―― Kohlenbergbau. 835 Duxer Kohlen-Verein in Dresden mit Betriebsdirektion in Teplitz-Schönau. Gegründet: Am 5./11. 1872; handelsger. eingetr. am 18./12. 1872. Letzte Statutänd. v. 20./12. 1899. Zweck: Abbau von Kohlen und Mineralien, deren Verhüttung und Verwertung. Die Ges. besitzt die früher Joh. Liebieg'schen, bei Dux und Oberleutensdorf in Böhmen gelegenen, aus sechs Gruppen bestehenden, 2930 pr. Morgen grossen, für M. 4 059 900 erworbenen Braunkohlenfelder inkl. eines Tagebaues (Kreuzerhöhungzeche). 1883 wurde der Ges. weiter eine Überschar von 23 750 qm bergrechtlich verliehen. Die Ges. legte sechs Tiefbau- schächte an: Kreuzerhöhung, Wilhelm, Amalia, Theodor, Marie und Amalia III (Doppel- schacht), von welchen Marie seit Anfang 1894 in regelmässiger Förderung steht, Kreuz- erhöhung am 31. Dez. 1895, Wilhelm am 30. Juni 1898 wegen Feldesauskohlung ein- gestellt wurden, Amalia II 1896 vorläufig sistiert und Amalia III geteuft wurde; 1895 wurde eine Ziegelei angekauft; 1898 wurde ein Grubenfeld in Zuckmantel bei Teplitz erworben und darauf der Johann-Liebieg-Schacht angelegt, welcher Anfang 1899 in Be- trieb gekommen ist. Ferner wurden 1899 von der Firma W. Eichholz, Hamburg, die früheren Georgschächte I und II hinzugekauft und in Wilhelmschacht bei Wiesa um- getauft, derselbe enthält ca. 20 000 000 Meter-Ctr. Verkaufskohle. Auf dem Kreuzerhöhung- Grubenfelde wurde 1900 mit der Ausbeutung eines kleinen Tagbaues begonnen. Ein seit 1893 mit dem Fiskus schwebender Prozess wegen Entschädigung des von der Staats- bahn benutzten Schutzpfeilers des Amaliengrubenfeldes der Ges. wurde zu deren Gunsten entschieden und die erhaltenen K 90 037 wurden vom Bergwerksbesitz abgeschrieben. Arbeiterzahl ca. 1100. In Erwartung einer bedeut. Vertragsverringerung 1902 wurde ein grosser Teil des Gewinnes aus 1901 übertragen. Der Absatz liess schon 1901 zu wünschen übrig. Produktion: 1896 1897 1898 1899 1900 1901 Förderung Meter-Ctr. 4 920 691 5 425 418 5 595 787 5 933 954 6 867 954 7 273 919 Absatz 5 4 707 512 5 099 451 5 225 034 5 484 311 6 249 837 6 918 273 Kapital: M. 3 200 000 in 3200 Aktien à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 5 000 100 (166 700 Aktien à Thlr. 100 = M. 300) ist in den Jahren 1881–85 durch Rückkauf eigener Aktien, sowie durch Zus. legung von 7 Stück Aktien à M. 300 in 1 dergl. à M. 1000 auf M. 2 200 000 redu- ziert worden. Der buchmässige Gewinn aus der Aktien-Amort. und Kapital-Reduktion ist zur Reduktion der Unterbilanz und zu Abschreib. verwandt. Ende 1899 waren 28 alte Aktien noch nicht eingelöst. Die G.-V. v. 4. Jan. 1898 beschloss Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 3 200 000) in 1000 ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium zu 132 %, angeboten den Aktionären 5: 2 vom 24. Jan. bis 7. Febr. 1898 zu 140 %. Die bestehenden Gründerrechte wurden für diese Kapitalserhöhung mit M. 30 000 abgelöst, sonst Bezugsrecht al pari für die ersten Zeichner und die Aktionäre je zur Hälfte bei Erhöhungen über das urspr. A.-K. von M. 5 000 100 hinaus. Die Ges. führt ihre Rechnung in österr. Währung und demgemäss ihr Kapital in den Bilanzen vor der Reduktion mit fl. 2 677 688.60, nach den Reduktionen durch Rückkauf mit fl. 2 474 134.78, nach der Hauptreduktion bis Ende 1897 mit fl. 1 178 159.42 und nach der Erhöhung 1898 mit fl. 1 766 159.42 auf. Die Bilanzen für 1900 und 1901 wurden in Kronen und Heller aufgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April in Dresden oder Teplitz. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung; Mind. 5 % zum R.-F., event. weitere Rücklagen und Abschreib., bis 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergütung von M. 12 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Bergwerksbesitz 1 594 372, Grunderwerbungen 246 988, Anlage Amalia I 83 916, Brucher Anlagen 527 010, Briesener Anlagen 809 156, Anlage Johann Liebig 174 007, do. Wilhelm 141 018, do. Kreuzerhöhung 16 458, Ziegeleianlage 26 497, Brückenwaagen 34 500, Rampengeleise u. Kettenbahn zu den Brucher Anlagen 10 719, Schleppbahn zu den Briesner Anlagen 54 849, do. Johann Liebig 25 220, do. Wilhelm 8200, Arb.-Häuser 32 122, Gebäude 104 760, bewegl. Inventarien 320 313, Material. 36 147, Kassa 55 057, Wechsel 37 834, Bankguth. 1 453 103, Debit. 897 986. Passiva: A.-K. 3 532 319, R.-F. 636 605, Spec.-R.-F. 175 470, Kursverlust-Reserve 229 729, alte Div. 1735, Kaufschillingsreste 45 380, Kredit. 902 389, Gewinn 1 166 606. Sa. K 6 690 233. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 244 692, Grundentschädigung 57 472, Haupt- reparaturen 106 151, Gen.-Unk. 305 190, Gewinn 1 166 606 (davon Div. 566 400, Tant. 44 221, Vortrag 555 985). – Kredit: Vortrag a. 1900 278 544, Kohlenertrag 1 594 996, Pacht u. Miete 4720, Ziegeleibetrieb 1851. Sa. K 1 880 111. „„„. Kurs Ende 1886–1901: 82.50, 69, 113.80, 127, 123, 121, 117.50, 141, 184.75, 195, 177, 174.75, 156.25, 150.25, 188, 184.75 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–1901: 4, 4, 6, 4, 10, 12, 12, 12, 12, 10, 10, 10, 9, 9, 15, 15 %. Zahlbar am 1./5. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) 5 Direktion: Joh. Melhardt. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Gust. Hartmann, Dresden; Heinr. von Lie- bieg, Reichenberg; Gisbert Clemens, Wien; L. Wolfrum, Aussig; G. H. Zschille, Grossenhain. 53*