortrag a. 1900 113 214, verfallene Div. 70, Geschäftsgewinn 861 856, Gewinn d. Brucher Kohlenwerke 848 640. Sa. M. 1 823 780. Abschluss der Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke am 31. Dez. 1901: Bruttogewinn 1901 einschl. K 10 480, Vortrag a. 1900 K 2 015 811; davon ab K 285 082 für Abschreib. u. K 103 215 Tant. für Dir., bleiben K 1 627 513; hiervon wurden verwandt K 614 918 zu Schachtabschreib., K 998 400 als Ausbeute an die 128 Kuxe (K 7800 pro Kux), während K 14 196 vorgetragen wurden. Kurs: In Dresden Ende 1895–1901: 142, 127.50, 133.50, 138.50, 141, 150.50, – %. Aufgelegt am 24./7. 1895 zu 132 %. – In Berlin Ende 1896–1901: 128.50, 135, 140, 143, 151.80, 145 %. Aufgelegt am 15./4. 1896 zu 135 %. Dividenden 1895–1901: 8 p. r. t., 6, 7, 7½, 8, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Berg-Dir. W. Poech. Aufsichtsrat: (5–15) Vors. Komm.-Rat Konsul Gg. Wilh. Arnstädt, Stellv. Bank-Dir. Konsul Gust. Klemperer, Bankier Max Gutmann, Komm.-Rat Konsul Henri Palmié, Dresden; Dr. Jos. Joly, Dr. Ludw. Schwitzer, Bank-Dir. Hugo Markus, Adolf Benda, Wien; Emil Holländer, Berlin; Gen.-Dir. Gust. Williger, Kattowitz; Albert Wollenberg, Liegnitz. Zahlstellen: Dresden: Dresdner Bank, Günther & Rudolph; Berlin: Dresdner Bank; Wien: Wiener Bank-Verein und dessen Filialen in Prag, Brünn, Graz, Aussig a. E., Prossnitz. ——. s ――― 3 *